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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Holz / Steine /Erde / und was sie finden mochten / die Graben auszufüllen / welches gar schleunig geschahe / und traten sie bald darauff mit einem unmenschlichen Geschrey den Sturm an / in welchem Eifer sie gar bald oben auff die Brustwehr kahmen / aber dergestalt mit Steinen / pfeilen / und langen Spiessen zurük geprallet wurden / daß sie wie die Mücken hinunter fielen /wiewol immerzu andere nach ihnen hinauff klimmeten / und so inständig anhielten / daß sie die unsern schon mit den Schwertern erreichen kunten; welches ihnen gleichwol sehr herbe besalzen ward; dann Ladisla /Henrich und Fabius liessen sehen / wie feind sie denen wahren / die ihne den Galgenstrik hatten ankundigen lassen. Noch durften die draussen schon gewonnen ruffen / weil sie etliche ihrer Fähnlein sahen auff dem Wahle stecken / und doch die Pfeiffe bald einzogen / da sie so gute Schuch vor ihre Füsse antraffen / daß sie den Wahl Tod oder verwundet hinunter purzeln musten / welchen sie frisch und frech hinauf gestiegen wahren. An einem Orte hielten sich die Pannonier wol / da sie schon 3000 stark auff dem Wahl in zimlicher Ordnung hielten / und wie wutige tolle Hunde anfielen / biß obgedachte drey Helden sich gegen sie kehreten / und biß auff 800 alle auffgerieben / diese aber zum Wahl hinunter tummelten /und von ihren eigenen Völkern nidergemacht wurden / da die unsern nur 500 misseten / und 1200 beschädigte hatten; der Feinde aber 7000 Tod / und 6000 hartverwundet wurden. Nach des Strums endigung muste ein Böhme auff die Brustwehr steigen / und hinüber schreihen; was man ihnen doch zu leide getahn hätte / daß sie des lebens müde und überdrüssig währen; sie möchten sich eines andern bedenken / und gut Wildwerk essen / wann sie kein Brod hätten; welches dann gnug wahr / die ohndas verbitterten Gemühter hitzig zu machen / daß sie den Sturm zum andernmahl anlieffen / und musten die Häuptleute vor ihren Knechten hertreten / welches im ersten Sturm nicht geschehen wahr. Diese wolten nun ihr Leben teur gnug verkäuffen / und fochten sehr tapfer / in meinung / vor dißmahl die Oberhand zubehalten; worüber anderthalb Stunden unnachlässig gestürmet ward / in welcher zeit der Feind fünffmahl abwiche /und so oft immer frischer wieder ansetzete. Die Häuptleute wahren mehrenteils Tod oder verwundet /der Wahl und die Graben lagen vol todte Leichnam /und wahr ein so erbärmliches Geheule der sterbenden / daß der umbliegende Wald davon erschallete / dann sie liessen in diesem andern Sturme 12000 sitzen /und 18000 wahren hart verwundet / weil sie es so eiferig trieben / daß sie 40 Fähnlein auff die Brustwehr brachten / und auffstecketen / welche sie mit Spot und Schaden hinterlassen musten; wiewol an unser Seite es auch nicht leer abging / sondern 4000 erschlagen /und 8000 verwundet wurden / so dz auch König Henrich am Schenkel verletzet ward. Als die Feinde sahen / daß alles vergeblich wahr / zogen sie ab / vol Grim und Eifer; dann keiner hatte vor drey Stunden die Gedanken gehabt / daß es mißlingen solte. Die unsern rieffen ihnen spötlich nach; wann sie Brod betteln wolten / müsten sie nicht trotzen / sondern gute Worte geben; ob dann ihre ausgeschikte Kuhdiebe vielleicht mit einer gestohlenen Heerde wiederkähmen / möchten sie Geld vor Salz bringen; jedoch zuvor den dritten Saz auch versuchen / nach dem Sprichworte / daß aller guten Dinge drey währen; und als sie keine Antwort bekahmen / rieffen sie ihnen endlich zu / sie möchten doch ihre Todten mit sich schleppen / und sie nicht wie das Vieh unbegraben liegen lassen. Diesen Spot solten sie billich verstanden haben / aber ihr auffgeblasenes Herz gab ihnen ein / daß sie abermahl einen Obersten mit zehn Rittern vor das Lager schicketen / mit dieser Bedräuung / daß da sie innerhalb 16 Stunden sich nicht ergeben / und alle ädle und Furstliche Häupter liefern würden / solte des Kindes in Mutterleibe nicht verschonet werden; der heutige Sturm währe nur Kinderspiel gewesen / Morgen würde die recht geübete Mannschaft 120000 stark anfallen / und alles in grund niederreissen. König Ladisla wolte diesen Troz länger nicht dulden / ritte mit 50 Teutschen zu ihnen hinaus / ließ sie alle greiffen / schlug den Helm auff / und redete sie also an: Je welcher Teuffel hat euch dumkühnen Hunden die Sicherheit gegeben /ohn vor erbehtenen Urlaub an mein eures Todfeindes Lager zu reiten / und meine Völker mir abzuspenstigen / ja mich gar zum Stricke heraus zu fodern? wisset

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