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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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Vorschriften der Kosmischen Entitätenliga sind Sie verpflichtet, jedem Außendienstagenten der Interstellaren Bundespolizei jegliche Unterstützung zu gewähren. Und damit auch mir.“
    Alexander Jones’ schlaksige Gestalt nahm hinter dem Schreibtisch eine bequemere Haltung ein. Sein ganzes Büro schien unter dem Eindruck von Geoffreys dynamischer Persönlichkeit Sprünge zu bekommen. Alex wettete insgeheim um seinen Hut, daß die bequeme Lässigkeit, die er zur Schau stellte, dem Agenten ganz und gar nicht behagte. „Na schön“, erwiderte er, „aber was wollen Sie ausgerechnet auf Toka? Sie sollten wissen, daß diese Welt immer noch ein Hinterwäldler-Planet ist. Hier gibts nicht viel interstellare Raumfahrt.“ Die Geschichte mit der Raumpatrouille fiel ihm wieder ein. Alex fröstelte und kreuzte schnell die Finger.
    „Das glauben Sie!“ schnappte Geoffrey. „Lassen Sie mich erklären.“
    „Gewiß doch, wenn Sie wollen“, sagte Alex umgänglich.
    „Danke“, sagte der andere Mann, „das will ich auch.“ Er riß sich zusammen, biß sich auf die Unterlippe und sah Alex eindringlich an. Es war keine Frage, daß er Alex für viel zu jung hielt, um die hohe Position eines Botschafters einzunehmen, und tatsächlich lag Alex’ Alter trotz der Tatsache, daß er diesen Job jetzt seit fast zehn Jahren ausübte, immer noch weit unter dem Durchschnitt aller anderen KED-Funktionäre.
    Nach einer kurzen Pause fuhr Geoffrey fort: „Das größte Problem, mit dem die IBP zu kämpfen hat, ist der Drogenschmuggel, und die allergefährlichste Bande, die damit Geschäfte macht – oder machte –, besteht aus einer Gruppe abtrünniger Ppussjaner von Ximba. Haben Sie schon mal einen gesehen, vielleicht auf einem Bild? Es sind kleine, dürre Burschen cyno-centauroiden Typs mit vier Beinen und zwei Armen. Ich hab Jahre damit verbracht, die Spur dieser Bande von Traumverscherblern zu verfolgen, bis wir schließlich ihr Hauptquartier aufstöberten und die meisten von ihnen schnappten. Das war auf einem Planeten von Yamatsus Stern, etwa sechs Lichtjahre von hier entfernt. Aber der Chef der Bande, der uns lediglich unter der Bezeichnung Nummer Zehn bekannt ist …“
    „Wieso nennt er sich nicht Nummer Eins?“ fragte Alex.
    „Die ppussjanischen Ränge gehen von oben nach unten. Diese Nummer Zehn entkam. Zwar hielten sich seine Aktivitäten seither in Grenzen, aber er scheint seinen Schmugglerring neu aufbauen zu wollen. Wir müssen ihn schnappen, sonst können wir bald wieder von vorne anfangen.
    Als wir den hiesigen Raumsektor mit Suchstrahlen abdeckten, ging uns ein Schiff ins Netz, das von einem Ppussjaner gesteuert wurde und eine Ladung Nixl-Kraut an Bord hatte. Der Ppussjaner packte zwar aus, aber viel wußte er nicht. Was er allerdings wußte, ist äußerst wichtig. Zehn versteckt sich nämlich ganz allein hier auf Toka. Er hat sich den Planeten deswegen ausgesucht, weil er ziemlich abgelegen und dünn bevölkert ist. Hier züchtet er das Kraut, das er dann an seine Spießgesellen weitergibt, die nachts heimlich auf Toka landen. Wenn Gras über die Sache gewachsen ist, wird er Toka verlassen. Und der Weltraum ist so groß, daß wir ihn vielleicht nie erwischen würden.“
    „Nun“, sagte Alex, „der Gefangene hat Ihnen wohl nicht erzählt, wo dieser Zehn sich versteckt hält?“
    „Nein. Er hat seinen Boß nie zu Gesicht bekommen. Er landete immer nur auf einem öden Fleck auf einer großen Insel und lud das Zeug ein, das Zehn dort für ihn hinterlegt hatte. Zehn könnte sich an jedem Punkt der Insel aufhalten. Leider verfügt er auch nicht über ein eigenes Raumschiff, sonst könnten wir ihn mit unseren Metalldetektoren aufspüren. Er ist viel zu vorsichtig, um sich in der Nähe des geheimen Landeplatzes aufzuhalten, da er sicher damit rechnet, daß wir dort eines Tages auftauchen könnten.“
    „Das verstehe ich“, sagte Alex. „Und Nixl-Kraut ist wohl eine knallharte Droge, was? Hm-m-m. Aber der Punkt, an dem das Schmuggelschiff zu landen pflegte, ist Ihnen doch sicher bekannt?“
    Er drückte einen Knopf. Ein mit einem weißen Kaftan, einem Turban und knallroten Schnabelschuhen bekleideter Hoka-Diener trat ein, machte eine tiefe Verbeugung und fragte: „Der Sahib wünscht?“
    „Bring mir die Karte von Toka, Rajat Singh“, sagte Alex und fügte Geoffrey zugewandt entschuldigend hinzu: „Er hat Kipling gelesen.“ Die Verwirrung seines Gastes schien sich dadurch allerdings nicht sonderlich zu

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