Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
unsern aufbrechen / das heilige Land besehen / und zu Bethabara sich tauffen lassen /zihen in aller stille nach Jerusalem / und werden von Herrn Pompeius Stadthalter daselbst wol empfangen /woselbst Fr. Valißken Abgesanten aus Teutschland anlangen / und vor Arbianes (der daselbst bey den unsern wahr / und mit in Teutschland reisen wolte) gute Zeitung wegen der Heiraht bringen Fr. Valißka geneset alhie eines jungen Söhnleins / welcher in der Tauffe Herkulißkus genennet wird / und nehmen sie nach geendigten sechs Wochen jhre Reise über Meer nach Padua vor / da Frl. Lukrezie mit jhnen fortschiffet. Sysimithres bringet die Zeitung von Fr. Valißken abreise nach Teutschland / nach Charas / worüber Artabanus sich anfangs betrübet / nachgehens vol Eifers wird. Die unsern länden frölich in Kreta an / finden die ingeschnittene Schrifft am Nußbaume / schiffen nach Korinth / und weiters nach Padua.
Inhalt des sechsten Buchs.
Fürst Baldrich / Herkules Bruder / und Fürst Siegward aus Schweden / kommen bey Padua an / und erlösen Fr. Sophien / Fr. Ursulen / und Frl. Sybillen aus Räubers Händen / welche sie in einer höhle gefangen hielten / da Siegward sich in das Fräulein sehr verliebet. Herkules / Ladisla / und Fabius kommen zu Padua einsam an / erfahren dieses Frauenzimmers entführung / reiten hinaus uñ begegnen obgedachten beiden Fürsten / von denen sie zum Kampf außgefodert werden / treffen mit einander und erkennen sich endlich / da Ladisla sein Gemahl frölich empfähet / machen sich ingesamt nach Padua / und zihen Fr. Valißken entgegen / welche von den Paduanischen Frauenzimer freundlich empfange wird. Die Stadt-Obrigkeit daselbst bewirten die unsern auf jhrer neu-erbauten Burg / und verliebet sich Baldrich in Frl-Lukrezien. Die gefangenen Räuber werden des folgenden Tages bey Padua gekreuziget / wobey die beiden Fürsten jhren Fräulein jhre Liebe antragen / und zimlich Gehör erlangen / biß endlich durch Fr. Sophien unterhandlung die beiden Fräulein sich noch besser erklären / und freiet dieselbe Gallussen jhre ädle Leibdienerin jungfer Beaten zu. Die beiden Fräulein zeigen jhren Buhlen an / das sie Christen seyn / und keine andere als Christen heirahten wollen / welches jhnen anfangs etwas hart eingehet / und sich doch bald zimlich erklären. Frr. Valißka und Sophia erlangen der beiden Fräulein einwilligung zur Heiraht. Die beiden Fürsten haben diese Nacht überaus schwere Anfechtung von den Teufeln in gestalt der falschen Gözen /wodurch sie furchtsam gemacht / und vom Christentuhm zimlich abgeschrecket werden / aber Valißka tröstet sie / das sie ein Herz fassen / und durch ein anmuhtiger Gesichte in jhrem guten Vorsaz gestärcket werden / daher sie Valißka in der Lehre unterrichtet / welche sie begierig annehmen / und darauf zu den beiden Frl. auf jhr Schlafgemach geführet werden / woselbst die völlige Zusage vor sich gehet. Die Fürstliche Geselschaft fähret hinaus das RaubNest zu verstören / da Baldrich und Frl. Lukrezie / als sie im Walde miteinander gehen / von zween Bären angefallen werden / welche er zwar erleget / aber zugleich das Frl. zimlich hart verwundet / nach deren heilung Gallus mit seiner Beaten (deren Vater er Zeit seines Rauberstandes heftig beleidiget hatte) Hochzeit machet / und die beiden Fürsten das Beilager halten /wobey Arbianes ein Freistechen anstellet. Ein Römischer Herr / Nahmens Skaurus heirahtet Frl. Helenen Valißka erzehlet auf begehren Fr. Sybillen / wie es mit jhrer Verliebung und Verlobung mit Herkules zugangen sey. Farabert der Frankische Ritter / welcher bißher zu Padua sich aufgehalte / gibt sich an bey Valißken / klaget jhr seines junge Fürsten Markomirs Unglück / uñ hält bitlich an / das sie an jhn einen freundlichen Brief wolle abgehen lassen / welches sie gerne leistet / auch schöne Kleinot und andere köstliche Sachen dem Fürsten und seiner Fr. Mutter übersendet / welche Farabert selbst überbringet. Herkules und Ladisla schickten dem Käyser und seiner Fr. Mutter nach Rom einen köstlichen Beutpfennig / da sie beide sich erklären zu Padua bey der jungen Fürsten jhrem Hochzeitfeste zuerscheine / werden auch daselbst prächtig empfangen / und leget der Käyser mit unsern Helden grosse Freundschaft zu. Fr. Sibylla treibet es bey dieser Hochzeit / das die Heiraht zwischen Herr Pupienus und Frl. Virginia von Rom vor sich gehet / bey welcher Handelung zimliche Verwirrungen vorlauffen. Prokulus ein Römischer Ritter fodert
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