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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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bestund / an deren stelle man ungeübete hingeschicket hatte / und taht den unsern den allergrösten Schaden / daß von diesem Entsatze sie nicht die allergeringeste Nachricht oder Muhtmassung hatten. An allen Seiten wahren die Feld Herren bemühet / den ihren ein Herz einzusprechen. König Mnata hielt den seinen vor / die Götter hätten den Feind überredet /sich ins offene Feld zusetzen / da ihnen aller Vortel abgeschnitten währe / hinter welchem sie sich biß daher so munter beschirmet hätten; es währe jezt Zeit / der angefügeter Schmach eingedenke zuseyn / und den schäbichten Hund zuvergelten; und ob des Feindes Frecheit anfangs etwas gegenhalten würde / solten sie nur behutsam fahren / und keine angebrachte Wunde unvergolten lassen / als dann würden die ohmächtigen Böhmen wie das Wasser zerrinnen / die ohndas mit Ackerbau / Holzfellen und Handwerksübungen besser / als mit Waffen umzugehen wüsten. Er erinnerte sie seines neugemachten Gesetzes / und ließ ausruffen: Wer ihm den Böhmischen König oder seiner anbefreundeten Fürsten einen lebendig gefangen einliefern würde / solte 60000 Kronen / oder da er ein geschlagener Ritter währe / eine freie Herschafft von ihm zugewarten haben. Die unsern wusten auch /wie sie ihrem Volk den Muht aufftreiben solten; dann Herkules / dem hoch und nidrig / wegen seiner Freundligkeit gewogen wahr / sagte mit einem frischen lächelnden Angesicht: Es solte keiner der Pannonischen Räuber Köpffe (deren ohndas nicht mehr als der ihren währe) sondern ihre Herzen zählen /deren sich gar wenig finden würden; dann ihr Gewissen überzeugete sie ihrer Untaht und mördlichen Vornehmens. Vor fünff Tagen währe schon der dritte Teil ihrer Manschafft / und zwar die tapffersten nach ihrem Verdienste abgestraffet / und würde der Almächtige Gott / als ein gerechter Richter und Vergelter / den übrigen auch zulohnen wissen; man hätte an dieser Seite eine ungezweifelt-gerechte Sache; man stritte vor das Vaterland wider diese Mordbrenner; und ob gleich diese Feinde hart gegen halten solten /müste man doch biß auff den allerlezten Blutstropffen sich tapffer halten / weil man bey ihnen weder Gnade noch Lebensfristung / sondern nur den abscheuhlichsten Tod zugewarten hätte. Ey ihr lieben Brüder / sagete er / was hätten wir vor einen köstlichern Wetzestein unsern Schwertern und Herzen antreffen können / als die ädle Freiheit / die Beschirmung des Vaterlandes / die Beschützung unserer Weiber und Kinder / welches alles diese Mörder auf ein mahl zuverderben geschworen haben? So folget nun eure Anführern herzhaft und redlich / und versichert euch / alles was die Räuber vor Schätze bey sich führen / muß noch heut vor der Sonnen Untergang eure Beute und Reichtuhm seyn. Hierauf fing das ganze Heer ein algemeines Feldgeschrey an / und gaben dadurch zuverstehen / daß sie ungefochten abzuzihen nicht gemeinet währen. Jene tahten nicht minder / und schicketen sich gleich den unsern zum Angriff. An Herkules Seite taht Olaf den ersten Anfal mit seinen eigenen Dähnen und Friesen / welche aus Wendland zurük kommen waren / nahm darzu alle Wenden / und ging unverzaget loß / dem der verwägene Pannonier Pelegon mit 15000 Reutern entgegen geschicket ward / und tummelten sich diese beyde dermassen / nachdem keiner seines Vortels sich begeben wolte / daß Herkules leicht muhtmassete / der Sieg würde ohn hefftiges Blutvergiessen nicht zuerhalten seyn. Olaf ward des langen auffhaltens müde / setzete mit 600 Dänen gleich auff den feindlichen Obersten zu / und ging hieselbst es scharff daher / biß endlich Pelegon durch unterschiedliche schwere Hiebe taumlich gemacht ward / welches Glüks Olaff sich gebrauchete /ihn mit Gewalt vom Pferde riß / und 20 Dänen übergab / welche ihn König Henrichen zuführen musten; jedoch schlugen sie sich zuvor rechtschaffen umb diese Beute / weil die Pannonier ihr Häupt nicht gerne verlieren / und die unsern den erhascheten Raub ihnen nicht wieder nehmen lassen wolten; worüber etliche hundert beyderseits das Leben einbüsseten / uñ doch immerzu würgeten / daß es nicht anders schien / als hätten diese beyde Häuflein vor des ganzen Heers Wolfahrt kämpffen müssen / daß auch Olaf sich gar matt arbeitete / und ihn Herkules durch Klodius mit 8000 entsetzete / daß er mit den seinen freien Abzug bekam / nachdem er 150 Dänen / 400 Friesen / und 2000 Wenden eingebüsset / dagegen aber 5000 Feinde erschlagen hatte. Klodius bekam auch einen frischen

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