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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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stellete / als ging: es ihn im wenigsten nicht an / und deßwegen mit seinem Beysitzer von Athen immerfort redete. Parmenio legete ihm solches vor eine blöde Furcht auß / sahe auch / daß keiner von den Anwesenden sich daran kehrete / sondern durch stille schweigen und ernsthafftiges Gesicht merken liessen / daß sie an seinen Reden gar keinen gefallen trugen; und dannoch wolte er nicht ablassen / sondern redete Valikules an / und sagete; junger Herr / von wañen seid ihr? Dieser sahe ihn zwar nicht saur / jedoch ernsthafftig an / und sagete: Mein Herr / ich bin vor weniger Zeit über Meer aus fremden Landen alhier angelanget / umb einen guten Freund zu suchen /welcher / wie ich berichtet worden / sich dieser örter auffhalten sol. Mein / antwortete Parmenio / ihr seid noch jung / und dürffet euch schon über Meer wagen /uñ unbekante Landschafften durchzihen? fürchtet ihr euch nicht / daß ihr euch in der Fremde verlieren möchtet? aber saget mir / da ichs wirdig bin / was vor eine Landschafft ist es / in welcher so herzhaffte und zierliche Jünglinge erzogen werden? Valikules sahe /daß er sich in die Harre mit Höfligkeit nicht würde schützen können / wolte doch so viel möglich / über sich gehen lassen / und antwortete auff solchen groben Spot: Mein Herr / ob ich irre ritte / müste ich des Weges bey andern nachfragen; meine Zierligkeit betreffend / ist dieselbe gar schlecht; jedoch bitte / wo möglich / mein zuverschonen / als der ich ihn im wenigsten nicht beleidiget / auch sehr ungerne mit jemand unwillen haben möchte. Dieser rede entrüstete sich jener / und sagte; feiner Herr / da ihr mein Diener währet; müstet ihr etwas mehr Höfligkeit lernen / sonsten würde ichs euch schwerlich zu gute hälten. Ja /antwortete er / alsdann müste ich mich freilich nach seinem Willen schicken / wozu ich ohn daß mich erbiete / so viel ohn Nachteil und Verkleinerung meiner Ritterlichen ehren geschehen mag. Parmenio fragete; ob er dañ sich wegerte / ihm zu dienen. Freundschafft Dienste / antwortete er / bin ich einem jeden schuldig / aber in Knechtschafft mich einzulassen / noch zur Zeit nit willens. Ich bin dessen zu friede / sagte jener /dañ ich begere solches stolzen Dieners nit. Wol dann / antwortete er / so werden wir geschiedene Leute seyn / weil ich solchen Herren noch nie gesucht habe; daß er mich aber vor einen stolzen angibt / darinnen irret er weit. Hiemit wahr dem hochmuhtigen Freveler viel zu nahe getreten / brüstete sich demnach wie ein Pfau / und hies ihn die Pfeiffe einhalten / oder er müste sie ihm mit dem Prügel stopffe lassen. Welchen Schimpf er nicht anders empfand / als ob ihm ein Schwert durchs Herz gestossen währe; mässigte doch seinen Zorn / wegen der ansehnlichen gegenwärtigen Geselschafft / die er mit folgenden Worten anredete; Ihr meine Herren und werte Freunde; ich halte ja / daß Römische Käyserl. Hocheit dieses Orts gebührlich beobachtet werde; Und als sie solches mit Ehrerbietung bejaheten / fuhr er also fort: Nun bin ich aber ein Römischer Ritter / und von meinem allergnädigsten Käyser unter die höchsten Geschlechter zu Rom angenommen / darzu ädel / und rittermässig gebohren /habe auch / als lange ich das Schwert führen können /mich fleissig gehütet / niemand vorsezlich zubeleidigen. Was mir aber diese Mahlzeit über vor schmählicher Schimpf wiederfahren / beruffe ich mich auff meiner Herren Zeugnis. Zwar ich hatte mir steift vorgenommen / alles vorüber gehen zulassen / so viel immer tuhnlich währe; weil ihr aber (euch rede ich an Parmenio) weil ihr mich als einen Sklaven mit Prügeln dräuet / ungeachtet ihr meines Standes und Wesens ganz unberichtet seid / ich euch auch durchauß nicht beleidiget habe / so schiebe ich alle eure außgelassene Schmähungen in euren Busem / begehre von euch Abtrag / und in desse Wegerung fodere ich euch aus zum Kampffe / es sey in Kleidern oder im Harnisch; es sey zu Roß oder zu Fusse; daß ihr alsbald auff dem Plaze erscheinet / wo diese Tage die Spiele sind gehalten worden; daselbst wil ich euer wahr nehmen / wo ihr mir sonst nicht zuvor kommet / umb zuvernehmen / ob eure Tugend so groß als euer Hochmuht sey. Parmenio Lächelte hierüber / und fragete ihn / obs dann sein Ernst währe; er wolte nimmer hoffen / daß er so stränge mit ihm verfahren würde. Die Anwesende Herren bahten ihn / er möchte diesen jungen Herren nicht so gar hönisch halten / zumahl er Römisch währe / und sein Geld gleich andern verzehrete; es

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