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Des Koenigs Konterbande

Des Koenigs Konterbande

Titel: Des Koenigs Konterbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Vertrauen in Ihre Vorgesetzten.«
    »Ich habe keinen Anlaß zu Vertrauensseligkeit, Sir.«
    Hoblyn schien mit sich selbst uneins zu sein. »Und Sie sind fest entschlossen, diese Angelegenheit weiterzuverfolgen, auch wenn Sie damit in ein Wespennest stochern?«
    »Ich habe keine andere Wahl, Sir. Aber ich benötige Ihre Unterstützung.«
    »Ja.« Hoblyn bewegte Hals und Schultern, als litte er Schmerzen. »Vielleicht haben Sie recht mit der Annahme, daß es zwischen den Schmugglern und den Pogromen in Frankreich einen direkten Zusammenhang gibt. Und es stimmt ja, unser Premierminister drängt auf ein strengeres Vorgehen gegen diese Banden.« Verbittert setzte er hinzu: »Ich furchte nur, William Pitt hat herzlich wenig dazu beigetragen, daß wir auch die nötigen Mittel für Gegenmaßnahmen erhalten.«
    Major Craven murmelte: »Alle rufen nur nach den Dragonern, Sir.«
    Hoblyn stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich werde eine Depesche an Ihre Lordschaften in London schicken, Bolitho.
    Natürlich hängt die Entscheidung nicht von mir ab. Ich werde aber betonen, daß auch ich für energischere Schritte gegen dieses Unwesen bin.«
    »Danke, Sir.« Bolitho hoffte, daß sich in seinem Ton keine Überraschung verriet. Erst Zorn, dann Zustimmung – dieser Wechsel kam zu schnell, zu leicht und sah dem Kapitän, der einst mit brennenden Kleidern den feindlichen Freibeuter geentert hatte, so gar nicht ähnlich.
    Hoblyn preßte die Fingerspitzen beider Hände gegeneinander und sah Bolitho gleichmütig an. »Versammeln Sie in der Zwischenzeit Ihre drei Kutter in Sheerness«, befahl er.
    »Sie sind schon hier, Sir. Während meiner Abwesenheit hat
Snapdragon
die Werft in Chatham verlassen.«
    Hoblyn lächelte mit dünnen Lippen. »Hoffentlich können Sie den Ereignissen auch künftig stets einen Schritt voraus bleiben, Bolitho. Bald werden hier nicht wenige Ihren Tod wünschen. Deshalb schlage ich vor, daß Sie so schnell wie möglich in ein festes Haus an Land umziehen. Ich besorge Ihnen ein Quartier innerhalb des Werftgeländes, da werden Sie sicherer sein.«
    Lautlos öffnete sich die Tür, und der jugendliche Privatsekretär spähte herein, als hätte er die Gedanken seines Herrn erraten. »Jules wird Sie hinausführen, meine Herren.«
    Bolitho und der Major erhoben sich. Eine Bewirtung sollte es diesmal wohl nicht geben.
    Hoblyn fügte noch hinzu: »Und halten Sie mich über alle Ihre Schritte informiert.« Eindringlich blickte er jeden einzeln an. »Ich werde meinen Kopf nicht für Ihre ehrgeizigen Pläne in die Schlinge stecken!«
    Damit war die Unterredung beendet.
    Draußen in der Auffahrt meinte Bolitho grimmig: »War das nun ein Sieg oder eine Niederlage?«
    Der Dragoner runzelte die Stirn. »Jedenfalls war es besser, als stillzuhalten und gar nichts zu tun. Es wird höchste Zeit, daß London begreift, mit welchen Gegnern wir es hier zu tun haben. Sie brauchen Männer für die Flotte …«
    Bolitho sah den kleinen Matthew mit den Pferden herankommen.
    »Falls überhaupt eine Flotte rechtzeitig ausgerüstet wird.«
    »Wie dem auch sei, Sie kriegen jedenfalls keinen einzigen guten Mann, ehe Sie nicht die Bruderschaft zerschlagen und ihre Macht über die Leute an der Küste gebrochen haben.«
    Damit schwang sich der Major in den Sattel. »Auf mich können Sie jedenfalls zählen.«
    Bolitho lächelte zu ihm empor. »Vergessen Sie nicht meine Bitte von vorhin.«
    »Wie schon gesagt: Ich will’s versuchen.« Damit spornte der Major sein Pferd an, trabte durchs Tor und setzte sich mit einem Gruß an die Spitze seiner Dragoner.
    Ein guter Offizier, dachte Bolitho. Und einer, dem er instinktiv vertraute. Warum, das wußte er selber nicht.
    In der Werft ließen sie die Pferde beim wachhabenden Seesoldaten und schritten auf die Pier hinaus, wo mehrere Übersetzboote auf Kunden warteten. Eine Weile starrte Bolitho zu den drei verankerten Kuttern hinüber, die wie schlafende Seevögel leise über ihrem Spiegelbild dümpelten.
    Seine Herde … Allday hatte sie so genannt.
    Er befahl dem nächsten Fährmann: »Bring uns zur
Telemachus.
    «
    Während das Boot im Zickzack zwischen den Ankerliegern hindurchglitt, stach Bolitho ein Sonnenreflex ins Auge.
    Er rührte von einem Teleskop auf der
Wakeful
her, das von der Poop auf ihn gerichtet wurde. Bolitho blickte weg. Wahrscheinlich war das Queely, der seinen Weg zur
Telemachus
verfolgte und froh war, ihn los zu sein.
    An der Schanzkleidpforte wurde Bolitho von Paice

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