Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
zweifele nicht / sie nebest ihren Brüdern / werden von ihrem Abzuge / wie eilig er auch seyn möchte / ihren Nahmen und Stand uns wissen zulassen / unbeschweret seyn. Herkules sahe / daß er vor ihr nicht länger kunte verborgen seyn / und sagete zu ihr auf Medisch: Wie mein Schaz? kennet ihr mich und euren Bruder nicht mehr? es ist aber noch nicht Zeit daß man uns kenne / sonst würden meine Mit Brüder / Siegward und Baldrich sich bald melden. Ging hierauff mit Ladisla davon / und ließ sie in lachender Freude und Verwunderung stehen. Nach ihrem Abscheide wurden die anderen beide vier Brüder / auch der ansehnliche fremde / und Fürst Olaff gefodert / denen Königin Sophia den andern Dank mit diesen Worten einhändigte: Weil eure herzhaffte Tugend ihr Herrn Ritter / sich im heutigen Steche vor vielen andern hat hervorgetahn / muß ihr der gebührliche Preiß billich bleiben; legete ihnen darauff eine güldene Kette mit ihrem Brustbilde an / welches mit Demanten um setzet wahr / auff 2300 Kronen wert. Den dritten Dank ordente man Arbianes / Fabius / Leches / Betram / und zween aus des fremden Herrn Geselschafft zu; nehmlich den ersten dreyen eine güldene Kette / mit Königin Lukrezien Bilde / welche sie ihnen selber um den Hals warff / und jede 1800 Kronen außtrug. Den andern dreyen gad Fürstin Klara ein gleichmässiges Geschenk mit ihrem Brustbilde / und erinnerte sie die Fremden ihrer Schuldigkeit eingedenk zuseyn / uñ vor dem Abzuge sich zunennen. Worauff der fremde Herr sich gegen Königin Valisken tieff neigete / zog seinen Helm ab / und setzete sich vor ihr auff ein Knie / in Meinung / nach geleistetem Hand Kusse seinen Gruß abzulegen; weil sie ihn aber alsbald vor Fürst Pharnabazus von Susa kennete / hub sie ihn geschwinde auff / umfing ihn mit beiden Armen auffs freundlichste / und sagete zu ihm: Mein in Ehren herzgeliebeter Herr Bruder und wahrer Freund / hat eure Liebe die beschwerliche Reise auff sich genommen / uns zubesuchen / so gibt er dadurch seine hohe Gewogenheit mehr als zu viel an den Tag; wil ja nicht hoffen / daß einige Noht oder Gefahr denselben hieher getrieben hat / auff welchen Fall wir dann weder Mühe noch Völker zu der der Hochfürstlichen Verbündniß Dienste sparen werden. Er aber gab zur Antwort; seine Ankunfft währe auß keiner andern Ursach / als bloß aus Getrieb seiner herzlichen und untertähnigen Neigung geschehen / mit welcher er ihrer Königl. Hocheit / auch dero Herren Gemahl und Bruder zugetahn uñ verbunden währe. Die vermeinete Gefahr hätte nichts auff sich / massen des Feindes Macht dergestalt geschwächet währe / daß er sich in seinen Festungen einschliessen müste / wovon er zu gelegener Zeit Bericht tuhn wolte. Nun erblickete Fabius ohn gefehr dieses bekante Angesicht / sprengete hin zu Arbianes / und sagete; Herr Bruder sein Oheim Fürst Pharnabazus ist der fremde Herr mit Königin Valisken Bildniß / welchen ohn Zweiffel die hohe Begierde nach den beiden Helden hieher getrieben hat. Dieser wolte es vor Freuden kaum gläuben; weil aber Ladisla seinen geträuen Tyriotes / Obristen Bubazes und den Teutschen Wedekind mit entblösseten Häuptern stehen sahe / gedachte er alsobald / Pharnabazus würde verhanden seyn / daher er zu Herkules sagete; gilt Bruder / du hast heut mit unserm Freunde Pharnabazus gestochen. Mit diesem Worte kam Fabius herzu / und machte Leches / was er gesehen hatte / zuwissen; welches Herkules bewågete / sich diesem nicht allein zuerkennen zugeben / sondern ritte mit seiner ganzen Geselschafft hinzu / fand die Warheit / vergaß seiner Verstellung / und nach abgezogenem Helme trat er hin / und hieß ihn mit einem brüderlichen umfahen sehr wilkommen seyn; hernach baht er umb Verzeihung / daß er / wiewol unwissend / wider ihn gestochen hätte. Dieser freuete sich von ganzem Herzen / daß kein ander als Herkules sein Obsieger wahr / erzeigete ihm grosse Ehre / und entschuldigte sich /dz er ihn an seinem ritterlichen und unvergleichlichen Verhalten nicht bald anfangs erkennet hätte / welches nur die gemeine Sage verhindert / daß die Könige Herkules und Ladisla auff ihrer SchauBühne sich hielten; legete sichs hernach zum sonderlichen Glük aus / daß er noch die Ehre gehabt / mit dem trefflichen Ritter der Welt ein Speer zubrechen / von dem jederman überwunden zuwerden / sich fast schuldig erkennete. Herkules wolte seiner Höfligkeit länger nicht zuhören / ließ Ladisla hinzu treten / ihn zuempfahen /und hieß inzwischen Bubazes

Weitere Kostenlose Bücher