Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
Vom Netzwerk:
machen können, die ihrem späteren beruflichen Fortkommen nur nützlich sein konnten. „Und du könntest in der Zwischenzeit vielleicht einen Ausflug auf einen anderen Planeten machen.“
    „Ja.“ Tanni zog sich den Rock über den Hüften glatt und zuckte dabei ein wenig zusammen. „Ich wollte sowieso nach Gelkar fliegen und dort an einem Schlankheitskurs teilnehmen.“
    „Aber warum das denn, um alles in der Welt?“ fragte Alex verblüfft.
    „Ist dir etwa noch nicht aufgefallen, daß ich drei Kilo zugenommen habe?“ antwortete Tanni. „Ich habe kaum noch Kleider, die mir passen. Auf Gelkar kann ich mich einer zehntägigen Behandlung unterziehen lassen.“
    Alex konnte an Tannis Körper zwar keine Veränderung feststellen, aber immerhin war er nun auch schon so lange mit ihr verheiratet, daß ihm Gewichtszunahmen gar nicht mehr auffielen. Aber Tanni war nun mal von Natur aus mit besonders üppigen Formen ausgestattet. Es war also kein Wunder, daß jedes weitere Pfund zuviel war. „Na gut“, erklärte sich Alex einverstanden. Er instruierte sie in der Handhabung des Raumschiffs, sagte ihr, daß sie innerhalb des Systems mit den Gravomotoren, außerhalb desselben mit dem Überlichtantrieb fliegen sollte und gab ihr im übrigen den Rat, sich unter allen Umständen – und egal was ihr gesunder Menschenverstand auch an Einwänden vorbringen würde – den Anweisungen des Autopiloten zu unterwerfen. Sie war zwar vorher schon geflogen, aber das konnte einer Frau ja schließlich nicht oft genug erklärt werden.
    Alex verabschiedete sich von ihr und bereitete alles für die Ankunft Brassards vor.
     
    Zuerst fiel der Bürokrat über seine Ablage her, und das war ein entsetzlich langweiliges Geschäft. Vier Tage später – sie hatten wieder einen ganzen Arbeitstag damit verbracht, sich durch die Akten zu wühlen – brach die Katastrophe über sie herein.
    Alex saß inmitten einiger Papierstapel, paffte lustlos eine Zigarette und hörte sich einen kritischen Exkurs über die Unmöglichkeit seiner Vorgehensweisen an. „Na, das ist aber wohl gar nichts“, nörgelte Brassard. „Sie sollten doch wohl wissen, daß man statistische Erhebungen über die Kopfzahl der planetaren Bevölkerung unter V – wie Volkszählung – abheftet. Dann machen Sie einen Querverweis. Steht doch alles in den Dienstvorschriften.“ Mit solchen Dingen, das hatte Alex schon herausgefunden, konnte er sich stundenlang beschäftigen.
    Der Geheimdienstchef kam eilig in das Büro gewirbelt, blieb irgendwo mit seinem Schwert hängen und rutschte wie ein Schlittschuhläufer über den Fußboden. Irgendwie brachte er es auch fertig, kopfüber in einem Papierkorb zu landen, was Alex veranlaßte, Brassard dazu zu bewegen, den Hoka an den Beinen wieder herauszuziehen, während er selbst den Behälter festhielt. Es gab ein kurzes ‚Plopp’! dann war der Hoka wieder frei und warf wilde Blicke um sich.
    „Sabotage!“ zischte er.
    Seine Knopfaugen richteten sich mißtrauisch auf Brassard. „Hat man ihn schon der Sicherheitsüberprüfung unterzogen?“
    Der Inspektor schnappte nach Luft. „Natürlich hat man das“, sagte er empört.
    Der Geheimdienstchef kratzte sich am Kopf. „Und was ist mit den Leuten, die Sie überprüft haben? Hat man die auch überprüft?“
    „Oh, mein Gott“, stöhnte Alex. „Ich bürge für ihn!“
    Der Geheimdienstchef warf einen Blick unter den Schreibtisch, öffnete mehrere Schubladen und überprüfte ungeachtet der Tatsache, daß man sich im zehnten Stockwerk aufhielt, die Schließfestigkeit der Fenster. Schließlich kehrte er zurück und zog Alex’ Ohr zu sich hinab. Hinter vorgehaltenen Händen flüsterte er mit heiserer Stimme: „Ein Ferngespräch für Sie, Sir.“
    „Oh“, machte Alex, aber schließlich war er nach all den Jahren auf Toka schon ziemlich abgehärtet. „Entschuldigen Sie mich, Mr. Brassard.“ Er verließ den Raum, ließ sich vom Antigravlift in die fünfte Etage bringen und schaltete dort den Subraumempfänger ein.
    Tannis Gesicht erschien verschwommen auf dem Bildschirm. Es war schmutzverkrustet, ihr langes, blondes Haar verfilzt und dicke Tränen kollerten über die Schmutzschicht dahin. Im Hintergrund, abgehoben von dem glänzenden Armaturenbrett, hockte eine nichtmenschliche Gestalt, die etwas bei sich trug, das einer Waffe nicht unähnlich sah.
    „Oh, Alex!“ jammerte Tanni.
    Das Grauen, das sich seiner bemächtigt hatte, klang ein wenig ab, als er feststellte, daß sie unverletzt

Weitere Kostenlose Bücher