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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Zeiten /
    Dein blankes Schwert gürt an die Seiten /
    Und schmücke dich mit Pracht und Zier.
     
    3
    Recht / daß der Streit und Kampf dir glükt /
    Weil du so prächtig bist geschmükt.
    Fahr her zu uns auff deinem Wagen
    Der Wahrheit / und las dir behagen /
    Was Sanfftmuht und das Recht begehrt;
    So wird die Stärke deiner Rechten
    Dich wunderbahrlich lehren fechten
    Zu wieder dem der dich beschwehrt.
     
    4
    Scharff und durchdringend ist dein Pfeil /
    Und stränger als kein Donner Keil /
    Kein Volk mag dessen Schuß ertragen;
    Zur Erden werden sie geschlagen /
    Da wo der Feinde Schaar sich hält.
    Dein Stuel O Gott kan nicht vergehen /
    Dein Reichs Stab muß gerader stehen
    Als wol kein ander in der Welt.
     
    5
    Gerechtigkeit die hältstu wert /
    Und hassest den / der Gottloß fährt /
    Es muß ihm fehlen allenthalben /
    Drum hat dein Gott mit solchen Salben
    Dich Gott und Herscher schön geschmiert /
    Die Fröligkeit in uns entzünden /
    Mehr als die sich bey dir empfinden /
    So treflich bistu auß geziert.
     
    6
    Es riechen deine Kleider ja
    Wie Aloes und Kasia /
    Und wie die Myrren / wo du stehest /
    Und her aus grossen Häusern gehest
    Von Elffenbeinen auffgebaut.
    So tritstu her in deinem Prangen /
    Wie solchen Schmuk auch um sich hangen
    Die Königs-Töchter und die Braut.
     
    7
    Zur rechten Seiten steht sie dir
    In aller reinster Goldes Zier /
    So gut als mans aus Ophir bringet.
    O schönste Tochter / was hier klinget /
    Da hör und sihe du nach aus /
    Neig her die Ohren: Unterdessen
    Must deines Volkes du vergessen
    Und deines lieben Vaters Hauß.
     
    8
    So wird der König allemahl
    Dich lieben wie sein Einig-Al /
    Und deiner Schönheit stets begehren.
    Er ist dein HErr / den mustu ehren /
    Und ganz demühtig vor ihm stehn.
    Die Tochter Zor wird Gaben bringen /
    Und Reiche werden zu dir dringen
    Daß sie vor deinen Augen flehn.
     
    9
    Der Königs-Tochter schöner Pracht
    Ist innerlich vor höchst geacht /
    Mit gülden Stük ist sie geschmücket /
    Und ihre Kleider sind gesticket;
    So wird sie an den König bracht;
    Das Frauen Zimmer auch daneben /
    Die ihr zu Dienst Gefärten geben
    Sind allesamt in deiner Macht.
     
    10
    Die Heimfahrt ist mit Lust geschehn /
    Ins Königs Hoff siht man sie gehn.
    Du wirst viel schöner Kinder säugen
    An Väter stat / und Fürsten zeugen
    Der ganzen Welt. Zu aller Zeit
    Wil deines Nahmens ich gedenken /
    Drum werden dir die Völker schenken
    Sehr hohen Dank in Ewigkeit.
     
    Die heidnischen Zuhörer verstunden dieses Gesanges Inhalt ganz nit / meineten / es währe von eines irdischen Königes Tapferkeit und Heyraht getichtet / und hatten mehr gefallen an der gesanges Weise / als an den Worten. Ihre Fr. Mutter selbst / die alte Teutsche Königin / zweifelte / worauff sie zielete / deßwegen Valiska mit lauter Stimme zu ihr sagete: Gn. Fr. Mutter; dieser Gesang ist nichts anders / als ein Geistliches Lied / welches ein geistreicher weissagender König des Israelitischen Volkes / nahmens David /unserm Heylande und Erlöser Jesus Christ / uñ der glaubigen Christlichen Kirchen zu ehren getichtet hat / mehr als 1000 Jahr vorher / ehe derselbe unser Heyland seiner Menscheit nach an diese Welt gebohren ist / dañ der heilige Geist Gottes hat ihm solches eingegeben / er aber hat es auffgesetzet den damahligen Gläubigen zu trost / daß dieser versprochene Himmels König gewißlich kommen und nicht ausbleiben würde / wie lange sichs gleich damit verzöhe; Und rühmet alhie der Tichter den Sohn Gottes als einen himlischen Bräutigam seiner gläubigen Kirchen / wie derselbe so schön / freundlich-beredsam / mächtig und gerecht sey; seine Braut aber / daß dieselbe auch von ihrem Bräutigam treflich ausgeschmücket sey /durch welchen Schmuk die iñerliche Zierligkeit des Glaubens / der Hoffnung / Liebe / Geduld / und anderer Christlichen Tugenden verstanden wird; dañ vor dem heiligen Gotte gilt kein äusserlicher Pracht von Gold / Perlen und ädlen Steinen / sondern ein Herz /welches sich von den sündlichen Werken des Fleisches und von der Liebe der üppigen Wollust abzeuhet / und hingegen seinen Gott sich zu allem Gehorsam ergiebet. Diese Rede höreten alle im Saal versamlete Heiden mit grosser befremdung an / und begunten etliche zu sagen: Wañ der Christen Glaube also beschaffen währe / daß er nur zur übung der Tugenden anführete / so müsten es gottlose Verleumder seyn / die den Christen alle Freiheit zur Sünde uñ Schande aufbürdeten. Herkules nam auff seiner Fr.

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