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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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hatten sich in drey gleiche Geselschafften getheilet /und wolte eine von der andern nichts wissen / lieffen auff unterschiedlichen Wegen nach des Feindes hinterstem Lager / und gaben sich nach einander an / sie währen Pannonische Handwerkspursche / hätten teils in Böhmen / teils in Teutsch- und Wendland gearbeitet / und nicht ohn grosse Gefahr ihr Leben gerettet /weil man sie wegen ihrer Landsleute ermorden wollen; begehreten Dienste / und liessen sich von dem Obristen der Besatzung einschreiben / wiewol alle mit falsche Nahmen; welcher ihnen Gewehr austeilen ließ / und ihnen frey stellete / ob sie lieber vor oder nach Mitternacht wachen wolten. Diese ihrem Anschlage nach / teileten sich durch alle Nacht-Stunden / damit es ihnen ja nicht fehlen solte; Ein jeder hatte sein Feurzeug und Zunder bey sich / und wahren bereit /entweder ihrem Versprechen nachzukommen / oder vor das Vaterland zusterben; doch gingen sie behutsam / legeten sich hinter etliche Strohhütten / als wolten sie ruhen / und stecketen den Zunder behende hinein / daß niemand des gewahr ward / dann die Hütten wahren mehrenteils ledig / insonderheit mitten im Lager / da sie das Feur eingeleget hatten / daß in kurzer Zeit eine grosse Brunst auffging / ehe ein Mensch herzu lauffen und das Feur löschen kunte; Und als die Flammen hin und wieder das Stroh erreicheten / stund das Lager in vollem Feur / ehe man sichs versahe /daß die Kriegsleute mit samt dem Troß hinaus zulauffen gezwungen wurden / uñ die Uhrheber unvermerket und in guter Sicherheit davon strichen. Beyde Kriegsheere kunten den Brand eigenlich sehen / und freueten sich die unsern des glüklichen Fortganges nit wenig /die Feinde aber gerieten in grosse Furcht / meineten anfangs / es würden die Böhmen das ledige Lager angefallen und gesturmet haben / daher sie sich in Ordnung stelleten / ob sie etwa würden angegriffen werden / wie dann Leches gerne eine Schanze gewaget hätte / aber wegen hartes verbohts sich nicht regen durfte. Der Feind ward des Unfalles sehr bestürtzet /dañ alle ihre Zelten / die sie mit sich geführet / samt aller Speise und anderem Voraht wahren samt den mehrenteil Wagen aufgebrennet / daß nichts mehr zufressen vor das Heer übrig wahr; freueten sich aber noch / daß das Volk auf zween Tage Brod hatte zu sich nehmen müssen / und hoffeten des folgenden Tages von den unsern schon zu bekommen / was ihnen nunmehr mangelte. Von 50000 geraubeten- und Wagen-Pferden verdurben 10000 im Feur / die übrigen nebest 9000 stük Rind Vieh lieffen zum Lande hinein / und wurden von den Einwohnern aufgefangen. Als die Morgenröhte anbrach / funden sich die neun Neugeworbene nicht / und meinete man anfangs / sie würden im Schlaffe vom Feur ergriffen / und verbrennet seyn / aber weil kein einziger davon erschiene / muhtmasseten sie / eben diese müsten diese Taht begangen haben / wodurch sie immer heftiger zum Zorn bewäget wurde / daß sie einmühtig aufbrachen / und gerade zu auf der unsern Lager zogen. Unsere ausgesetzete Schildwachten wurden ihrer zeitig iñen / flohen davon / und liessen die Lumpen samt dem bäurischen Gewehr / als aus Furcht / dahinten / welches die Feinde mit grossem Gelächter besahen / uñ sich wolrechtschaffen darüber zukitzelten / gerieten auch hiedurch in solche Sicherheit / dz sie sageten; es müste der Pañonische Adel sich billich eines solchen elenden Feindes schähmen / welcher ohn Zweifel / wann er ihre Rüstung nur sehen solte / alsbald davon lauffen würde / und aus diesem eingebildeten Wahn den Schluß macheten / straks Angesichts das Lager anzugreiffen / und mit stürmender Hand hinweg zunehmen; jedoch stelleten sie ihre Feldschlacht gar ansehnlich / die unsern destomehr dadurch zuschrecken. Herkules hielt auf einem Hügel / betrachtete des Feindes Macht gar eigen / und sahe wol / daß bey öffentlicher Feldschlacht es an beiden Seiten viel Blut kosten würde / und seine Völker ihnen wegen Unerfahrenheit und geringer Anzahl nicht gewachsen währen; ließ auch Fabius andeuten / er möchte sich gefasset halten / und die besten Völker vorne anstellen / den ersten Anlauff abzuschlagen. Seine Reuter aber ließ er zwischen den Bäumen und hinter den Hügeln stille halten / daß der Feind ihrer nicht gewahr würde / sendete auch keinen einzigen Reuter dem Feinde entgegen /welches sie ihm zur sonderlichen Furcht außlegeten /und einen Abgesanten biß aus Lager reiten liessen /welcher ihne dieses in Böhmischer Sprache vortragen muste: Es

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