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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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sich zu blössen; dessen er sich wegerte / weil man in solche Schlupflöchern nicht zu sicher seyn dürffte. Er hatte die Worte kaum außgeredet / da hörete er ein geklapper der Waffen / und sahe bald darauff in die 50 Mann / teils geharnischt / teils gepantzert / mit Hellebarten und Schlacht Schwertern in zimlicher Ordnung gegen sie daher treten. Valikules fragete den Ritter / was dieses bedeutete; es ginge ja keine öffentliche Fehde in dieser Landschafft vor; bekam aber so kalte Antwort / daß er an des Ritters Auffrichtigkeit zweifeln ward. Hierzu kam / daß der Baur seinen Holzwagen forne im Wege stehen ließ /die Pferde abstrickete / und mit denselben davon rennete; sagete deswegen zu Gallus: Wir sind gewißlich verrahten; kehrete sich hernach zu dem Ritter / und fragete / warumb er ihn an diesen gefährlichen Ort geführet hätte; welcher sich aber gar trotzig erzeigete /und mit höhnischem Gelächter fragete: warum er ihm gefolget währe? Er hätte ihn ja nicht gezwungen noch genöhtiget, wolte er aber guten Raht erkennen / solte er sich ja sonder Sperrung ergeben / sonsten dürffte ers nicht lange machen. Ey du schändlicher Verrähter / sagte Valikules; wie lange ichs machen werde / stehet bloß allein bey Gott; du aber solt dich deiner Verrähterey nit lange rühme; zog hiemit sein Schwert aus / uñ spaltete ihm das Häupt mitte von ander. Das herzudringende bewafnete Gesinde sahen dieses / uñ schrihen ihm zu: Ey du mein äidiger Ritter / warum tödtestu diesen vornehmen Herrn? Mit welchen Worten sie feindlich auff ihn zulieffen. Valikules sahe /daß es ihm gelten solte / weil aber daselbst kein Ort zum Pferdestreit wahr / und sie zu Fuß auff ihn ansetzeten / stieg er samt Gallus ab / uñ stelleten sich vor den Wagen an beyden seiten der Deichsel / daß man weder von hinten noch von der seite her ihnen beykomen kunte. Bald traten zween mit Hellebarten vor dem Hauffen her / und begehreten mit trotzigen Worten / sie solten sich gefangen geben. Valikules fragete ihn / in wessen Nahmen er solches an ihn begehrete. Du wirst es noch mehr als zu früh erfahren / sagte dieser / und jemehr du dich wiedersetzest / je härter wird die Straffe seyn. Ich weiß mich keiner übeltaht schuldig / antwortete er / daher mir kein Mensch straffe zudräuen hat. Dieser meinete ihn zugreiffen / und rief /man solte ihm einen Strik reichen; aber Valikules schlug ihm die Hellebarte zur seite aus / und stieß ihm das Schwert durchs Gerippe / daß er ungeredet zur Erden stürzete. Die anderen dieses sehend / stürmeten einmühtig auff ihn zu / daß sie ihn mit ihren Leibern zu bodem stiessen / fasseten ihn bey Händen und Füssen / und bunden ihn / daß er kein Gliedmaß regen kunte; worüber er sich dermassen erzürnete /daß ihm das Blut aus den Lippen sprang. Gallus ward auf gleiche Weise gefesselt / welches er ansahe / uñ diesen verwägenen Hauffen nochmahls fragete / was vor Ursach oder Befehl sie hätten / ihn dergestalt zuüberfallen. Sie möchten ihm sein Leben bißdahin fristen / daß er vor die Obrigkeit dieses Orts treten / und seine Unschuld dartuhn könte. Ja / antwortete ihm der Führer; vor die Obrigkeit soltu freylich gestellet werden / uñ begehrete dieselbe dich nicht lebendig / würdestu schon kalt seyn. Er kunte ihm nicht einbilden /was man dieses Orts auf ihn zusprechen hätte / biß ihm einfiel / es müste entweder wegen der beyden zu Korinth erlegeten Ritter / oder wegen des auff dem Wege nach Elis gehaltenen Kampfs / oder wegen Parmenions seyn; ward doch froh / daß ihm Lebens Sicherheit biß dahin versprochen wahr / und redete dieses Gesinde gar beherzt an / da er zu ihnen sagete: Weil es dann Gott also schicket / daß ich euer Gefangener seyn muß / so gehet mit mir ümb als mit einem hochädlen Römischen Ritter / und machet die Bande loß / damit ihr mich gefesselt habet. Ja / sageten sie /die Beine sollen dir gelöset werde / daß du aber keinen Mord mehr begehest / werden wir dir die Fäuste schon verwahre; bunden ihm auch dieselben ganz unbarmherzig auf den Rücken / daß die Stricke ins Fleisch schnitten / welches er geduldig erlitte / und geschwinde mit ihnen fortging / nachdem sie ihm den Harnisch und alles Gewehr abgenommen hatten. Als sie in dem Flecken anlangeten / führeten sie ihn auf das Schloß / welches gar zierltch gebauet wahr / und in dem er in das Thor hinein trat / begegnete ihm ein Diener / und sagte zu ihm: Bistu da du Verrähter uñ Mörder? Ey das leugestu / antwortete er / ich

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