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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Götter / könnet ihr die nicht leiden /so müsset ihr ja die Geld Liebe in kurzer Zeit abgeleget haben. Aber ich muß nachfragen / ob dann die Erkäntniß eines neuen oder vorhin unbekanten Gottes einigem Menschen / wil nicht sagen / Königen und Fürsten in ungleichem außzulegen sey? Wer ist unter euch Teutschen / der nicht wissen solte / was vor Götter man in Dännenmark / Schweden / ja in Italien selbst verehre? hat euch jemand deswegen zu Rede gesetzet? Nein / sprechet ihr / solches ist die Frage nicht / sondern wir wissen solches zwar / aber daneben verehren wir dannoch die unsern / und stossen sie nicht von der Brücke in die Weser oder Elbe. Gut; ihm sey also; es wird euch solches auch niemand wehren; ihr ehret sie; und zwar billich / dann ihr haltet sie noch vor wahrhaffte Götter. Meine Söhne aber zweifeln an ihrer Gotheit / daher enthalten sie sich solches Gottesdienstes / biß sie von unsern Geistlichen eines bessern unterwiesen werden. Ja / werffet ihr ein / und zwar als den schweresten Knoten: unsere junge Herschafft / ist daran nicht vergnüget / daß sie einen fremden Gott vor sich haben / sondern sie wollen denselben auch ihren Untertahne auffdringen / und die alten Land-Götter abschaffen / auch zugleich die Teutsche Freiheit in Römische Dienstbarkeit und Leibeigenschafft verwandeln. Hilf Gott! wer hat eine solche erschrekliche schandbahre Verleumdung auff die Beine setzen dürfen? können dann meine Söhne ein solches durch sich selbst verrichten? oder haben sie euch darum jemals begrüsset / daß ihr ihnen hierzu möchtet behülfflich seyn? oder ist etwa Frießland in Bestallung genommen / solches ins Werk zustellen? O ihr nicht mehr beherzete / sondern furchtsame Teutschen! werden dann zween einzelne Männer / die den Jahren nach noch unter die Jünglinge zurechnen sind /euch und alle eure Götter zum Lande außjagen? Ich meine ja / Teutschland habe noch seine Grenz Völker liegen / die werdens ohn Zweifel nicht verschlaffen /wann etwa die Römer kommen / und uns als Leibeigene auß dem Lande schleppe wolten. Doch ihr lieben SpießGesellen / vielleicht möchte sich jemand finden / der meinen Söhnen solches zeihen dürfte / lasset deswegen den Schreier ankündigen / daß er hervortrete / als wahr ich ein ehrlicher Großfurst bin / und ein solcher zu sterben begehre / wil ich ihm wieder meine Söhne Schuz halten / und wann er nur die allergeringste glaubwirdige anzeige tuht / daß meine Söhne des einen oder andern sich nur haben verlauten lassen /wil ich sie dem Heer zur wilkührlichen Straffe übergeben. Verflucht sey / wer einem Römer / zum Nachteil des Vaterlandes hold ist / und solte ein solches von meinen Söhnen mit Warheit können gesagt werden / solte diese Faust sie vom Leben zum Tode richten. Aber O nein / diese haben der Freiheit süsse Wollust und Ergezligkeit viel zu tieff in ihr Herz gesenket / und würden sich lieber zehnmahl henken als unter der Römer Joch zwingen lassen. Drum so höret nun / wessen ich mich / und zugleich meine Söhne sich beständig erklären / dabey es auch sein verbleiben haben sol: In ganz Teutschland sol keinem einigen Menschen / er sey adel oder unadel / der alte gebräuchliche Gottesdienst verbohte oder verwehret sein / sondern ein jeder mag dabey nach Gewohnheit seiner Vorfahren verbleiben. Eure Landes und Lebens Freiheit sol im wenigsten nicht gekränket werden / die jetzige Wiederspenstigkeit sol tod und vergessen seyn / ohn daß man die Redlensführer und ersten Auffwiegeler / andern zum Abscheu mit gebührlicher Straffe ansehen muß / deren doch / ob ihrer etwa viel währe /nicht über vier ihre Köpffe verlieren / die übrigen begnadet werden sollen. Habt ihr nun hieran ein Genügen oder nicht / so erkläret euch bald / auffdaß ich wissen möge / ob ich noch der Teutschen Großfürst /oder ihr Verbanneter sol genennet werden. Hierauff fing das ganze Heer / da es ihnen durchgehends kund getahn ward / an zuruffen: Der Großfürst und unsere junge Herschafft lebe / und halte her Teutschen Freiheit und ihren Göttern Schuz. Mit welcher Erklärung unsere Fürstliche Geselschafft vor dismahl wol zufriden wahr / wurden auch etliche Häuptleute außgewählet / welche mit Prinsla nach den abgeschickten 4000 Reutern sich hinmachen solten / daselbst anzuhören /was Gestalt derselbe jenen ihrer Großfürsten auffrichtiges erbieten anmelden solte / dañ erselbst vor sein Häupt wolte sich mit den Ausrührern in keinen Zank einlassen / viel weniger auff

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