Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Notiz von seiner Frage. Der größere Hoka verbeugte sich ehrerbietig und sagte auf Englisch, das sich immer schneller zur tokanischen Weltsprache entwickelte: „Die Expedition ist bereit, Koordinator Jones.“
    „Welche Expedition?“ rief Alex erschreckt aus. „Hör mal zu, Buntu …“
    „Sir“, sagte der Hoka förmlich, „vor Ihnen steht zu Ihrer Verfügung Captain Jax Bennison von der Raumpatrouille.“ Er knallte die Hacken zusammen und salutierte.
    „Bei allen bockenden Raketen!“ rief der andere Hoka aus. „Nehmen Sie etwa an, der Koordinator hätte Sie nicht erkannt?“
    „Es liegt vielleicht am Mondlicht“, sagte der erste Hoka. „Ist jetzt alles klar? Kriegen wir grünes Licht, Koordinator?“
    „Äh … äh …“ stammelte Alex.
    „Also aye, aye“, wiederholte Bennison eilfertig. „Dann haben wir keine Zeit mehr zu verlieren. Wir starten um 23.30 Uhr. Folgen Sie uns, Sir.“
    Die Hokas setzten sich hurtig in Bewegung, und Alex, dessen Gehirn eifrig die Lage zu klären bemüht war, eilte hinter ihnen her. Er verstand überhaupt nichts mehr, aber wenn man auf der Erde erfuhr, daß Holman-Strahler in die Hände der Hokas gelangt waren und er daran schuld war … Allein der Gedanke daran sorgte schon für kalten Schweiß auf seiner Stirn.
    Die Hokas führten ihn durch eine enge, bepflasterte Straße, die sich zwischen hochwandigen Häusern dahinzog. In der Stadt herrschte Stille; es sah aus, als schliefe sie. Die Schildwachen an der Stadtmauer öffneten das Tor und salutierten. „Viel Glück bei der Jagd, Patrouillenmänner“, sagte einer von ihnen.
    Außerhalb der Stadt lag ein riesiges, freies Feld, auf dem in unregelmäßigen Abständen Raumschiffe landeten. Im Schein des Mondlichts sah Alex über hundert Hokas, die die gleichen Uniformen trugen wie die beiden, die ihn abgeholt hatten. Sie hatten militärische Formation angenommen. Der große Umriß, der hinter ihnen sichtbar wurde, war allerdings mehr dazu angetan, Alex’ Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Mein Kurierboot!“ heulte er auf. „Was habt ihr damit angestellt?“
    Die einstmals glattpolierte Oberfläche der Tannimaus war nun von Narben zerfurcht und wies zahlreiche Kratzer auf. Neben der Luftschleuse und anderswo hatte man Löcher in ihrer Hülle geschnitten und von innen die Rohre primitiver, auf Schießpulverbasis funktionierender Kanonen hindurchgesteckt. Des weiteren hatte man ihren Namen übermalt und dem Schiff einen neuen verpaßt: Der Furchtlose stand nun da, und darunter leuchteten die Worte Raumpatrouillenboot Nr. 1 und ein großer, weißer Stern.
    Alex machte drei lange Sätze und holte damit Jax Bennison ein, der gerade einem älteren Hoka, einem hohen Würdenträger der Stadt, zusalutierte. Jetzt trug er allerdings eine blaue Tunika mit goldenen Biesen, ein Entermesser und einen Schlapphut. „Was hat das zu bedeuten?“ bellte Alex hysterisch. „Mein Schiff …“
    Jax deutete auf das Metallschild mit der Aufschrift Raumpatrouille, das an seiner Brust befestigt war.
    „Tut mir leid, Sir“, sagte er dann, „aber Sie kennen ja die Vorrechte der Patrouille. Patrouillenmänner können alles beschlagnahmen, was sie brauchen, wenn sie ihre Marke vorzeigen.“
    „Wer behauptet das?“ tobte Alex.
    „Tom Bracken von der Raumpatrouille, Sir“, sagte Jax. „Und zwar jeden Tag im Fernsehen.“
    Nun war der Schlapphut mit dem Salutieren an der Reihe. „Wir haben natürlich Ihr stillschweigendes Verständnis als Oberster Koordinator vorausgesetzt, Sir. Flottillenadmiral Ron Bronz steht zu ihrer Verfügung, Sir.“
    „Die Gefahr ist äußerst bedrohlich, Sir“, fügte der zweite Hoka hinzu. „Die Schurkis bereiten offensichtlich einen großen Schlag vor – und das jetzt, wo die ganze Flotte der Patrouille anderweitig beschäftigt ist. Uns blieb nichts anderes übrig, als eine eigene Streife zusammenzustellen, um den Gegner aufzuhalten.“ Er knallte die Hacken zusammen. „Adjutant Lon Meters, zu Ihren Diensten, Sir.“
    Alex wirbelte zu Admiral Beppo Beteigeuze herum. „Was haben Sie vor?“ gurgelte er.
    „Ich werde die Truppe inspizieren, bevor die Patrouille abhebt“, sagte der alte Hoka. Der Schlapphut rutschte über seine Ohren und er schob ihn mit einer irritierten Geste wieder zurück. „Verflucht sei der Schneider. Würde mich nicht im geringsten wundern, wenn er ein Saboteur in den Diensten der Schurkis wäre.“ Seine Stimme bellte weit über die wartende Formation der Teddybären dahin.

Weitere Kostenlose Bücher