Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Baldrich aus / vorgebend er habe jhm Frl. Lukrezien abgespenstiget / desse er auch Siegwarden beschuldiget / legt darüber ertichtete Briefe auf / durch welche er von andern aufgetrieben war / und wird im Kampfe verletzet. Fr. Lukrezie erhält bey dem Käyser / das jhr Vater Stathalter wird zu Kölln am Rein. Valißka in Amazonischer Gestalt mit angestrichenem Angesicht stellet ein vierfaches Ritter Spiel in des Käysers gegenwart an / in welchem sie und Herkules den höchsten Preiß davon tragen. Ein Pannonischer Gesanter / nahmens Pines mit etlichen Rittern komt zu Padua an / beut einen Kampf aus nach habender Volmacht von seinem Könige / das auf dem fall seines Verlusts das Pannonische Reich den Römern X. Jahr lang die Schatzung entrichten wolle; Herkules nimt solches mit jhm an / überwindet jhn / und nimt jhn vor leibeigen / wie auch dessen MitRitter von Ladisla und andern überwunden werden. Die Gefangene stellen sich unbendig / und werden mit Ruhten gezähmet. Der Käyser zur Dancksagung / krönet Herkules und Ladisla / auch jhre Gemahlinnen als freie Könige der Teutschen und Böhmen / und tuht jhnen statliche Geschenke. Herkules und Ladisla Parthische Leibeigene halten an üm die versprochene Freiheit / erhalten dieselbe / werden mit ritterlichem Gewehr versehen /uñ Arbianes untergeben; uñ schicken sich die unsern zur Reise nach Prag. Die gefangenen Pannonier werden auf die Ruder Schiffe geschmiedet. Endlich brechen die unsern von Padua auf / halten das erste Nachtlager in dem unglücklichen Flecken / woselbst ein Kühhirt jhne von den ehemaligen Verfolgungen wieder die Christen etwas erzählet. Die Pannonier warten den Unsern an den Grenzen auf / sie zu berauben und niderzumachen / daher ein hartes Treffen entstehet / und werden die Pannonier fast alle erschlagen. Worauf die unsern sicher die Böhmischen Grentzen erlange / den alten Pribisla in jhre Geselschaft bekomen / jhre Völcker uñ Wagen zurück lassen / uñ in aller stille nach Prag fahre / da sie die alte Königin durch jhre unvermuhtliche Ankunft hoch erfreuen / uñ dem ganzen Lande grosse freude erwecken / uñ wird gegen Ladisla angesetzete Krönung gute anstalt gemachet. Ritter Farabert aus Franken komt bey seinem Könige an / bringet das Schreiben und die Schenkungen wol über; worauf der junge Fürst Markomir wieder zur völligen Gesundheit gelanget.
Inhalt des siebenden Buchs.
Zu Prag kömt unverhoffete Zeitung / das Herkules Eltern und Frl. Schwester von dem Wendischen Fürsten Krito und seinem Sohn Gotschalk geraubet und gefangen nach Frießland geführet sind / welches die unsern aufmuntert / daß sie nach mögligkeit Völker zusammen bringen / von Prag eilend durch Teutschland nach Friesland gehen / und die Räuber mit jhrem Heer erreichen / da Vater uñ Sohn über dem Fräulein uneins worden sind; vergleichen sich aus Noht / und treten mit den unsern die Schlacht an / aus welcher Gotschalk mit einer Schaar hinweg reitet / das Fräulein mit sich über die Isel führet / und sie nach Dänenmarck bringen wil / üm sie daselbst zu heirahten / aber Arbianes / der sie liebete / setzet jhm nach /erschlägt den Räuber und rettet sie / da er kurz zuvor jhre Eltern frey gemacht / und nach jhrem Lager fortgeschikt hatte. Krito wird in der Schlacht gefangen. Arbianes kan wegen der verschlagenen Völker mit dem Fräulein nicht nach jhrem Lager sicher durchkommen / begibt sich mit jhr auf einen Abweg /uñ gibt sich ihr zuerkennen. GroßFürst Henrich mit seinem Gemahl komt zu seinem Sohn Baldrich / den er bißher vor tod geschätzet hatte / erfreuet sich über jhn / wird aber betrübt als er vernimt das er auch ein Christ worden sey / doch gibt er sich bald zu frieden /und erkläret sich / seinen Söhnen das Christentuhm frey zu gönnen; worauf Herkules (der sich bißher verborgen gehalten) sich seinen Eltern zuerkennen gibt /uñ mit Freuden angenommen wird. Krito machet sich in seiner haft unnütze. Arbianes / um Gefahr zu meiden / führet das Fräulein nach einem abgelegenen Dorffe / da er sich wege mördlicher Nachstellung in eines Bauren häuslein nebest dem Fräulein verstecket / welcher Wittho hiesse / daselbst sind sie auf dem Häu sicher / erquicken sich mit Speise und Tranck /und hält er bey dem Fräulein so inständig an / das sie jhm endlich die Ehe verspricht. Etliche Reuter fragen vor dem Häußlein nach jhnen / lassen sich aber aus furcht / es möchten Feinde seyn / verleugnen / da sie doch zu jhrem besten ausgeschickt wahren.
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