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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Großmächtigsten GroßFürsten der Teutschen Heerlager einstelle / und die Schlüssel der Stad Tohre mit sich bringe / Zeigern dieses aber mit seiner Manschafft einzihen / Mauren / Wahl und Tohre nach seinem gefallen besetzen / und ihm nach alle seinem belieben schalten und walten lasse / als lieb euch meine Huld und Gnade ist.
    So bald er dieses geschrieben hatte / begehrte er an Herkules einen Obersten mit ohn gefehr 1000 Mann nach der Festung abgehen zulassen / daß sie alsbald /wann seine Leute auff diesen Befehl abzihen würden /den Ort fleissig besetzeten / welches Prinsla und Klodius anbefohlen ward / die auch ohn seumen fortzogen / aber nicht eingelassen wurden. Dann ob gleich der Dähnische Obriste seines Fursten Hand und Siegel sahe / wolte er doch so bald nicht trauen / sondern argwohnete / er würde diesen Brieff zuschreiben genohtiget seyn / gab demnach zur Antwort / es könte leicht geschehen / daß zween einerley Hand schrieben / und möchte seinem Gnädigsten Fürsten das Pitschafft wol abgehändiget seyn / daher er zuwilfahren bedenken trüge / wann aber Herr Harald / oder Herr Hunibold / ober sein Gnädigster Fürst selber zur Festung kommen / und ihm mündlichen Befehl erteilen würde / befünde er sich schuldig zugehorsamen. Olaff meinete / die Fürstliche Geselschafft würde ihm solches nicht gönnen / dahin zureiten / weil Harald mit Gallus und Ekhard auff die Jagt außgeritten wahr / als aber Valiska selbst anhielt / wann seine Verwundung es leide wolte / ihm seines Dieners Vorschlag der auß redlicher Pflicht herrührete / gefallen zulassen / ritte er bis an den Graben / und rieff ihm zu seinem schrifftlich gegebenen Befehl nicht folge leisten / die Festung räumen / und wegen geschehener Wegerung bey der Durchl. Großfürstin Valiska um Gnade anhalten würde / solte er als sein Erzfeind sterben / wolte auch keine Antwort voll ihm anhören / sondern ritte alsbald mit seinem Diener wieder zurück. Erich / dem sein Gemüht wolbekant wahr / machte sich geschwinde fertig / führete die Völker mit weissen Stäben ab / und ging er selber ohn alles Gewehr / nur daß ihm sein Leib Diener das Schwert nachtrug / hielt die Tohr Schlüssel in der Hand / und als er vor Valisken nider fiel / legte er dieselben / wie auch sein Schwert zu ihren Füssen nider / baht vor sich und seine herbeygeführete Soldaten um Gnade / wegen Wegerung der Ubergabe / und erboht sich zu allem untertähnigsten Gehorsam. Valiska aber redete ihm mit diesen Worten freundlich zu: Stehet auff mein Freund / und gürtet alsbald euer Schwert an / dann ihr tuht euren eigenen Ehren unrecht / daß ihr mit einem Fußfalle euch als ein Ubeltähter einstellet / und doch nichts gehandelt habet / als was einem redlichen und geträuen Diener zustehet. Warff ihm damit eine güldene Kette um den Hals / und versprach ihm daneben ein gutes Ritter Pferd / samt einem volståndigen Reit Harnischer und 6000 Kronen baar / welches dieser in unvermuhtlicher Freude mit untertähnigster Danksagung annam; seinen Völkern aber / deren 2900 wahren /ließ Herkules durch die Bank hin drey Monat Gold baar außzahlen / und musten hernach auff Olaffs Befehl sich mit den Friesischen Völkern / so nach Wendland solten / zusammen tuhn / daß er Willens wahr / deren nur 12 bey sich zubehalten / aber Herkules und Valiska lagen ihm hart an / daß er 400 alle gebehrne Dänen / zu seinem Leibschuz und Auffwartung unter seinem Leib Fähnlein zurük behalten möchte / welche alle von Valiska absonderlich beschenket wurden / und auff deren getrieb ihrem Fürsten aufs neue schwören musten ihm getråu zu seyn /und ihn in keiner Noht zuverlassen / dessen sich Olaff nicht gnug verwundern kunte. Als nun jederman der Meinung wahr / Herkules würde mit seinem Gemahl sich krönen lassen / und die Herschafft antreten / foderte er seinen Vater den Großfursten und seinen Bruder Baldrich zu sich / und in beyseyn der sämtlichen Landstånde hielt er diese Rede: Hochansehnliche Stände dieses Großmächtigen freyen Frisischen Reichs / geliebte Herren und Freunde; daß dieselben nach einhelligem Schlusse meinem Gnädigsten Herr Vater / dem Großfürsten und mächtigen Beherscher der Teutschen / auch du Erb Herschafft ihres Vaterlandes aufgetragen / und dessen Hocheit zu ihren König erwählen wollen / nach dem der Alte Königliche Friesische Stam abgangen ist / solches erkennet seine Hochheit mit gnädigster Gewogenheit / unter gleichmässigem gnädigsten erbieten / als ein geträuer

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