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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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bekahmen dessen auch Urlaub. Zu diesen wurden noch 30 nahmhaffte Teutschen / 16 Böhmen / 6 Friesen / 8 Wenden / und 27 Parther gewählet / da insonderheit die lezt genenneten darümb ganzflehentlich anhielten. Sie gingen zu rechter Zeit loß / alle mit schneeweissen Feldzeichen / und hatten 500 von den tapffersten zur Begleitung mit sich genommen / welche nach dem Pannonischen Begleitern ritten / und sich ihnen zeigeten /daß sie ganz keine Waffen / als das Seiten Gewehr bey sich hatten / alle mit Himmelblauen Feldzeichen und statlichen rohten Federbüschen außgezieret / funden auch ihre Feinde redlich und ohn heimliche Waffe / die mit rohten Feldbinden (wie auch ihre Kämpffer) sich angelegt hatten / und wahren Mnata und Dropion selbst mit unter ihnen / üm den Streit desto besser zu sehen. Unsere Christen hatte vor ihrem Auszuge ihr andächtiges Gebeht gehalten / und nach angelegten festen Waffen sich in fünff Schaaren / jede 34. Köpffe stark / verteilet; den Ersten führete Leches und wahr bey demselben Ladisla; bey dem Andern Herkules und Arbianes; bey dem Dritten Siegward; bey dem Vierden Olaff; und bey dem Fünfften Fabius / hatten sonst die tapffersten Ritter gleich unter sich geteilet. Es wolten die Pannonier mit dem Speer nicht zuschaffen habe / sondern nur das kurze Gewehr gebrauchen /daher die unsern / um alle Verdacht der Furcht abzuwenden gerne einwilligten / jedoch ihnen diesen Verweiß zuentbohten; Redliche Ritter verachteten das Speer nicht / als welches ihr Ehren-Gewehr währe /und dabey insonderheit erkennet würden. Sie setzeten Fuß vor Fuß auff ein ander an / biß sie sich erreichen kunten / und jede Schaar eine gleiche Anzahl zubestreiten hatte. Anfangs gingen sie beyderseits sehr behutsam / insonderheit spareten unsere Helden ihre Kräffte nach Mögligkeit / und liessen ihre Leute fechten / welche sich zwar als redliche Kriegsleute hielten / und doch dem Feinde keinen Fußbreit abgewinnen kunten / auch schier mehr Wunden annahmen als sie bezahleten. Als Mnata solches sahe / sagete er zu Dropion: Der Feind hat unsern Rittern keine Kinder entgegen gestellet / wie auch alle ihre Begleiter sehr ansehnliche / tapffere und unerschrockene Ritter sind /deren gleichen ich mich bey ihnen kaum versehen hätte / jedoch ist die Oberhand an unser Kämpfer Seite; aber dieser stolze Ruhm währete nit lange; dann Herkules / Ladisla / Siegward / Olaff und Fabius nahmen jeder sechs handfeste Ritter zu sich / schwänketen sich damit von der Seite ab in den Feind / und schlugen dergestalt von sich / daß im ersten Anfalle ein jeder seinen ersten Mann zu grunde richtete / wodurch die übrigen in zimliche Verwirrung gerieten. Als die andern diese Lufftung von fornen her empfunden / setzeten sie nicht minder eiferig hinein / da ihre Verwundeten vor Zorn weder Müdigkeit noch Schmerzen empfunden. Ladisla traff auff den obersten Führer / und befand / daß er guter Fäuste wahr /brachte ihm aber gar bald einen Stoß unter den Krebs an / damit er ihm die Seele mit samt dem Blute auszapfete. Als die unsern diesen grossen Vortel erstritten hatten / und noch keiner von ihnen gefellet wahr /sie auch in behaltener festgeschlossener Ordnung mit getrenneten stritten / sahe Dropion bald / daß solches kein gut tuhn würde / worüber er vor Zorn und Eifer anfing zu fluchen und schänden / daß alle ihre Kämpfer seine Bernheuter und Narren seyn musten / die sich nur auff ihre unerfahrne Frecheit verlassen / und sich einer Sache unterfangen hätten / deren sie durchaus nicht bestand währen; sahe doch endlich mit etwas vergnügung an / daß die übrigen algemach sich in kleine Schaaren setzeten / und ein Häuflein / 36 stark / eine neue Ordnung schloß / welches aber Herkules gar zu zeitig inne ward / nam 24 Mann nebest Neda und Prinsla zu sich / und befahl den andern / die annoch getrenneten fein warm zu halten / weil sie ihnen ohndas an Mañschaft überlegen wahren / und stürmete er dergestalt auff diese Schaar / daß sie alsbald hinter sich zu weichen gezwungen ward / da Herkules Beystand in sie hinein brach / und nicht auffhöreten / biß sie alle gestrekt lagen / dañ hie wahr alle Gnade auffgeruffen. Als Mnata und seine Leute dieses sahen / bereueten sie ihre Tohrheit / aber zu späht /kehreten auch mit ihren 500 Reutern umb / und gingen nach ihrem Lager zu / als hätten die Kämpfer ihnen nicht zugehöret / weil sie das Elend länger nicht ansehen kunten / und von den ihren nit 30 lebendige mehr übrig wahren / welche

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