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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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der Weg / worauff ädle Ritter wandeln sollen? Gnädiger Herr / sagte Klodius / man hat von dieser verschworne Gesellschafft etliche Zeit her geargwohnet / und die rechtschuldigen doch nicht erfahren können / deren gleichwol eine zimliche Anzahl sein sol / und unter ihnen etliche vornehme Herren. Ich meines theils bin von unterschiedlichen etlichemahl erinnert / und von diesem gegenwärtigen selbst / warumb ich von meinen Gläubigern mich so viel plagen / und ihnen meine Güter zuverzehren frey liesse; man hätte ja Mittel /Geld zu erwerben / und die verschuldeten Güter frey zu machen / welches mir da ich nur wolte / ja so zulässig als andern währe; weil ich aber eines ungebührlichen Vorschlages mich besorgete / habe ich nie weiter nachfragen wollen: und haben meine Gnädige Herren zu bedenken / obs rahtsam sey / diesem mit unser augenscheinlichen Gefahr / das Leben zu schenken /da er ohn zweiffel durch seine verschworne sich zu rächen / allen fleiß anlegen würde. Ladisla stellete ihm frey / nach belieben zu handeln / deßwegen er dem Räuber das Schwert durch den Leib sties / daß er zu boden stürzete. Sein Geselle trieb die neun übrigen Knechte auch herzu / welche endlich angeloben musten / diesen Tag aus Rom zu bleiben / und des nähst folgenden nach Herren Sabihn Behausung zu gehen /ihm allen Verlauff anzuzeigen. Klodius und Markus hielten plünderung / nahmen den erschlagenen Rittern ihre Ringe / Armbänder und baaren Gelder / auff 1200 Kronen gerechnet / und wolten sie gar entkleiden; aber Herkules wehrete ihnen; es währe nicht ritterlich / daß man todte Leichnam so beschimpffete; sie hätten ihre zeitliche Straffe hinweg / und durch den Todt überstanden. Unsere Helden nahmen hierauff ihren Weg nach der Landschafft Etrurien / welche die ädleste in ganz Italia ist / reiseten selbe von Süde nach Norden durch / und besahen / was daselbst denkwirdig wahr. Aus dieser kahmen sie in Flaminien / und lagen in der Stadt Ravenna wenig tage stille. Von dannen begaben sie sich gen Mantua / eine sehr alte Stadt / 670 Jahr wie man meinet / vor Rom erbauet / und 60 Jahr älter als Troja. Von hierab gingen sie nach Verohn / und endlich nach Padua / in meynung / von dannen nach Aquileja zu reiten / und aus dem nähesten Hafen nach Korinth in Griechenland zu schiffen. Sie traffen auff der ganzen Reise keine ritterliche Ubung an / ohn in den grossen Städten sahen sie viel Fechter / die ihre ertichtete Feindschafft mit trockenen Schlägen außführeten. Als sie von Verohn nach Padua in einem Walde etwas irre ritten / höreten sie gar von ferne ein geschrey etlicher Weiber / die sich kläglich hielten / ob wolte man ihrer Keuschheit Gewalt anlegen; daher Herkules zu Ladisla sagte: Mir zweiffelt nicht / diese schreyende werden unser Hülffe hart benöhtiget seyn / wann wir nur mit unsern Pferden zu ihnen gelangen könten; Aber ihre bemühung durch das Reisich zu brechen / war umsonst / stiegen deßwegen ab / gaben ihren Dienern die Pferde zu halten / und gingen im vollen Harnisch mit Schild und Schwert dem jämmerlichen Geschrey nach / welches sich stets mehrete / nachdem es ein wenig auffgehöret hatte. Als sie nun die dornichten Hecken nicht ohn Mühe durchgekrochen / kamen sie auff einen lustigen grünen Plaz / mit hohen Bäumen zimlich weit von einander besezt / daselbst erblicketen sie fünff starke grosse Männer mit blossen Schwertern / welche drey sehr schöne Weibesbilder vor sich auff der Erden liegen hatten / die sich mit Händen und Füssen umklemmeten / und wie Schlangen sich zusammen wickelten; Die jüngste unter ihnen wahr mutternacket / die zwo übrigen nur mit einem zarten Hemde bekleidet / und lagen ihre bunte Seidene mit Gold gestickete Kleider halb zurissen / etliche Schritte von ihnen. So bald unsere Helden von diesen Räubern gesehen wurden /musten sie ihr anschreihen hören / daß sie stille stehen / uñ ihrer Ankunfft ursach melden solten; auch traten ihrer viere (deren drey gepanzert wahren) alsbald zu ihnen ein / in Meynung / sie durch pochen zu erschrecken / brülleten mit scheußlicher Stimme / was vor unglük sie daher führete / ihren lezten Odem hie zu endigen. Unsere Helden hatten jhre Helme unter dem Arme / daß man ihre Gesichter erkennen kunte /und verwunderten sich die Räuber über Herkules treflicher Schönheit dermassen / daß der ansehnlichste unter jhnen zu seiner Geselschaft sagete: Ihr Brüder /ich lasse euch jenen unsern Raub zu eurem / Willen über / wann ich nur diese

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