Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Herkules erzehlet seinen Eltern / wie er zum Christentuhm kommen sey / und bewäget sie / dasselbe anzunehmen. Die beyden verliebeten müssen wegen der verschlagenen Völcker des andern Tages biß gegen den Abend auf dem Häu zubringen / da sie jhre beredung halten. Des folgenden Morgens nach der Schlacht gibt Herkules sich jhrem Heer zuerkennen / und wird mit Freuden angenommen. Der Wendische Verrähter Niklot wird lebendig gespiesset / und hernach Krito wie heftig er sich gleich sträubet / mit dem Schwerte gerichtet / und gehen die unsern fort / Friesland einzunehmen. Arbianes bringet dem Frl. auf dem Häu den Christlichen Glauben bey. Hernach verstellet er jhr Angesicht mit der KunstFarbe / legen bäurische Kleider an / sagen dem alten Bauren Wittho grosse Vergeltung zu / und mit dessen Bruder Sohn den jungen Wolfgang gehen sie nach dem nähesten Städtlein /werden auf dem Wege von verlauffenen Wenden angriffen / und erlegen dieselben. Das Frl. wird von etlichen trunkenen Bauren zum Tantz genöhtiget / und gelangen endlich im Stadtlein an / da sie bey Wolfganges Haußherren die Herberge nehmen / und jhnen neue schlechte Kleider machen lassen / des Willens nach jhrem Lager zuzihen / sie gerahten aber in Feuers noht / lauffen zum Städtlein hinaus mit Wolfgangen / und werden von vier Bürgern verfolget / als währen sie Mordbrenner / welche Arbianes erleget /das Fräulein aber inzwischen aus Angst mit Wolfgang davon läuft / und also von jhren lieben Fürsten abgeschieden wird. Unsere Helden nehmen ganz Friesland ein / biß auf eine Festung / welche Fürst Olaf aus Dänenmarck inne hatte / der dañ / weil der letzt verstorbene FriesenKönig jhn zum Erben erkläret / ansprach an das Königreich zu haben vermeinete / aber Herkules überwindet jhn im Kampfe / machet mit jhm Vertrauliche Freundschaft / und schencket jhm Wendland / wohin alsbald ein Heer geschicket wird / es einzunehmen / welches Fürst Siegward führete. Baldrich wird zum Könige in Friesland willig angenommen und gekrönet. Der alte Baur Wittho komt zu unser Fürstlichen Geselschaft / und bringet Zeitung von Arbianes und den Fräulein / sie senden etliche aus / nach dem Städtlein / von jhnen bessere Kundschaft einzuzihen / uñ erfahren so viel das sie im Feur nicht aufgangen / sondern davon kommen seyn. Die Fürstliche Geselschaft bricht aus Friesland auf nach Teutschland; Ein Teutscher Pfaffe vom Teufel angetrieben /wiegelt Teutschland auf wieder jhre Fürsten wegen des Christlichen Glaubens / das sie in grosser Menge jhnen entgegen zihen / umb sie zuzwingen / den Christlichen Glauben zu verleugnen / und wird das Teutsche und Böhmische Heer so bey den Fürsten wahr / zugleich mit aufrührisch gemacht / welche aber befriediget und zum Gehorsam gebracht werden / und ob zwar zimlich Blut vergossen wird / legen endlich unsere Fürsten die Streitigkeit bey / nach dem allen Inwohnern jhres Aberglaubens Freiheit bestätiget wird. Worauf beides Großfürst Henrich / und sein Sohn Herkules / vor der freien Teutschen Könige von dem Volck ausgeruffen und bestätiget werden / reisen nach Magdeburg und lassen sich daselbst krönen /sind aber sehr betrübt / daß sie daselbst nichts von dem verlohrnen Fräulein erfahren möge. Das Fräulein mit Wolfgang läuft durch ein Wasser aus Angst davon / und ermüdet gar / hält Arbianes vor erschlagen / uñ wil sich nicht trösten lassen / gerahten unter dreyer Diebe Hände / und werden beraubet / wandeln ganz ermüdet fort / und kommen endlich auf eine Heerstrasse / da Wolfgang einen Fuhrman wegen seines an dem Fräulein verübeten frevels erschläget und bey dessen Weibe einkehret / wil auf einer Karre das Fräulein nach der Elbe bringen / werden abermahl beraubt / gehen nach einem Flecken / woselbst sie sich etliche Tage bey einer Witwen aufhält / uñ jhr Kinderzeug nähet. Arbianes suchet jhr nach / findet zwar durch Gottes Schickung den rechten Weg / kan sie aber nicht antreffen / und geräht in manniche Noht /welches er im achten Buche erzehlet. Das Fräulein wird von einer ädlen Frauen hintergangen und über Rein geführet vor eine Magd / da sie sich vor Wolfgangs Ehefrau angibt / muß etliche Wochen bey jhr dienen / und wird gar hart und elend gehalten / welches alles sie in Christlicher Gedult überwindet. Fürst Siegward nimt Wendland ein / und bestätigt die alte Fürstin / welche Olaf zum Erben annimt; Siegward komt zu Magdeburg an / und reiset mit der Geselschaft nach Prag / wie auch Fürst Olaf. Farabert
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