Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
Vom Netzwerk:
nichts anderes darstellt, als der alte, längst diskreditierte Imperialismus der brutalen irdischen Vergangenheit? Besteht meine Aufgabe darin, meine Schützlinge zu rechtlosen Untertanen zu erziehen anstatt zu Intelligenzen, die mit allen Rechten ausgestattet sind? Ich weiß es nicht, und angesichts unserer prätentiösen psychokulturellen Untersuchungen bezweifle ich, daß es überhaupt jemand weiß.
    Aber abgesehen davon hat das Problem auch noch eine persönliche Seite. Der nervlichen und körperlichen Beschaffenheit eines Menschen sind bestimmte Grenzen gesetzt. Ich bin es einfach satt, von der einen Minute zur anderen von einem gewissen Ede Wolf in Tarzan verwandelt zu werden, und es gibt Momente in meinem Leben, in denen ich mich ein riesiges Feuer entzünden sehe, in das ich alle auf diesem Planeten existierenden Bücher werfe und dabei einen wilden Freudentanz aufführe. Und dennoch stelle ich anderweitig fest – es ist paradox, ich weiß –, daß ich allmählich dazu übergehe, hokaide Züge anzunehmen; was vielleicht meine Art der Unterwerfung unter dieses kindische Heroentum darstellt.
    Muß ich mich mit dem Gedanken anfreunden, meine Menschlichkeit zu verlieren? Mir ist, bis ich während eines Urlaubs den Planeten Gelkar aufsuchte, nicht einmal aufgefallen, was die tokanischen Schnäpse inzwischen mit mir angestellt haben. Ich habe dort gedankenlos eine ganze Flasche Martini in mich hineingekippt und es wohl für ein einheimisches Sprudelwasser gehalten. Obwohl ich mich jedesmal dazu zwinge – jedenfalls meistens, glaube ich –, dies nicht zu vergessen, gelingt mir das nicht immer und ich frage mich, ob möglicherweise mein Unterbewußtsein schon zum Alkoholiker geworden ist. Auf der gleichen Reise machte ich übrigens auch eine Rundfahrt durch die Stadt Callipygia. Ein ebenfalls zu Besuch verweilender Klkr’n-Arachnoid, der mich mit einem gelkanischen Polizisten verwechselte, fragte mich nach einem bestimmten Platz, und da ich nun einmal wie kein anderer daran gewöhnt bin, andere Rollen bereitwillig zu akzeptieren, wies ich ihm den Weg und ließ ihn in eine Gegend gehen, die mir selbst gar nicht bekannt war. Als ich den Planeten zwei Tage später verließ, wurde er noch immer vermißt.
    Wie Sie wissen, hat es einmal Zeiten gegeben, in denen ich der Meinung war, es würde mir ganz allein gelingen, die Hokas in einen gesunden, nüchternen und zivilisierten Zustand zu versetzen, in dem ihre Fähigkeiten der Interkosmischen Entitätenliga großen Nutzen bringen könnten. Ich sehe jetzt ein, daß diese Aufgabe – von den bereits oben erwähnten Schwierigkeiten abgesehen – für einen einzelnen Mann zu groß ist. Des weiteren habe ich natürlich noch meine Familie und meine Gesundheit zu berücksichtigen.
    Ich begrüße deshalb wärmstens die Ankunft von Inspektor Brassard, dessen Erscheinen mir bereits angekündigt wurde. Sollte er der momentanen Situation Tokas eine Gesundheitsbescheinigung ausstellen können, ist es sehr gut möglich, daß ich bereit wäre, einem neuen Mann mit neuen Ideen Platz zu machen.
     
    Mit vorzüglicher Hochachtung,
    Alexander Jones
     

 
Die Flohhüpf-Krieger
     
    Der ganze Ärger fing an, als Jorkins Brassard, der Inspektor des Kulturellen Entwicklungsdienstes, aus dem irdischen Hauptquartier eintraf. Vielleicht war aber auch die ganze bürokratische Tradition generell dafür verantwortlich. Da es andererseits aber auch unerläßlich ist, ein gewisses Maß an Regeln aufzustellen, wenn man wie die Liga ein paar tausend Planeten in seinem Sinn erziehen will, könnte man die Verantwortlichkeit auch den Erfindern der Schwerkraftkontrolle und des Überlichtantriebs in die Schuhe schieben. Jedenfalls kann man, wenn man davon ausgeht, daß sie nicht das erfunden hätten, was sie nun mal erfunden haben, annehmen, daß die ganze Geschichte anders verlaufen und Alexander Jones niemals geboren worden wäre. Eine solche Annahme würde uns aber zweifelsohne in die völlige Leere führen, weswegen wir sie schnell vergessen und uns damit begnügen wollen, die ganze Verantwortung auf den zwar wohlmeinenden, nichtsdestotrotz aber quadratschädeligen Kopf des Herrn Brassard abzuladen.
    Seine Inspektionsreise zu den Randwelten hatte ihn – mitsamt seiner ganzen militärischen Eskorte – schlußendlich doch noch nach Toka verschlagen, wo er in Mixumaxu landete. Da das Subraum-Radio seine Ankunft bereits angekündigt hatte, hatte man natürlich alle Vorbereitungen getroffen, ihn seines

Weitere Kostenlose Bücher