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Des Sieges bittere Tränen

Des Sieges bittere Tränen

Titel: Des Sieges bittere Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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der deutschen Equipe angestellt. Sie spricht noch mit Ihnen darüber, als was. Ihre Hilfe sieht sie als selbstverständlich an.«
    »Seid ihr jetzt beide total verrückt geworden?«
    »Nein, aber endlich einig.« Hartung holte tief Luft. »Laska und ich machen das Weltturnier mit. Nach Baden-Baden beginne ich mit Laska das Training unter extremsten Bedingungen.«
    Fallersfeld ließ sich nach hinten in den Sessel sinken. Er liebte dramatische Momente.
    »Gott strafte Lots Weib, indem er sie zur Salzsäule erstarren ließ. Mich strafte er mit Ihnen! Ich muß es ertragen!« Er zeigte plötzlich mit ausgestreckter Hand in die Halle und blinzelte Hartung zu.
    »Und dort kommt ihr nächster Sündenfall, Horst. Die rothaarige Sexbombe!«
    Hartung fuhr herum. Vom Park war die auffallende Dame hereingekommen. Er sprang auf und ging ihr entgegen, schnitt ihr den Weg ab.
    »Und so etwas will Angela heiraten!« sagte Fallersfeld. »Warum bin ich nicht fünfundzwanzig Jahre jünger?«
    Die Dame blieb stehen, als Hartung ihr in den Weg trat. Ihr langes rotes Haar leuchtete wie gehämmertes Kupfer. Die riesige Sonnenbrille verdeckte fast das halbe Gesicht – ein schmales, aristokratisches, unwahrscheinlich ebenmäßiges Gesicht. Ihr Körper in dem engen Hosenanzug war ein Traum. Alle Männer in der Hotelhalle blickten zu ihr hin, das war verständlich. Wer ihre Blicke lesen konnte, erkannte darin nur einen Wunsch, und der war noch verständlicher. Es schien, als sei der Lärm in der Halle plötzlich gedämpfter geworden.
    Horst Hartung und die unbekannte rote Venus – gab es eine Sensation in den nächsten Tagen?
    »Gnädige Frau«, sagte Hartung und verbeugte sich vor soviel Schönheit. »Kennen wir uns nicht?«
    »Habe ich so wenig Eindruck auf Sie gemacht, Horst Hartung?«
    »Aachen?«
    »Stimmt.«
    »Luisa Gironi. Aus Palermo.«
    »Ja. Sie waren der erste Mann, der nicht erschrak, als ich meine Brille abnahm.«
    Hartung schwieg betroffen. Luisa Gironi, die schönste Frau der Welt, solange sie die Brille aufließ, diese riesige Sonnenbrille mit dem zu ihren Kleidern passenden Gestell, hinter der sich die schrecklichen Narben verbargen.
    »Kommen Sie, wir gehen in den Park«, sagte er. »Ich freue mich, daß ich Sie wiedersehe. So fröhlich wiedersehe. Keine Probleme mehr?«
    »Keine, Horst. Darf ich Horst sagen?«
    »Aber ja.« Hartung faßte sie unter. Er zog sich damit automatisch die Feindschaft aller Männer in der Hotelhalle zu. »Sind Sie wieder meinetwegen nach Baden-Baden gekommen, Luisa?«
    »Ich könnte jetzt sagen – ja! Ich war überall, wo Sie geritten sind, sogar in Moskau. Aber ich belüge Sie nicht. Ich war wegen Laska da. Sie hätte mich fast totgeschlagen, damals in Aachen, so sehr liebt Sie die Pferdedame, seitdem liebe ich sie. Ich muß dieses Fluidum des Rennplatzes oder des Parcours um mich haben, Sie wissen das. Sie Horst, nehme ich dabei in Kauf. Ihre kleine, süße Braut ist auch hier? Ich habe sie gesehen.«
    »Gesehen? Wo?«
    »Eben, als wir aus der Halle gingen.«
    »O Gott, das wird wieder Fragen und Erklärungen geben!«
    »Der Baron wird ihr alles erzählen.«
    »Der denkt gar nicht daran. Er ist mein Nebenbuhler geworden bei Angela.«
    »Wollen Sie zurück ins Hotel?«
    »Nein, Luisa. Ich freue mich ehrlich, daß ich Sie wiedersehe.« Sie setzten sich unter einer großen orangenfarbenen Markise auf die Terrasse und beobachteten die Gäste, die sich in dem langgestreckten Schwimmbecken tummelten. »Sie sehen glücklich aus.«
    »Ich bin auch glücklich. Ich bin verliebt, Horst.«
    »Richtig – mit Seele?«
    »Ganz tief. Er heißt Piero Camerino, ist neunundzwanzig Jahre alt, sieht aus wie der Apoll des Praxiteles, stammt aus Torre Annunziata, südlich von Neapel, ist der Sohn eines Reeders und legt mir die Welt zu Füßen, soweit er sie tragen kann.«
    Hartung nahm ihre Hand und küßte sie. »Viel Glück, Luisa. Und – und das andere?«
    »Es stört ihn nicht.« Ihr voller, sinnlicher Mund lächelte. Er war eine einzige Verlockung, aber nicht mehr für Hartung. »Er hat mir selbst die Brille abgenommen, mich genau betrachtet und dann gesagt: ›Du bist die schönste Frau, mia cara!‹«
    Hartung nickte. Dieser letzte Satz gefiel ihm nicht. Es war eine Lüge, auch für einen Mann, der noch so verliebt sein mochte. Wenn Luisa die Brille abnahm, war zunächst Schweigen. Der Schock war einfach zu groß. Wer dann solche Schmeicheleien sagte, war nicht fähig, dieses arme, herrliche Geschöpf

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