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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Wille sol mein Befehl seyn / und desto weniger Völker ich unter mir haben werde / desto weniger werde ich auch zuverantworten haben; nam damit Abscheid in solcher Verwirrung / daß ihm das Gesicht schier dunkel worden währe; aber die Verwägenheit bließ ihm bald stolzere Gedanken ein. Er ließ Fürst Olaff vor sich bringen /und sagete zu ihm; du hast dich zuerfreuen Däne / daß dieses Mittel zu deiner Erlösung verhanden ist / sonsten hättestu mir gewißlich sollen den Galgen bescheissen / doch bekomme ich dich zum andernmahle / wil ich dieser Zusage unvergessen seyn. Dem Fürsten wolte das Herz im Leibe wegen des Schimpffes bersten / und antwortete ihm; höre du unbescheider Pannonier; wann in dir eines höflichen Ritters einziger Blutstropffen währe / würdestu dich in dein Herz und Blut schämen / einem Königlichen Füsten den Galgen anzumuhten / welcher dir nie kein Leid getahn / nur daß er in einem redlichen Feldzuge seinen besten Freunden zugefallen / gegen deinen König sich ohn einige Bitterkeit hat gebrauchen lassen. Ist dir aber der Galgen bescheret / kömstu noch zeitig gnug hinan. Dropion fragete ihn / ob er auch wüste mit wem erredete; ja / antwortete er / weil du nicht der König / sondern sein Diener bist / so rede ich mit einem der viel geringer ist als ich ein gebohrner Königlicher Fürst / und Erbe eines Königreichs. Der Pannonier hätte sich gerne gerochen / aber wegen der noch nit eingelieferten Gefangenen durffte er nicht. Also nahm Olaff einen freimuhtigen Abzug / und kam gleich dazumahl vor unserm Lager an / wie das FeldGeschrey erging; klagete / was vor Hohn im begegnet währe / und vermochte die ganze Fürstliche Geselschaft / daß sie sich verpflichteten / es zurächen; Nachgehends zeigete er an / daß der Feind alles Fußvolk zu Pferde setzete / und eine Macht in die 170000 stark beyeinander hätte / welche dannoch die grosse Menge ihrer erschlagenen sehr beklageten / welche sich über 70000 Mann belieffe; hätten auch den Schluß gemacht / die unsern zuumzihen / und von allen Orten her anzugreiffen. Worauff sie alsbald schlossen / auffzubrechen / und hinter sich zuweichen / damit ihnen die erschlagenen nicht am Gefechte hinderlich währen. Der Feind / da er ihren Abzug sahe /gedachte sie würden gar ausreissen / deßwegen sie mit grossem Geschrey folgete; woran aber Herkules /welcher den Nachzug hatte / sich nicht kehrete / sondern immer in guter Ordnung fortrückete / biß er einen guten Raum erhielt / und sich zum Treffen fertig machete. Ihre Ordnung hielten sie / wie zuvor / und muste König Henrich mit Fabius und seinen berittenen Fußvölkern in der Mitte halten. Herkules nam zu sich lauter Teutsche und andere Völker / aber keine Böhmen / 40000 Mann; Ladisla eine gleiche Anzahl mehrenteils Böhmen / und etliche tausend Teutschen /in gleicher Anzahl; und wurde König Henrich gleich so viel von den berittenen Fußvölkern gelassen. Hingegen führete König Mnata gegen Ladisla 60000 wolgeübete Reuter; Feldmarschalk Dropion gleich so viel wider Herkules / und zwar unter denen den besten Kern seiner geträuen. Mastyes aber in der Mitte 50000 gegen König Henrich. Der Feind meinete anfangs nur Schaars-weise zu streiten / und also die unsern gemählig aufzureiben / weil sie über Zuversicht dieselben stärker befunden / als sie nicht gegläubet hätten / daher sie an allen Orten 12000 / ingesamt 36000 Mann auf die unsern loßgehen liessen / denen zubegegnen die unsern anfangs bedenken trugen aber doch endlich diesen Saz wageten / und Olaff / Siegward und Fabius jeden mit 8000 wolgeübeten entgegen gehen liessen / welche auch im ersten Anfal dergestalt wirketen / daß der Feind sich der Herzhafftigkeit verwunderte; insonderheit wahr Olaff wegen des erwiesenen Schimpfs so giftig eiferig / daß er als ein blinder zufiel / und in kurzer Zeit seinen Feind drängete / daß er hinter sich weichen muste / nachdem er ihm 4000 abgeschlagen und 5000 verwundet hatte. Dropion stärkete sie mit 10000 wolgeübeter Manschafft / denen Olaff in guter Ordnung wiche / und seine Völker / deren nur 600 tod / aber 2000 wund wahren / abführete / weil Arbianes und Leches ihn mit 5000 entsetzeten; und als dieselben dem Feinde gar zu leicht fallen wolten / nam Olaff 3000 seiner vorigen Manschafft / und ging ihnen damit zu Hülffe /da er sich bezeigete / als ob er den ganzen Tag noch keinen Schwertschlag geführet hätte / daß die Feinde gedachten / er währe Herkules selbst in andern Waffen. Siegward

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