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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Mutter begehren die Laute auch zur Hand / und gab ihr zuvernehmen wie bereit er währe ihr zugehorsamen / nebest anzeige / er wolte ein Lied hören lassen /in welchem angezeiget würde / was vor einen herlichen und kräftigen Trost eine gläubige Seele daher zunehmen hätte / daß dieser unser himlischer Bräutigam JEsus Christ seiner Menscheit nach erhaben währe / und zur rechten der Kraft Gottes im Himmel sich gesetzet hätte; da er dañ nach einem und anderem kurzen Vorspiel (umb die reinstimmung der Lauten zuvernehmen) dieses Lied erschallen ließ.
     
Seelen-Trost
    Uber unsers zur Rechten Gottes sitzenden Heylandes Vertretung seiner Gläubigen bey GOtt.
     
    1
    GOtt Lob! das Heil ist wieder bracht /
    Die Noht ist überwunden;
    Weil JEsus Christ in grossem Pracht
    Sich hin zu Gott hat funden
    Dann weil er nun im Himmel sitzt /
    Und kräfftig seine Schaar beschützt /
    Ist sie der Angst entbunden.
     
    2
    Der schwarze Satan stund vor Gott /
    Der uns sehr hart verklagte;
    Die Sünde macht' uns grosse Noht /
    Die das Gewissen plagte;
    Der Tod trat her mit vollem Lauff /
    Die Helle taht den Rachen auff /
    Daß alle Welt verzagte.
     
    3
    Der Eifer Gottes brante sehr /
    Gesetzes Spruch wahr herbe;
    Die Urtel drükte gar zu schwehr /
    Wer sündiget der sterbe;
    Dann Missetaht kan anders nicht /
    Als daß sie stürzet ins Gericht /
    Und raubt des Himmels Erbe.
     
    4
    Wie wiltu armer Sünder dann
    Der Hellen Pein entgehen?
    Kom schaue deinen Heiland an /
    So wirstu wol bestehen;
    Der dir zur Rettung ist gesand /
    Sizt hoch zu Gottes rechten Hand /
    Da horet er dein flehen.
     
    5
    Daselbst vertrit er dich mit Krafft
    Und reinigt dich von Sünden.
    Umsonst sucht Satan deine Hafft /
    Dann Christ wil dichs entbinden.
    Der Tod zeucht seine Klauen ein /
    Die Helle muß verstopfet seyn /
    Und was dich quählt / verschwinden.
     
    6
    Dein JEsus stillet Gottes Zorn /
    So groß ist sein vermögen;
    Bricht des Gesetzes steifes Horn /
    Und macht aus Urtel Segen;
    Ja alle deine Missetaht /
    Die Gottes / Grim erwecket hat /
    Muß sich in Abgrund legen.
     
    7
    Was fürchtestu O Sünder dann /
    Was stehestu in Zagen?
    Nur schaue deinen Heyland an /
    Der deine Schuld getragen;
    Der ist / so weit der Himmel geht /
    Hoch über Engels-Krafft erhöht /
    Mehr als wir können sagen.
     
    8
    Dein Fleisch O Mensch / herscht überal
    In JEsus deinem HErren /
    Darum bewäget dich kein Fal /
    Er sey nah oder ferren.
    Wer könt uns doch / wo JEsus Christ
    Dein Bruder Ober Meister ist /
    Die Himmels Tühr versperren?
     
    9
    Er ist des Vaters liebster Sohn /
    Dem Gott noch nichts versaget;
    Durch sein Verdienst ist aller Hohn
    Gott Lob / vor uns gejaget;
    Als er vor uns sein teures Blut
    Vergossen hat mit grosser Fluht /
    Und sich in Tod gewaget.
     
    10
    Der herschet nun mit voller Macht
    Als Gott und Mensch zusammen;
    Und weil er uns zum besten wacht /
    Wird uns wol nichts verdammen;
    Der Teufel sey noch eins so groß /
    So gibt ihm JEsus doch den Stoß
    Und wirfft ihn in die Flammen.
     
    11
    Uns aber wil er nach dem Tod'
    Aus Gnaden zu sich zihen /
    Und schaffen / daß wir aller Noht
    Durch seine Hulff' entfliehen.
    Drum trit zu diesem JEsus her /
    So wird dein Heyl je mehr und mehr
    Auff wachsen und vol blühen.
     
    12
    Ach ja / du süsser JEsus Christ /
    Der du hinauff gestiegen /
    Und Herscher über alles bist /
    Laß uns nicht unter liegen.
    Vertrit dein armes Häuffelein /
    Und gib / das wir nach dieser Pein
    Uns hin zu dir verfügen. Amen.
     
    Es ist ein überaus grosses / sagte seine Fr. Mutter nach dieses Liedes Endigung / daß ein armer sündiger Mensch von dem allerhöchsten Gott die Freiheit hat /sich in seinen Nöhten zu ihm durchs Gebeht hinzuwenden / und dessen hohe Kraft zu seinem besten zugebrauche. Zwar ich habe zeit meines Heydentuhms ja auch wol die Hofnung gehabt / meine damahlige vermeynte Götter würden zeit der Noht bey mir stehen / und mir Rettung widerfahren lassen / aber keine Zuversicht / kein Vertrauen wolte sich dabey eräugen /und wahr nicht viel anders / als wann mich der kalte Schweiß erwärmen solte. Ja gn. Fr. Mutter / antwortete Königin Valiska; wie kan man trauen / da kein grund ist? Wie kan man auff den Trieb Sand fest bauen? Ich muß ja vorhin in meiner Seele dessen versichert seyn / daß derselbe warhafftiger Gott sey / der mir helffen sol / ehe ich mich versichern kan / daß ich die gewisse Hülffe von ihm zugewarten habe. Ja ich muß zuvor auch wissen / ob derselbe geneigt und willig sey mir

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