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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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dieser Streit geendiget war / damit sie von diesen ihren Freunden nicht angegriffen würden / und stellete Herr Bertram nebest Leches / Neda und Klodius sich gegen sie / hatten sich auch verbunden / alle Krafft anzuwenden / ob ihnen gelingen möchte. Unsern vieren wahr dieses zwar nicht so gar angenehm / jedoch musten sie ehrenhalben sich finden lassen. Es traff aber Herkules zweymahl auff Bertram / und machete ihn im andern Angriffe Stegereiffloß / der Hoffnung / er würde sich des dritten enthalten; weil er aber auff denselben drang / ward er gewehret / und mit samt dem Pferde unsanfft genug nidergeworffen; welches König Henrich sehend / sich verwunderte / wer diesen Handfesten Ritter gestürzet hätte. Ladisla muste seinem geträuen Leches begegnen / der ihm den ersten Stoß ritterlich aushielt / und weil ihm sein König im vorüberrennen einen Wink gab / kante er ihn / und wolte weiter nicht treffen. Baldrich aber hatte Mühe gnug / den festen Neda im dritten ritte zu fellen / welcher doch sein Speer ritterlich brach / also taht auch Klodius seyn äusserste / daß Siegward ihn rühmen must / ging aber auch von dem dritten Stosse über und über. Als Fabius solchen Unfal sahe / und daß Leches weiter nicht anhielt / geriet er in zweifel / ob nicht Herkules und Ladisla unter diesen Stechern währen / durfte sich doch dessen gegen seine Mitgesellen nicht merken lassen / aus Furcht / er würde ihnen verdrieß erzeigen / weil er leicht zu urteilen hatte / sie wolten unerkennet seyn; Olaf aber reizete gewaltig zu / es währe hohe Zeit / ihnen das Speer zu bieten / weil der Sieg löblich / und die Niederlage nicht schimpflich seyn könte / angesehen der grossen Mannheit / welche diese Brüder hätten spüren lassen. Mnata hatte wenig belieben darzu / und ob gleich Arbianes sagete / er hätte sich schon auff eine Wagnis geschikt / auch Markomir sich vernehmen ließ / er wolte nicht länger zu Pferde bleiben / als dieser Brüder einer es ihm gönnen würde / so suchete doch Fabius Ursach / es aufzuschieben / einwendend / er trüge belieben / erst noch einmahl seine Arme gegen andere zugebrauchen; aber es fiel ganz unverhoffet eine gewünschete Verhinderung dazwischen / gleich als Bertram und Neda ihren Gesellen Leches zu Rede stelleten / warumb er das Stechen nicht fortgesetzet hätte / welches ihm von manniche zur Zagheit dürfte gerechnet werden; er aber zur Antwort gab / wann nach des Stechens endigung er dessen nicht gnug gültige Ursachen würde einführen können / welche sie selbst billichen müsten / alsdann wolte er Zeit seines lebens vor einen Verzageten gehalten seyn. Bey dieser Unterredung / sage ich / kam ein ansehnlicher Ritter eilend herzu gerennet / der sich mit acht Rittern vergeselschaftet hatte / schickete auch behende einen zierlichen Römischen Knaben auff einem kleinen Zelter in die Schranken / welcher in güldenem Gewande gekleidet wahr / und mit artiger Ausrede dieses in Lateinischer Sprache vortrug: Hochweise ansehnliche Herren Richter dieses treflichen Speer brechens; mein gnädiger / dieses Orts unbekanter Herr / nähst anerbietung seiner Dienste / Grusses und Freund willigkeit / hoffet nicht allein eure gute Gewogenheit / sondern vorab der gegenwärtigen Großmächtigsten Königen und Königinnen / dann auch der Durchleuchtigsten Fürsten und Fürstinnen / und zugleich der hochansehnlichen sämtlichen Ritterschaft / nach gebühr gnädigste und günstige Vergebung / seines fast unzeitigen und späten vornehmens / und lässet durch mich nachfragen / ob ihm und seinen acht Gefärten gutes Adels vergönnet seyn könne / in die Schranken zu reiten /mit der Bedingung / daß vor endigung des Speerbrechens sie nicht genöhtiget werden / ihren Nahmen zu melden / als dann geloben sie / den übrigen Satzungen gemäß zu leben. Die Richter bedanketen sich des angetragenen Grusses / und verwiesen dz übrige an Königin Valisken / welche nicht anders meinete / als daß ihr Herkules vor den Schranken hielte / welches sie zwar ungerne sahe / und ihm solches doch nicht wegern durfte; ließ demnach durch einen Knaben diese Antwort geben; Dem fremden Herrn und seinen Gefärten solten auff ansuchen und erbieten / die Schranken ungewegert seyn / wiewol man lieber gesehen hätte / daß sie etwas zeitiger währen zugegen gewesen. Worauff der Fremde sich bedachte / ob er einzihen oder zurük bleiben solte; doch weil die seinen /als welche Ehre zuerwerben hoffeten / ihn fleissig anmahneten / ritte er in seiner Pracht

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