Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
uns anbiete / währe ganz unvonnöhten / massen viel ein kråfftigers schon in unsern Herzen stecket / welches nur der Tod heraus reissen / die Dankbarkeit aber auff die Nachkommen fortsetzen uñ unsterblich machen wird; jedoch / daß wir nicht vor unhöfliche mögen angesehen werden / lassen wir uns ihr Vornehmen nohtwendig gefallen / aber mit dem bedinge /daß es vor erst nicht einem Geschenke als Denkmahl ähnlicher sey; vors ander / daß es wegen der grossen Menge dieser Anwesenden / nicht auff einzelne Häupter / sondern Städte und örter möge angeschlagen werden. Durchl. Herr Stathalter / Gn. Herr als Vater /antwortete Herkules / wie auch Wolgebohrne und hochädle anwesende Herren / Frauen und Jungfrauen; mein geliebter Bruder Ladisla und ich bedanken uns Dienstlich ihrer hohen Gewogenheit / und beschehener Einwilligung / wollen auch des Herrn Stathalters erste Bedingung gerne in acht nehmen / und daneben hoffen / die andere könne uns wol erlassen werden /wañ sie unsers Vorhabens werden berichtet seyn; Als nemlich / es haben die vermeinte Räuber-Fürsten auff XXXIV Obristen und deren Weiber / dañ vor 680 Häuptleute und ihre Weiber etliche Kleinot unterschidlicher Gattung beygelegt / von denen wir nur etliche dieser hochlöblichen Geselschafft außteilen wollen / nit als ein Geschenke / sondern blosses Denkzeichen des ergangenen. Als nun niemand dawieder redete / wurden vor erst den Anwesenden 540 ädlen Frauen so viel Häuptmans Weiber Ringe außgeteilet /deren jeder 60 Kronen galt; den ädel Jungfern an der Zahl 850 wurden so viel Haupmans Weiber Armbänder gegeben / jedes zu 70 Kronen. Darnach wendeten sie sich zu den Herre Standes Frauen / deren 100 wahren / und lieferten ihnen so viel Häupmans Weiber Halsketten / jede zu 125 Kronen; den Frey Fräulein aber / deren 106 anwesend / jeder ein Hauptman-Weiblich Kleinot / jedes zu 150 Kronen. Nach diesem legte Ladisla Frl. Helenen eine Obristin-Halskette mit angeheffteten Kleinot umb den Halß / am gewehr 10000 Kronen. Herkules gab Frl. Sibyllen ein gleichmåssiges / und überdaß einen Ring und par Armbånder / jener 2000 diese 3000 Kronen wert. Fr. Ursul aber ward von Ladisla mit einem vollen Obristin-Schmuk / auff 23000 Kronen / und die Stathalterin mit gleichmässigem / überdaß noch mit einer Hauptmann in ganzem Zieraht von Herkules beleget; welches alles zusammen gerechnet 176705 Kronen außtrug. Nach solcher Verrichtung wurden 560 Rahtsherren und ädlen Rittern so viel Hauptmans Ringe; noch 130 Rahtsherren / so Herren Standes /Hauptmans Ketten; Herren Kornelius / Emilius / und Zezilius Antenor auch den beyden Burgemeistern von Mantua uñ Raveña / jedem ein ganzer Hauptmansschmuk; dem jungen Fabius eines Obristen volståndiges / und endlich dem Stathalter eines Obristen und Hauptmans Zieraht gegeben; daß alles unter die Männer verteilete sich auf 101130 Kronen belief. Alle Anwesende namen diese grosse Freygebigkeit mit höchstem Unwillen auff / daß auch der Stathalter sich darüber ungeduldig erzeigete; musten es doch geschehen lassen / und erbohten sich / Gelegenheit zusuchen / daß es verschuldet würde. Es wahr aber hiemit noch nicht geendet / sondern unsere Helden liessen 150 Reuter Harnische und 3000 Rüstungen zu fusse auff den Platz führen / welche sie in drey gleiche Teile legeten / und den drey Stådten solche zum stetswehrenden Gedächtniß zustelleten / mit Bitte / eigene kleine Zeughäuser auffzubauen (dero behnef bey jedem Teil 6000 Kronen gelegt wahren) und es alle darin verwahrlich zubehalten; bey jedem Teil wurden V Fuder Meel / IV Fuder Wein / und VI Fuder Fleisch und Fische / nebest 6000 Kronen wert silbern Münze geleget / solches alles unter die Armut in den dreyen Städten / weß Glaubens sie auch seyn möchten / außzuteilen. Dem Stathalter und seinem Sohn stelleten sie jedem 20 Ritterwaffen und 50 Fußknechte Gewehr zu / und fing darauff Herkules an / diesen beyden folgende Anmuhtung zu tuhn: Durchll. Herren /Herr Vater / und Herr Bruder; ist es / daß dieselben meinen Bruder Ladisla und mich / wie wir dann nicht zweiffeln / Väter- und Brüderlich lieben / werden sie nicht allein unsere Bitte in gutem auffnehmen / sondern auch gelten lassen / so daß sie alle übrige Beute mit uns gleich teilen / und willig zu sich nehmen wollen / welches wir Zeit unsers Lebens Kind- und Brüderlich ruhmen / und daher ihre ungefärbete Neigung verspüren wollen; weil ihnen ja solches von rechtswegen schon zugehöret / als welche gleiche
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