Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
übrigen 6000 / so mit dem GroßFürsten den kurzen Rit getahn hatten / sich begaben, / und die Arbeit zum eiferigsten fortsetzeten / wobey die Wenden das beste tahten / welches Herkules so wol gestel / daß er ihnen allen die Freyheit / und LandGüter gnug in ihrem Vaterlande versprach / wovor sie sich demühtigst bedanketen. Unsern Fürsten wahr sonst nicht gar wol bey dieser Sache / dann sie sahen vor Augen /daß die algemeine Empörung nahe wahr / uñ stunden nicht in geringer Gefahr / die freche Pfaffheit würde ihnen zumuhten / den wahren Gott zuverläugnen / und den Teuflischen Abgöttern Opffer zutuhn / wovor sie lieber tausend Hälse verlohren hätten. Sie rieten aber dem GroßFürsten / er möchte sich zu dem Kriegsheer machen / und auffs best er könte / sie befriedigen und zum Gehorsam bringen. Weil nun demselben seiner Teutschen Hartnäckigkeit und verstokter Sin auff ihren Gottesdienst gar zu wol bekant wahr / hielt er solches genehm / und ließ dem Heer durch Prinsla andeuten / sie solten Teutsche Redligkeit und ihren äid beobachten / und durch heimliche Auffwiegeler sich ja nicht zum Auffruhr anführen lassen / wodurch sie dem Teutschen Namen eine unablöschliche Schande anhenken würden; Er wolte sich jezt unter ihnen finden lassen / und dergestalt sich erklären / daß ihnen ihres tuhns von sich selbst gereuen würde; folgete auch bald darauff / von wenig Friesischen Reutern begleitet / uñ begehrete anfangs / daß / weil er den Böhmen eigentlich nicht zugebieten håtte / solten bis Teutschen sich allein lagern; welche aber durch einen Obersten sich entschuldigten / sie wåhren biß daher ein Heer und ein Hauffe gewesen / und könten sich nicht trennen lassen / ehe und bevor sie wüsten / wie man bey ihren lieben Land Göttern halten wolte. Der GroßFürst ließ sich dieses nicht irren / hieß die Befehlichshaber ohn Unterscheid zusammen vor sich treten / damit sie seine Rede vernehmen könten / und trug dieses vor: Was vor Unglük / ihr meine lieben Söhne / hat sich zwischen euch und mich geleget? Welche Widersinligkeit hat euch an meiner väterlichen Hulde zweifeln machen können? Wisset oder erkennet ihr nicht mehr / daß ich euer alter GroßFürst bin / GroßFürst Henrich / der biß daher sich åusserst bemühet hat / wie er Teutsche Freyheit und Vaterlandes Wolfahrt erhalten / und der Römer Troz und anderer Feinde Wuten von unserm Reiche abwenden möge / welches ihm auch noch nie mißglücket hat? Was hat euch dann / und zugleich alle Landsassen bewogen / meine alle wolbekante Redligkeit in Zweifel zuzihen / als ob ich Teutschland zuverderben vorhabens wuhre? Habe ich etwa solche Schelmenstücken von dem Bübischen Wenden Krito gelernet? Dem habe ich ja den Schedel herunter hauen lassen Oder haben meine Söhne und Oheime diesen unredlichen Willen aus fremden Ländern gebracht / und mir eingebildet? Ey die haben ja kein fremdes Kriegsvolk umb sich / sondern neben euch / ja vor euch ihr Leben in der Schlacht gewaget; und was wolten doch wir einzelne wider den Willen aller Inwohner beginnen? Habe ich etwa heimliche Werbungen in Feindes Gebiete? Lasset hervor treten / der mich dessen zeihet. Ich versichere ihn bey meinen Großfürstlichen Ehren /und bey diesem meinem grauen Håupte / daß da er mich dessen ichtwas überzeugen kan / ich als ein Verrähter mich binden und henken lassen wil. Nun wo bistu mein Ankläger / wo bistu? trit kühnlich hervor /du hast mit mir nicht als mit deinem Großfürsten /sondern als mit einem gemeine Landsknechte / ja als mit einem schlechten Bauren zuschaffen. Sihe da / ich ermahne dich bey deiner Redligkeit / verbirge dich nicht länger / sondern zeige nur bloß an / was du aus meinen Geberden habest muhtmassen können / daß ich Teutschland zu beleidigen / oder ihnen ihre Götter wegzuschaffen solte willens gewesen seyn; ich wil deiner Anklage erwarten / und dieses mein Heer (welches ich doch durchaus nicht schuldig bin / auch nie kein Beherscher der Teutschen vor mir eingangen ist) gerne und willig zum Richter leiden. Hiemit schwieg er stille / legte sein Schwert abe / und setzete sich nider auff die Erde. Als nun keiner sich finden wolte /stund er wieder auff / und fing abermahl an: Bin ich nun nicht eins mehr wirdig / daß mir geantwortet werde? ey so bin ich schon gar zu lange euer GroßFürst gewesen. Ich meynete / man würde aus hochbewäglichen Ursachen mir zufolgen sich gewegert haben / so sehe ich aber / daß es nur ein frecher Stolz und verwägener

Weitere Kostenlose Bücher