Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
und die übrigen / unter dem Nahmen seiner Freunde und Spießgesellen sehr wilkommen seyn / mit dem erbieten / ihnen die Mühe ihrer getahnen Reise nach Vermögen zuersetzen; hernach begab er sich wieder zu Pferde / ritten des Weges nach dem Schlosse zu / und muste Pharnabazus wider seinen Willen zwischen Herkules und Ladisla reiten. Valiska folgete mit dem andern Frauenzimmer ihnen auff dem Fusse nach in ihrer schönen Gutsche / welche sie zu Persepolis empfangen hatte / und als sie nicht weit geritten wahren / begegnete ihnen Mazeus mit 50 Reutern / welchem Herkules entgegen sprengete / ihn zu Pferde umfing / und zu ihm sagete: Mein allerliebster Herr und wahrer Freund / ich weiß fast nicht / ob ich zu Prag oder zu Persepolis mich befinde / so unvermuhtlich ist wir die Gegenwart meiner geliebten Herren und Freunde. Mazeus wolte mit vielen Umschweiffen / seiner Wolberedsamkeit nach /antworten / aber Herkules sagete / nach gehaltener Mahlzeit würde es gelegener seyn; ritten demnach mit einander fort / und sahen zur Seiten einen treflichen ausgeputzeten Elefanten / dessen Valiska zu allererst gewahr wurde / und leicht gedachte / es würden etliche Morgenländische grosse Freundinnen sich darauff befinden / daher sie ihre Gutsche dahin wendete / und die Medische Großfürstin Saptina; Roxanen / Mazeus Gemahl; Barsenen / Pharnabazus Gemahl / uñ ihre geträue Kleofis herunter steigen sahe / deren samt und sonders sie sich nit wenig freuete / und mit Fürstin Klaren alsbald aus der Gutsche sprang / sie zuumfahen. Ihre Unterredung wegen Mangel der Zeit /wahr kurz / und daß sie solches gleichwol gebührlich verrichten möchten / stiegen sie mit einander auff den Elefanten / da Saptina ihre Schnuhr Fürstin Klaren herzlich umfing / und sich aller mütterlichen Liebe und Freundschafft erboht. Diese bedankete sich kindlich / trug ihr allen möglichen Gehorsam hinwiederumb auff / und ließ Valiska sich zwischen ihnen als eins Dolmetscherin gebrauchen; vernam auch mit höchster Vergnügung / daß nach Ableben des Erblosen Fürsten in Assyrien Herrn Armametres / nunmehr Herr Mazeus mit selbigen Fürstentuhm angesehen währe / auff dessen Todesfal / weil er keine LeibesErben hätte / Arbianes in der Herschafft folgen solte. Auff dem grossen Saal ging das empfahen von neuen an / und wurden die höflichen Grüsse von Artaxerxes / Phraortes / und den sämtlichen Bundsverwanten gebührlich abgeleget; auch erzählete Pharnabazus nach gehaltener Mahizeit die unterschiedlichen kleinen Schlachten / welche sider der Unsern Abzuge vorgangen wahren / in welchen der Feinde über 60000 erschlagen / und 40000 gefangen / auch alle Parthische Besatzungen aus Kaspien / Hirkanien und anderen Landschafften der Fürstlichen Verbündniß ausgejagt währen; kurz vor seinem Abreisen hätten die Teutschen / Böhmen und Römer einen Streiff biß jenseit Charas gewaget / daß sie 480 Kauffmans-Wagen / so aus Indien nach derselben Stad gewolt / angetroffen /ihre Begleitung / 5000 stark / niedergemacht / und die Beute zu Persepolis glüklich eingebracht; und ob ihnen zwar unterschiedliche Völker nachgesetzet /hätten sie doch / als zu schwach / keinen Anfal wagen dürffen; der Raub / an Baarschafft / ädelsteinen / Perlen und anderen köstlichen Waaren / hätte sich auf die 15 Million erstrecket / wovon sie dem Persen Könige Artaxerxes den dritten Teil eingeliefert das übrige unter sich brüderlich geteilet / und sich wol beraspelt hätten. Betreffend des Parthischen Wüterichs Zustand / hätte derselbe über das falsche Geschrey ihres Unterganges auff dem Syrischen Meer / sich hoch belustiget / biß ihm andere Zeitung zukommen / und stünde es umb denselben nunmehr ganz schlecht / würde ohn Zweifel gerne einen billichen Vertrag eingehen / wann man wegen seiner begangenen Grausamkeiten ihm verzeihen wolte. Fürsten Pakorus hätte ers zudanken /daß er noch eines Königes Nahmen und Ansehen trüge / da er zuzeiten annoch seinen auffgeblasenen Stolz und Hochmuht zimlicher massen solte blicken lassen. Vologeses währe bey ihm in schlechtem Ansehen / welcher sich auch des Kriegs hätte abgetahn /und zweifelte man nicht / Pakorus würde auch endlich den Lohn des Undanks davon tragen. Unter diesem Gespräch ward der grosse Gamaxus (welchen sie bißher verborgen gehalten) im gewöhnlichen NarrenKleide auf den Saal geführet / welche Herkules ersehend /zu ihm sagete: Sihe da mein Kerl / so hastu auch noch deine Dräuungen erfüllen / und mich biß in
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