Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
Vom Netzwerk:
wurde durch das Auftauchen eines graumelierten Hokas unterbrochen, der – bekleidet mit einem gestärkten weißen Kittel – schnaubend die Brücke betrat. „Sir“, quäkte er, „Sie müssen etwas gegen diesen Chefingenieur unternehmen!“
    „Und was?“ fragte der Captain.
    „Woher soll ich das wissen?“ rief der Neuankömmling aufgebracht aus, schüttelte die Fäuste und führte einen wütenden Tanz auf. „Werfen Sie ihn den Glotzaugenmonstern zum Fraß vor. Lassen Sie ihn über die Planke laufen. Machen Sie irgendetwas, Hauptsache er hört damit auf, mir auf die Nerven zu gehen!“
    „Ich glaube, Sie haben diesen Mann noch nicht kennengelernt, Sir“, sagte Lon Meters leise zu Alex. „Dr. Zarbowsky, unser Wissenschaftler. Er ist natürlich absolut verrückt – aber ein Genie.“
    „Aber wenn er übergeschnappt ist“, sagte Alex, „wie kann er dann …“
    „Jedes Patrouillenschiff verfügt über einen verrückten Wissenschaftler, wie Sie sehr wohl wissen, Sir“, sagte Lon entschieden. „Nehmen Sie nur das von Tom Tapfer als Beispiel.“
    „Wie soll ich einen neuartigen Desintegrator entwickeln“, schrie Dr. Zarbowsky, „wenn dieser Ingenieur sich weigert, mir die Stromzuführungsschienen der Antriebseinheiten auszuhändigen? Beantworten Sie mir das!“
    Alex warf sich prompt in die Bresche.
    „Im Laderaum müßten sich Ersatz-Stromzuführungsschienen befinden“, sagte er diplomatisch.
    „Im Laderaum“, murmelte Dr. Zarbowsky. „Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht!“ Eilig wetzte er hinaus.
    Wie vom Blitz der Ehrfurcht getroffen, starrten Jax und Lon Alex an. „Welch ein Wissen!“ keuchte der Adjutant und rang nach Atem.
    „Ohne dieses Wissen wäre er niemals Koordinator geworden“, meinte Jax mit stolzgeschwellter Brust.
    „Ich frage mich“, sagte Lon, „ob er nicht ein Mutant ist.“
    „Ich muß hier raus!“ schnaubte Alex und knallte die Tür hinter sich zu. Die beiden Hoka-Offiziere sahen ihm voller Bewunderung nach. „Eine harte Schale“, sagte Lon, „aber einen weichen Kern, was Jax?“
    „Da kannst du Gift drauf nehmen“, pflichtete der Captain ihm bei.
     
    Als die Gravitationsfelder des Schiffes einen plötzlichen Richtungswechsel vornahmen, sprang Alex’ Kaffeetasse zum vierzigsten Mal in die Luft und landete auf dem Boden. Mit rotgeränderten Augen – ein Ergebnis seiner achtundvierzigstündigen pausenlosen Berechnungen – knallte Alex den Schreibstift auf das letzte Blatt und machte Anstalten sich zu erheben.
    Aus dem Interkom klang eine knarrende Stimme: „Maschinenrrraum an Brrrücke. Hierrr sprrricht Chefingenieur McTavish. Was zum Kuckuck soll das bedeuten? Könnt ihrrr das Schiff nicht mal fürrr fünf Minuten auf gerrradem Kurrrs halten?“
    „Entschuldigung, Angus“, erwiderte Jax besänftigend, „aber wir weichen gerade unsichtbaren Raumtorpedos aus.“
    Alex fiel über den Kartentisch und verbarg das Gesicht in den Händen.
    „Oh, nein“, stöhnte er. „Oh, nein, nein, nein, nein!“
    Mit zitternden Fingern steckte er sich eine Zigarette an und hoffte, daß dieser Wahnsinnsflug bald ein Ende haben würde. Nur nicht die Nerven verlieren, redete er sich ein. Geraden Blickes voran und so weiter. Bloß noch ein paar Stunden.
    Nachdem Alex die Position des Schiffes festgestellt hatte, war es nicht mehr schwierig gewesen, den Weg zur Sonne Pornias zu berechnen. Momentan hielten sie sich in eben diesem System auf und flogen mit Unterlicht auf den einzigen, bewohnten Planeten zu. Die Hokas hatten dieser Richtung natürlich zugestimmt, da sie unbedingt ihre Raumschlacht haben wollten.
    Na gut, man würde landen. Dann würde Alex sie den Pornianern übergeben, die sie – da sie ja über eine Militärstreitmacht verfügten – festnehmen und nach Toka zurücktransportieren würden. Klar, er hatte ein hinterlistiges Spiel mit seinen Freunden getrieben, aber hatte er denn eine andere Wahl gehabt? Man konnte dieses Schiff voller … voller ewiger Kinder schließlich nicht einfach in der Galaxis herumtollen lassen.
    Über das Interkom wurde ein Gewirr von Hoka-Stimmen in den Kartenraum übertragen.
    „Ein ziemlich öder Raumsektor hier, Captain.“
    „So ist der Weltraum nun mal, Lon. Wenn dich die Zeitstürme nicht zu packen kriegen, macht dich unweigerlich die Raumstrahlung fertig. Kaum bist du einem heranrasenden Meteor entkommen, findest du dich in einem Sargasso tödlichen Weltraumtangs wieder. Und wenn du es schaffst, dich auf wunderbare Weise

Weitere Kostenlose Bücher