Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Wunden geendiget haben / wovor ich dann nicht geringe Sorge getragen. Es hat in Warheit eure Liebe durch auffruffung des Kampfs und der ganzen Fehde /sich uns alle zu ihren verbundenen gemacht / und verspreche derselben ich meinesteils in künftig alle Dienste und Freundschaft / die ohn Ehren-verletzung von mir können geleistet werden; dessen ich euer Liebe dieses schlechte Pfand nunmehr selbst einliefern / und ihrer künftigen Königlichen Braut mit einer halben Million Goldes verfallen seyn wil / selbe Zeit des Beylagers auszuzahlen; nahm hiemit einen sehr köstlichen Ring / steckete ihm denselben an den Finger und sagete; Wann sie ein wichtigers als ein Königreich erdenken könte / wolte sie ihm darzu / als viel an ihr währe / schwesterlich behülflich seyn. Der Fürst vergaffete sich fast an ihrer Schönheit und freundlichen Reden / nam den Ring mit hoher Ehrerbietung von ihr an / vermeldend / daß noch nie kein angenehmer Geschenk ihm dargeboten währe / als dieser Ring; das übrige erbieten wüste er nicht zubeantworten / weil es gar über sein verdienst reichete; baht hernach / dz das vorgelauffene gänzlich möchte abgetahn / und als ungeschehen in vergeß gestellet werden nachdem er numehr aller Ansprach an dieses Königreich / sich willig begäbe / welches er niemand lieber als ihrer hohen vortrefligkeit gönnete /deren auch seine Festung einzuräumen / er alle Augenblik bereit und willig währe. Sie nam dieses Erbieten mit hohem Danke an / und versprach im Nahmen ihres Herkules / daß das grosse Fürstentuhm der Wenden ihm erblich solte erstritten und zugestellet werden / wurden auch dero behueff Siegward / Leches und Neda alsbald gevolmächtiget / mit 8000 Teutschen und Böhmen / denen 9000 Frisische Völker /und 7000 gefangene Wendische Reuter solten beygefüet werde / nach Wendland / welches jetzo Mekelnburg heisset / zu gehen / die alte Fürstin ihrer Haft zuerlassen / und den Untertahnen anzutragen / ob sie mit gutem Willen / den Dänischen Fürsten / Herrn Olaff (welcher alle ihre Landes Freiheiten bekräftigen würde) zu ihrem Fürsten annehme / oder der gänzlichen Verwüstung wollen gewärtig seyn. Sie muhteten zwar Fürsten Olaff an / ob ihm gefallen könte / als ein Feldherr mit zuzihe / aber er wegerte sich dessen /einwendend / weil er nichts höhers wünschete und begehrete / als mit den Königl. und Fürstlichen Helden in bessere Kundschaft zugerahten / båhte er sehr / ihm zu gönnen / daß er ihrer Geselschaft sich eine Zeitlang gebrauchen möchte. Niemand wolte ihm dieses versagen / deßwegen rieff Valiska Siegwarden zu sich / und baht / er möchte die mühe über sich nehmen /und seiner Frl. Schwester / Frl. Schulda das Heyrahtgut erstreiten / sie verhoffete zwischen ihr und dem Dänischen Fürsten eine glükliche Ehe zu stiften; die Wenden würden zweifels ohn erschrocken seyn /weil nicht allein ihre Fürsten / sondern auch ihre geubete Mannschafft erschlagen und gefangen währen /daß also die Eile alles nach Wunsch erhalten würde. Siegward bedankete sich der schwesterlichen Vorsorge / wegen seiner Frl. Schwester / und machte sich fertig zum Auffbruch; nahm auch sein Gemahl mit sich / deren Libussa geselschaft leistete / unter genomenem Abscheide / daß inwendig sechs Wochen sie mit der hülffe Gottes zu Magdeburg seyn wolte. GroßFürst Henrich hielt sich insonderheit gar freundlich gegen Olaff / dann er hatte in der Jugend mit seinem Vater gute Freundschaft gepflogen / als sie miteinander in Engeland und Reussen der Ritterschaft obgelegen; daher er sich auch gegen den jungen Fürsten aller wilfahrung erboht; worauff er antwortete: Eure Großfürstl. Hocheit erfreuen sich billich des glüklichen Sieges / aber tausendmahl billicher ihres Sohns Fürst Herkules / als den ich vor einen unvergleichlichen Held und beste Kämpffer des Erdbodems schätze / mehr als von einigem Ritter ich mir niemahls einbilde können; und nachdem die Götter mir seine Kundschafft auff keine andere / als diese weise gönnen wollen / bin ich damit gerne friedlich / der ungezweifelten Gewißheit / wie dieses unser erster Streit gewesen / also solle er auch der lezte seyn. Nachgehends foderte er selber an / daß man ihm Schreibezeug hergeben möchte / da er folgenden Brief an seinen Oberhauptman der Festung auffsetzete:
Olaff / Fürst aus Dänenmark / entbeut seinem Verweser Erich / daß er straks angesichts dieses / mit der ganzen Dänischen und Friesischen Besatzung sich hieselbst bey mir in des
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