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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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erkündigen / auch auff wiedrigen Fal allen fleiß anwenden / euer Vorhaben zubefodern / wie wol dem lieben Fräulein keine Hoffnung zu machen ist / dann ich gar nicht zweiffele /daß wo er meine Frl. Schwester in der Wilden fremde erretten / und in seine Gewarsam überkommen wird /dürfften sie noch wol schliessen / was annoch ungeschlossen ist. Der junge Fabius kam gleich darzu /und meldete / daß die Schiffe fertig stünden / und ein sehr guter Wind ihrer wartete; deßwegen ließ Ladisla seine Leibgutsche bringen / auff welche er sich mit seinem Gemahl setzete; Fabius wahr mit seiner Ursul auch auff einer allein / die sich nunmehr eines bessern bedacht / und in sein Vorhaben eingewilliget hatte; auff der dritten wahr der Stathalter und sein Gemahl /und auff der vier den Frl. Sibylla und Jungfer Libussa / als welche ihnen das Geleite biß an die Schiffe gaben. Klodius ritte zu Ladisla an die Gutsche / uñ bat sehr / ihre Gn. möchte ihn mit auf sein Schiff nehmen / dann da er mit Herr Fabius fahren solte / fürchtete er sich / es möchte ihm dereins zu Häupte steigen / daß er ihn ehemahls so unbedachtsam außgefodert; versprach auch / sein Leib und Leben bey ihm willig auffzusetzen; bekam aber zur Antwort; er solte sich deßwegen gar nicht bekümmern / weil er so wol ihn als Markus der Dienste zu erlassen gesinnet währe /daß sie hinfüro ihres Willens leben solten / und nicht destoweniger vier Jahrlang ihren volkommenen Sold empfangen / als ob sie wirklich dieneten; befahl auch seinem Gemahl / dessen eingedenke zu seyn. Er aber ward wegen solcher Antwort sehr betrübet / und zeigete mit traurigen Geberden an; er und sein Spießgeselle Markus wolten nit hoffen / so unträulich gedienet zuhaben / daß sie dergestalt auff stehendem Fusse solten beurlaubet werden; bähten demnach untertähnigst / da sie in vorigen Diensten nicht könten gelassen werden / sie nur vor Schiffsoldaten zubestelle /weil sie durchaus nicht bedacht währen / ihre Herren vor Außgang der versprochenen Jahre zuverlassen / es währe dann / daß dieselbe sich vor der Zeit in sicherem Stande befünden / und ihre Herschafften anträten. Wolan / sagte Ladisla / weil ihr so redlich seid; und euren Herren zu Liebe / viel lieber die Gefahr wählen / als auff euren Gütern in guter Ruhe sitzen wollet / so sol euch hinfüro euer Monatlicher Sold doppelt außgezählet werden; und wer weiß / womit ihrs verdienet / daß euch alle vorgeschossene Gelder gar geschenket werden? Klodius entschuldigte sich / es håtte diese Meynung nicht; die schon erzeigete Gnade und Woltahten währen ohn dz viel wichtiger / als sie Zeit ihres Lebens ersetzen könten; Und weil Ladisla wol erkennete / daß dieser gnugsame Ursach hatte / sich Fabius Geselschafft zu entäussern / wiewol ihm derselbe von herzen gewogen wahr / behielt er ihn bey sich / und ordente Leches und Markus auf Fabius Schiff / der sie willig und mit Dank annam / auch alsbald Leches zum Befehlichshaber über das ganze Schiff / und Markus zum Häuptman über die Kriegsknechte ernennete / jedoch dz dieser Leches Befehl gehorsamen solte. Ladisla gab Klodius auch die Häuptmanschafft über sein Schiff / und wahr ihm sonderlich liebe / daß er schon vor dieser Zeit zur See gefahren / und ihm die Griechischen Meerhaffen und vornehmsten Eyländer bekand wahren. Als sie dem Meer naheten / und die auff dem Schiffe ihrer ansichtig wurden / liessen die Boßknechte samt den Soldaten einstarkes Freudengeschrey gehen / und hiessen ihre Herren mit den Trometen wilkommen. Der Stathalter lies alle Schiffknechte und Soldaten schwören / dem Römischen Reich geträue zu seyn / und diesen ihren beyden Obersten allen Gehorsam biß in den Tod zu leisten. Es wahren alle außerlesene Knechte / und des Meers überal erfahren / unter denen eine zimliche Anzahl ädler wahren / welche sich unterhalten liessen / in diesem löblichen Zuge etwas zu sehen. Am Ufer des Meers nahmen die Söhne vor erst Abscheid von ihren Eltern / und befahlen sich ihrer steten Gunst und Liebe. Fr. Pompeja kunte vor betrübnis kein Wort reden / sagete endlich mit vielen Trähnen; der almächtige Gott Himmels Erden und Meers sey euch gnädig; der schütze / leite und führe euch / daß ihr nach wol verrichtetem Vorhaben frisch und gesund wiederkommet / und nach dieser Bekümmernis die euren wieder erfreuet. Hernach trat Ladisla zu seinem Gemahl / uñ in dem er sie anreden wolte / belieff ihm das Hertz / daß er kein Wort sprechen kunte; ermannete sich doch

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