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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Großfürsten und Vaters in so kurzer Zeit müde worden / darumb daß er von Räubern hinweg geführet ist / die doch ungestraffet nicht haben bleiben müssen? wo ist dañ der prächtige Herr / den ihr vielleicht schon an seine Stelle erkohre habt? trit hervor / du neu-erwähleter GroßFürst / daß wir deine Hocheit sehen / wo wir dessen sonst können gewirdiget seyn. Bistu ein Ausländischer / so rühme dich / daß du der erste Unteutsche bist / dessen Herschafft die Teutschen ertragen können. Bistu ein Teutscher / so lege mir deinen Adel vor / ob er höher sey als meines Gn. Herrn Schwiegervaters / dann ich wil nimmermehr hoffen / daß du aus dem Pfaffen Stande zur Herschaft werdest erhaben seyn. Jedoch rühme dich noch nicht des Großfürstlichen Sitzes / du wirst aufs wenigste mit meinem freundlichen lieben Herrn Oheim und Bruder / dem Großmächtigsten Friesen Könige / Herrn Baldrich den Kampf darumb angehen müssen / welchen du vielleicht gestern in seinem Lagerhaft bestürmen wollen / aber vergeblich / weil er hingeritten wahr / und die Mannschaft seines Reichs /zu seinem und der seinigen Entsaz hohlete; kom nun wieder und suche ihn / wie dichs gelüstet / er wird sich finden lassen; aber kom nur nicht mit Teutschen Kriegsknechten / sondern mit ausländischen; dann sein eigen Blut zuvergiessen / träget dieser tapffere junge Held groß bedenken / und hat schon heut herzlich beklaget / daß er seinen Wahl mit deren Blut besprützet hat sehen müssen / deren man lieber håtte schonen wollen / wann sie nicht muhtwillig an der unsern Schwertern und Spiessen sich selbst gespiesset hätten. Nun / geschehene dinge sind wol zu tadeln /nicht zu endern / wañ nur das zukünftige Unglük verhindert wird / haben wir dem wahren Gott im Himmel zu danken. O ihr meine herzliebe Teutschen / was vor fehl sehet ihr doch an meinem und eurem Herr Vater /daß ihr ihm so auffsetzig seid? Hasset ihr ihn vor sein eigen Håupt? so habt ihr dessen noch die allergeringste Ursach nicht angezeigt; hasset ihr ihn wegen seiner lieben tapferen Söhne? wie sichs ansehen lässet /so bedenket ja wol was ihr beginnet. Mein Gemahl Herr Herkules ist sein Erstgebohrner / ein Held / ohn unzeitigen und doch mit warhaftigen Ruhm zu melden / welchen das Römische Reich zum Käysertuhm hat befodern wollen; aber nein / sagete er; ich wil bey meinen lieben Teutschen bleiben / und ihre Freiheit wieder das Römische Reich und alle andere Feinde beschützen helffen; ein Held / dem man in Asien ein Fürstentuhm geschenket hat / nur daß er daselbst bleiben / und die höchste Herschaftverwalten möchte; aber nein / sagte er / ich wil lieber in Teutschland von meinen künftigen Unterahnen schlechte Heller / als hieselbst Kronen und ädle Steine zur Schatzung einnehmen. Könte er auch seine Liebe und Zuneigung dem Vaterlande klärer darlegen? noch verachtet ihr ihn / ja eure Geistligkeit hat sich bemühet / ihn gar zuverbannen / welches an ihnen und dem ganzen Lande zu rächen / ihm gar ein leichtes währe / und daß er mit 1000000 wolbewehreter Mannschaft kähme / und Teutschland zur Einöde machete; aber daß wende ja derselbe gnädig ab / welcher droben im Himmel der Sonnen den Glanz / und uns allen den Athem giebet. Sehet meine geliebte Teutschen / diese Königin / welche neben mir stehet / ist König Baldrichs allerliebstes Gemahl / und hat zugleich mit mir einen demühtigen Fußfal getahn vor eurem erzürneten GroßFürsten / daß uns möchte gegönnet sein / mit euch zu reden / ehe und bevor er mit seinem Heer auffbreche / und seinen Eifer durch Rache zu stillen suche. Ihr gebet zwar vor / ihr redliche Teutschen /eure Waffen seyn zum Schuz eurer uhralten Götter ergriffen; aber wer wil euch dann dieselben nehmen? Ja
     

/ ihr müsset Teutsche Freiheit verfechten; aber wer wil euch solche dann wol streitig machen? etliche mutwillige Buben sind es / die euch solches einbilden / ob wolten eures GroßFürsten Herrn Söhne in diesen beyden Stücken euch eintrag tuhn. Sie liegens / ja sie liegens durch ihren Halß / die Gottschändichte Auffwiegeler; und wollet ihr mir gläuben; es ist ein Geticht zu eurem verderben ausgesträuet. Wollet ihr mir nicht gläuben / O ihr Teutsche Herzen / so lasset mir einen einzigen in meine gegenwart kommen / der ein wiedriges wahr mache. Kan ers; gut; ich wil alsdann leider seyn / und an hochgedachter Herren stat mich eurer wilkührlichen Straffe unterwerffen. Bringet er aber verleumdungen vor / so sol ihm diese weibliche

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