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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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versichere Ihnen, daß ich zur Erde gehöre!“
    „Das war vielleicht einmal“, erwiderte der Kommandant. „Nun müssen Sie mit ganzem Herzen La Bella France dienen. Es kümmert uns nicht, in wessen Diensten Sie vorher standen … Hier ist ein neuer Rekrut, Sergeant LeBrute. Nehmen Sie sich seiner an!“
    „Cochon!“ bellte der Sergeant und versuchte seiner quäkenden Stimme einen leicht sadistischen Unterton zu verleihen. „ Nom d’un chameau! Komm schon her!“ Und mit der altbekannten Körperkraft eines Hokas, die im krassen Widerspruch zu ihrer Größe stand, packte er Alex am Kragen und schob ihn ungeachtet seiner verzweifelten und hartnäckigen Abwehrbewegungen hinaus. Alex schrie und tobte.
    Der Gouverneur zwirbelte seinen Schnauzbart und wischte sich eine Träne von der Wange.
    „Ah“, sagte er. „Sehen Sie nur, wie er sich verstellt. Un brave. Aber in seinem Innern bricht ihm beinahe das Herz wegen der Frau, die ihn so schmählich verlassen hat.“
    „Naturellement!“ erwiderte der Kommandant.
    Er stellte eine Flasche Chablis auf den Tisch, füllte zwei Gläser und stieß feierlich mit dem Gouverneur an.
     
    „Wehe, du rührst dich von der Stelle!“ brüllte Sergeant LeBrute den neuen Rekruten an, stieß ihn in der Unterkunft auf ein hartes Lager und stampfte wieder hinaus.
    Alex setzte sich hin und schaute sich um. Er befand sich in irgendeinem Kompaniegebäude, in. dem mehrere Legionäre herumsaßen. Keiner von ihnen machte einen besonders überraschten Eindruck. Offenbar waren sie daran gewöhnt, daß bei ihnen hin und wieder recht ungewöhnliche Typen aufkreuzten.
    „Ganz schön brutal, dieser Sergeant LeBrute“, sagte jemand mit Oxford-Akzent. Alex wandte sich um und sah einen sich ziemlich aristokratisch gebenden Hoka, der auf dem benachbarten Lager saß und fortfuhr: „Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle. Mein Name ist Cecil Fotheringay-Phipp Alewyn Smith. Sie werden bald feststellen, daß die Legion so schlimm nun auch wieder nicht ist, alter Junge. Sicher, man hat Märsche zu ertragen, an deren Ende Sie zusammenbrechen; die Verpflegung ist entsetzlich; die Araber foltern Sie zu Tode, wenn sie Sie erwischen; die Offiziere und Unteroffiziere sind sadistische Bestien – und ansonsten haben Sie es mit dem Abschaum der ganzen Welt zu tun, aber insgesamt gesehen ist es gar kein schlechtes Leben.“
    „Oh?“ stöhnte Alex matt. Er hatte schon während seiner Untersuchung erfahren, daß die meisten Geschichten, die man sich über die Legion erzählte, nur Gerede waren. Die Hokas, die allesamt die Legionärsromane von Rene Darlan verschlungen hatten, waren natürlich der Meinung, daß man Verhaltensweisen, die den Romanvorlagen entsprachen, einfach von ihnen erwartete; aber zum Glück waren sie zu friedlich veranlagt, um bis zur letzten Konsequenz Darlans Phantasien zu folgen. Dennoch konnte das Soldatenleben durchaus seine Gefahrenseiten haben – und außerdem war das Problem Tanni noch immer nicht gelöst.
    „Nein, wirklich“, fuhr der englische Hoka fort. „Unser Zug ist zum Beispiel ziemlich repräsentativ für die innere Struktur der Legion. Rechts von ihnen, auf der anderen Seite, sitzt zum Beispiel Rastignong, den wir scherzhafterweise den Mörder nennen.“
    Alex machte einen Satz und betrachtete den anderen Hoka, der gerade damit beschäftigt war an einem Wetzstein sein Bajonett zu schärfen. „Und ein Mörder bin ich auch!“ quäkte der kleine Bursche und versuchte mit der üblichen einheimischen Herzlichkeit eine seinem Charakter gemäße Miene aufzusetzen.
    „Neben ihm“, fuhr Smith fort, „sehen Sie LeRatte. Er gehörte einst zum Abschaum der Pariser Unterwelt. Neben ihm steht Alf Sniggs, ein Halsabschneider aus der Londoner Unterwelt. Der mysteriöse Bursche dort drüben, ist Le Forgeur, der Fälscher. Der brutal aussehende Muskelprotz hinter ihm ist Giuseppe Fortissimo.“ Für Alex’ untrainiertes Auge unterschied sich Fortissimo durchaus nicht von den anderen paukenwänstigen Vertretern der Bärenwesen. „Drüben in der Ecke …“
    Der Hoka, der dort Platz genommen hatte, schaute auf und fing plötzlich an zu singen: „Hit me with your rhythmstick, hit me, hit me! Hit me slowly, hit me quick …“
    „Der arme Bursche ist verrückt“, seufzte Smith. „Wir nennen ihn Alfred, den Mann mit den wundersamen Ideen, die jedoch nie zur Ausführung gelangen. Der mürrische Bursche neben ihm ist Kurt Wilhelm Schwartzmann von und zu Griffentaffel. Er ist ein

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