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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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die Pferde versehen muste / daß sie fast wie Spießgesellen von jhnen gehalten wurden; Die Reise nach Rom / sageten sie / könte ihnen nicht gehindert werden / solten nur zuvor alle Reuter / so dem Streite beygewohnet / herzu fodern; und als dieselben ankahmen / redete Herkules sie also an: Ihr redliche Spießgesellen / wir erinnern uns billich eures ritterlichen Beystandes und gutwilligen Gehorsambs / welchen jhr in neulicher Bestürmung des Raub Nestes uns geleistet / und weder Blut noch Mühe gesparet / sondern durch solche Tapfferkeit uns die empfangene hohe Ehre erstreiten helffen; Hievor erkennen wir uns in eurer Schuld seyn / wollen uns auch bemühen / euch deßwegen in etwas zu ergetzen / nicht zweifelnd / jhr werdet unsere Gutwilligkeit annehmen / und so bald jhr zu Rom ankommet / Römischer Käyserl. Hocheit und dem Raht unsere alleruntertähnigste Dienste / Gehorsam und Gruß anmelden / auch / daß wir inwendig eines Monden frist uns selbst einstellen wollen / vor empfangene Gnade zu danken. Die Reuter wünscheten jhnen zu jhren Ehren Glük / wendeten ein / Römische Käyserl. Hocheit hätte jhre Mühe und Wunden satsam vergolten / währe also unvonnöhten / daß Ihre Gnn. sich deßwegen einige Gedanken macheten; Jedoch / da dieselbe jhnen ein geringes Gedächtniß hinterlassen wolten / wobey sie sich der Ehre erinnern könten / daß unter ihrer glücklichen Anfuhrung sie gestritten / solte jhnen solches von hertzenlieb und angenehm seyn; erböhten sich sonsten zu allen möglichen Diensten uñ Gehorsam / und solte jhr Befehl nicht auß der acht gelassen werden. Darauff musten Klodius und Markus jhrer jedem 4000 Kronen zur Verehrung / und 200 Kronen zum neue Kleide austeilen / welches anzunehme sie sich anfangs sehr wegerten / aber doch durch Nöhtigung sichs nicht entbrechen kunten; da dann die drey Städte sie auch nicht wolten unbegabet lassen / sondern einem jeden Reuter 2000 Kronen / Klodius und Markus aber / jedem 8000 Kronen einreicheten. Als nun diese beyde auff Abfärtigung nach Rom warteten / fragete Herkules seinen Klodius / wie es mit seinen Gütern zu Rom beschaffen währe / und ob er davon etwas zu heben hätte. Er schämete sich anfangs solches zu sagen; Daher begehrete Ladisla von Markus zu wissen / was vor einen Zustandes mit seinen Gütern hätte; welcher ohn weiters bedenken anzeigete / seine liegende Gründe / Hauß und Hoff / wåhren auff 85000 Kronen angeschlagen / und hafftete wenig über die helffte / als 46000 Kronen Schulden darauff / welche aber nicht allein alle jährliche Auffkünffte verzehrete / sondern den Schuld Hauptstuel stets grösser macheten; Die Gelder währen nicht aus üppigkeit oder Mutwillen erborget / sondern von seinen Eltern / die vor zwey Jahren gestorben / und zwölff Jahr beyde krank gelegen /auff Arzte gewendet; Weil er aber diese wenige Zeit so grosses Glük gehabt / und schon ein mehres / als er schuldig währe / erworben håtte / wolte er sie frey machen / und seinen Anverwanten auff etliche Jahr austuhn. Klodius legete die unzeitige Scham auch ab /und deutete auff abermahlige Erinnerung an / seine Güter währen 112000 Kronen an Wert; Nun hätte sich aber sein Vater Seel. vor seiner Mutter Bruder (welcher durch Unglük hernach umb alles seine kommen) auf 40000 Kronen in Bürgschafft eingelassen /und seine drey verheyrahtete Schwestern hätten jede wegen 6000 Kronen Hauptstuel / die übrigen besten Stücke zugeniessen / daß er jährlich kaum 150 Kronen einnehmen könte; wolte nun gleich wie Markus sich von der Bürgschafft loßwirken / und mit jhm sich auffs geschwindeste wieder einstellen. Herkules antwortete ihm: es ist dir nicht zurahten / daß du aller deiner Baarschafften dich entblössest; lege sie hin /daß du sie dereins findest / wann du zu heyrahten gedenkest; sihe da / weil du aus Lust / in meinen Diensten länger zuseyn / deine Befoderung außschlågest /wil ich dir meinen guten Willen wiederumb sehen lassen / und strecke dir 40000 Kronen vier Jahr ohn Zinsen vor / so bistu nach deinem Stande dein lebelang geborgen / und lebe nur der Zuversicht / daß nach Befindung deiner künfftigen Dienste ich sie dir gar schenken kan. Ladisla bezeigete sich gegen Markus desgleichen / und empfingen dagegen auffs neue Verheissung in jhren Diensten weder Blut noch Leben zusparen. Sie schicketen aber jhrem Arzt Galenus 400 /seinen beyden Gesellen ingesamt 100 Kronen zum Beutpfennige. Dem Römischen Bischoffe machte Herkules 12000 Kronen über / auff Rente

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