Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
Vom Netzwerk:
„Ach-TUNGGG! Die Inspektion beginnt!“
    Feierlich schritten er und Captain Jax die Truppe ab und berührten die Nase jedes einzelnen Raumfahrers, um herauszufinden, ob sie auch kalt und feucht war. Alex stöhnte.
    „Die Männer sind alle bei bester Gesundheit, Sir“, meldete der Admiral, als er zurückkehrte. „Alles klar; ich erteile grünes Licht.“ Wieder rutschte ihm der Hut über die Ohren. Alex fand es einigermaßen befremdlich, einmal zu einem Gesicht und dann wieder zu einem Hut zu sprechen.
    „Aber … aber … aber …“ stammelte er.
    Lon Meters beugte sich vor und sagte mit einem überall hörbaren Flüstern: „Ist mit dem Koordinator irgend etwas nicht in Ordnung, Captain? Glauben Sie, daß die Schurkis es geschafft haben, Kontrolle über sein Bewußtsein zu erlangen?“
    „Natürlich nicht “, erwiderte Jax. „Das würden sie niemals wagen. Das ist nur seine grobschlächtige Art. Er hat eine harte Schale, aber darunter schlägt ein Herz aus Gold.“
    Admiral Ron Bronz wandte sich Alex zu und sagte: „Die Männer sind nun bereit, Sir. Würden Sie vielleicht noch eine kurze, aber ergreifende Ansprache halten, bevor es losgeht?“
    Hundert pelzige Mienen wandten sich erwartungsvoll dem im Schein des Mondlichts dastehenden Alex zu. Mit zitternder Stimme rief er aus: „Diesem Unfug muß Einhalt geboten werden!“
    „Genau das ist es, Sir!“ strahlte Captain Jax. „Wir müssen den Gegner stoppen!“
    „Geht nach Hause zu euren Frauen und Kindern!“ schrie Alex in der Absicht, ihr Pflichtgefühl zu wecken. „Geht heim zu euren Bräuten an den eigenen Herd!“
    „Aye!“ quiekte der Admiral. „Wenn in der Galaxis wieder Frieden herrscht, werden wir nach Hause zurückkehren!“
    „Ihr müßt eure Arbeit tun …“ bettelte Alex.
    „Aye! Aye!“ jubelten die Piepsstimmen und brachten die Stadtmauern beinahe zum Erzittern. „Wir werden den Feind aufhalten!“
    „Iiiim Gleichschritt!“ bellte Captain Jax. „Vorwärts – marsch!“
    Einhundert Hokas machten kehrt, marschierten auf das Schiff zu und schmetterten aus vollen Kehlen:
     
    „Gleich gehts los, in ferne Räume,
    wir fliegen in das All hinaus.
    Hindern tun uns nicht mal Bäume,
    wer uns aufhält, ist ’ne Laus.
    Zittern soll es, das Gelichter,
    wo wir hinhau’n, wächst kein Gras.
    Mutig leuchten die Gesichter,
    Ja, auf uns da ist Verlaß!“
     
    „Sie haben ihnen auf geradezu einmalige Weise Mut zugesprochen, Sir“, bemerkte Admiral Ron Bronz.
    „Halt!“ kreischte Alex. Er raste hinter den marschierenden Hokas her und versuchte die Flut ihrer Leiber zu stoppen.
    „Der Koordinator!“ rief Lon Meters. „Der Koordinator hat sich entschlossen mit uns zu kommen!“
    Ehe Alex sich versah, wurde er von der vorwärtsstrebenden Körperflut aufgesaugt. Der Druck von hundert kompakten, kleinen Körpern schob ihn einfach auf das Schiff zu, die Gangway hinauf und in die Zentrale hinein. Dann hörte er, wie sich hinter ihm schmatzend die Schleuse schloß. Es gab keine Möglichkeit, sie wieder zu öffnen, denn jeder Quadratmeter des Schiffes war nun von Hokas mit leuchtenden Augen gefüllt.
    Captain Jax nahm im Pilotensessel Platz und schnallte sich an. Alex brachte immer noch keinen Ton hervor. „Alles fertig zum Start“, sagte eine Stimme durch das Interkom. Die Triebwerke begannen zu brummen.
    „Alles startklar“, sagte Captain Jax.
    „Stop!“ brüllte Alex, der in panischem Entsetzen begriff, was gleich geschehen würde. „Anhalten, sage ich!“
    Niemand hörte ihn. Captain Jax betätigte den Antriebsschalter. Da er die Beschleunigungskompensatoren nicht eingeschaltet hatte und Alex sich an keinem geschützten Platz befand, wurde er gegen ein Bullauge geschleudert und verlor sich auf der Stelle in Bewußtlosigkeit. „Sind Sie in Ordnung, Sir?“
    Auf einer weichen Wolke schwebend – allerdings mit schmerzendem Kopf – tastete Alex sich wieder ins Leben zurück. Mit verschwommenem Blick stellte er fest, daß er sich, abgesehen von Jax und Lon, allein auf der Brücke befand. Die beiden beugten sich besorgt über ihn.
    „Hier“, sagte Jax und reichte ihm ein Fläschchen. „Nehmen Sie ’n Schluck von diesem Alten Astronauten .“
    Es war beinahe egal unter welchem Namen das Zeug segelte – Hokaschnaps war in jedem Fall immer eine harte Sache. Schon nach einem Schluck fühlte Alex, daß die Lebensgeister wieder in ihn zurückkehrten. Unter dem Eindruck künstlicher Schwerkraft rappelte er seine schlaksige Gestalt

Weitere Kostenlose Bücher