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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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und ohn wagung einer redlichen Schlacht / sie vor sich sehen könten; man hätte gedacht / sie würden durch das nähst erhaltene Sieglein / da 120 Teutsche und Bömische KriegsObersten / wieder so viel gemeine Pannonische Reuter gekämpfet / einen Muht geschöpfet haben / welches sich aber nicht finden wolte; währe Ladisla ein Kriegsheld / wie ihn etliche nennen dürften / solte er sich finden lassen / oder es nicht vor übel auffnehmen / daß man ihn mit einem grossen feigen Herzen abmahlete. Es kähme dem Pannonischen Könige glaubwirdig vor / ob solte er seine uralten Landgötter verleugnet / und an deren stat einen erhenketen angenommen haben; währe dem nun also / müste er gedenken / die Pannonier währen von den Bömischen Göttern aufgemahnet / ihren Schimpf zu rächen. Hätte er dann das Vertrauen zu seinem neugebackenen Gott / daß er mächtiger als die Alten währe / warumb stellete er sich dann so zaghaftig / und dürste auff die angebohtene Schlacht keinen richtigen Bescheid geben; er der Pannonische König währe schon vorhin / und hinter sich gewichen / den Böhmen raum zu machen /würden sie folgen / wolten sie auff gut Landknechtisch handeln / wo nicht / müste er ihm einen andern Streich sehen lassen / als einer der seiner guten Sache / seinem Glük und seinen Fäusten trauete. Ladisla empfand nichts über also hoch / als daß er die verächtliche Gotteslästerung anhören muste / wolte dem Heerhold keine Antwort geben / sondern ließ ihn verwahrlich anhalten / beredete sich mit den übrigen Fürsten / und hielt mit allen Christen (unter welchen nunmehr Olaff sich finden ließ) ein ernstliches Gebeht zu Gott / daß er seines Nahmens Ehre retten / und den unschuldigen Beystand leisten wolte. Die Heerschauung wahr schon des vorigen Tages geschehen / und ihnen ernstlich befohlen / sich alle Stunden zum Aufbruch fertig zu halten / und auff drey Tage Speise zu sich zu nehmen / welche ihnen zu aller gnüge ausgeteilet ward. Von Prag ab wurden ihne fast täglich unterschiedliche Schaaren von neuen Völkern zugeschicket / welche mit dem Pannonischen eroberten Waffen und Pferden gnugsam versehen wurden /so das ihr Heer vor dißmahl 100000 zu Roß / und 50000 zu Fusse stark wahr / welches er also austeilete / und gegen früh morgens fortgeführet ward. König Henrich / Fabius / Markus und Gallus hatten das Fußvolk in der mitte. Zur Rechten hatten Herkules / Arbianes / Olaff / Prinsla und Klodius 50000 Reuter. Zur Linken Ladisla / Siegward / Leches und Neda eine gleiche Anzahl / wovon Leches 6000 zum Vortrab führete. Sie nahmen den Pannonischen Gesanten mit sich / welcher über ihr grosses Heer sich verwunderte. Eine halbe Meile von des Feindes neuem Lager / stieß Leches auff 7000 Reuter / welche er beherzt angriff / und nach hartem Gefechte auf die Flucht brachte; zog von den Gefangenen alle Kundschaft ein / und taht es seinem Könige zu wissen / daher sie in gerichteter Schlachtordnung fortgingen / uñ ihre Völker vermahneten / Stand zu halten / und nicht / wie im ersten Treffen unter Siegwarden geschehen / ihre Ordnung brechen zulassen; liessen den Pannonischen Heerhold seines Weges reiten / und zogen fort / biß sie den Feind eine Meile von ihrem alten Lager dieser gestalt im Felde halten sahen. Das Fußvolk 44000 wolgeübete Manschafft hielt in der Mitte; Zur Rechten gegen Ladisla stund der König mit 65000 Reutern; zur Linken gegen Herkules führete Feldmarschalk Dropion eine gleichmässige Anzahl / wie sein König / aber die auserlesenste Ritterschafft / dann er hatte ihm gänzlich vorgenommen / vor dißmahl ein Königreich zuerstreiten / worzu ihm sein König nunmehr grosse Hoffnung gemacht hatte / umb seine Verrähterey zu hintertreiben dann er hatte sonst mit Agis und Hyppasus schon abgeredet / daß nach erhaltenem Siege er ihn vor Gericht stellen / seines Gottlosen Vorhabens ihn überzeugen / und ihn an den Galgen wolte henken lassen. Er wahr sonst nicht allein ruhmrätig / sondern von sehr grosser Leibeskrafft / und daneben vorsichtig und gerade / hatte auch 26 Römische Ritter in absonderlichen Kämpfen erleget. König Mnata sahe zwar / daß er den unsern an Manschafft nicht sonderlich groß überlegen wahr / aber er tröstete sich dessen / daß die seinen durchgehend wol geübet /und unter den unsern nicht wenig undüchtige gefunden wurden / welches auch unsere Helden am meisten betrachteten; Uberdas verließ er sich auff seinen treflichen Entsaz / welcher von lauter geübeten Grenzvölkern

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