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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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entwenden / und sich zueignen sollen? darzu haben wir gewißlich es uns schon gar zu saur werden lassen. Ja werdet ihrs mit geduldigen Augen ansehen können / daß sie uns den reichen Raub vor der Nase hinweg nehmen / der uns Arbeit und Blut gekostet hat? Ey lasset uns in Gottes Nahmen ansetzen / und die Mordbreñer vollends auffreiben; ich versichere euch / sie werden nicht lange Fuß halten / wann sie nur sehen / daß ihr den Muht habet /euch auffs neue mit ihne einzulassen. Als das Heer de Trost des Entsatzes hörete / fingen sie ein starkes Feld Geschrey an / daß es in der Lufft erschallete / welches der Feind meinete geschehen seyn / weil Fürst Olaff wieder zu ihnen kam. Dann unsere Könige hatten alsbald nach dem geendigten Ungewitter Leches an den Feind geschicket / und ihm andeuten lassen / dafern sie dem gefangenen Dänischen Fürste einiges Leid zufügen würden / solte es an den vier Obersten / welche sie in ihrer Hast hätten / sonderlich an Dropions Sohn ganz grausam gerochen werden / dere zween sie sonst gegen Fürst Olaff wolten loßgeben / wie sie es wählen würde. Dropion hörete solches gerne / uñ erboht sich alsbald / Fürst Olaf gege seinen Sohn uñ Pelegon der Haft zuerlasse. Zwar der König stund darauf / dz an Pelegons stat sein geträuer Hyppasus ausgewechselt würde; aber Dropion wendete ein /weil Olaff sein Gefangener währe / stünde es bey ihm / wz vor welche er tauschen wolte. Agis uñ Mastyes setzeten dagegen / daß ja Hyppasus dem Pelegon billich vorgezogen würde / weil er eine höhere Bedienung hätte; aber dieser antwortete / Pelegon hätte an seiner Seite gefochten; hätte der andere Flügel auch Gefangene / möchten sie die ihren auch außwechseln. Welches Mastyes nit allerdinge unbeantwortet lassen wolte / und zu ihm sagete; man wolte ja nicht hoffen /daß man die beiden unterschiedlichen Flügel ansehen wolte / als wans zwey unterschiedliche Heere währe /nachdem sie alle miteinander einem Könige dieneten /welcher auch billich dieser Sache den Ausschlag zugeben hätte. Dropion war nicht gewohnet / daß dieser ihm so geherzt einredete / und sagete mit höhnischen Worten; er hätte seiner Tahten noch wenig gesehen /uñ was er sich hieselbst einzumischen hätte / da er bey der Schlacht nicht eins währe zugegen gewesen? wir wollen uns hierüber nicht zweien / sagte Mastyes / aber das sollet ihr wissen / dz ich meinem Könige ja so redlich und träu diene als ihr / ob gleich meine Tahten schlecht und geringe sind / möchte auch wünschen / daß der Feldmarschalk den unzeitigen Eyfer einhalten könte. Mnata geboht ihnen beiden ein Stillschweigen / und sagte mit sonderlichem Ernste / so wenig als er einen Diener haben wolte / der sich unterstünde ihm vorzuschreibe / so wenig könte er gedulden / daß seine vornehmste Beamten sich untereinander zweien solten. Dropion entsetzete sich nit so sehr wegen des Königes Rede / als daß Mastyes ihn dergestalt anzapffen durffte / und begunte ihm sein Gewissen zusagen es müste sein Anschlag verrahten seyn; doch ließ er seine Furcht bald fallen / und fragete Mastyes / ob er so viel Herzens hätte / wegen geführeter nachteiliger Stachelrede es mit ihm außzutragen. Ja antwortete dieser / ich wil euch zu recht stehen / wie ihrs begehret; aber nicht ehe / als nach vollendeter Schlacht / und daß unser allerseits gnädigster König Richter sey. Mnata redete ihnen nochmahl ein /sich alles Gezänks zuenthalten / als lieb ihnen seine Gnade währe; ob sie sich untereinander beissen wolten / daß der Feind sie desto leichter fressen könte? es solte dem Feldmarschalk Dropion sein Begehren eingewilliget seyn / und hoffete er seinen liebe geträuen Hyppasus durch Schwertes Kraft bald loß zumachen. Dropion durffte fragen / unter wessen Befehl die neuen herzu geführeten Völker seyn solten. Welches den König verdroß / und zur Antwort gab; unter wessen sonst / als unter meinem / und welche ich darüber gesetzet habe? Ich frage nicht / gnädigster König /sagte er / nachdem höchsten Häupte / welches uns allen befielet / sondern welcher Statverweser sie führen sol. Der sie auff dem Wege hat befehliget / antwortete der König / der sol sie auch an den Feind führen / gleich wie ich und Agiß an Hyppasus Stat meinen ersten Entsaz; ihr aber den Uberschuß eures Heers und zwar in meinem Nahmen. Hier merkete Dropion / daß die Karte falsch seyn muste / wolte derwegen den König weiter nit reizen / sondern sagete in ertichteter Demuht; meines Königes

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