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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Schweigen.
    »Diese Schweinehunde!« Kapitän zur See Preston machte seinen Gefühlen Luft. Die Aufmerksamkeit der Gruppe konzentrierte sich jetzt auf Major Fallon, der Larsen prüfend betrachtete.
    »Nun, Major?« fragte Grayling.
    »Wir könnten über den Bug an Bord kommen«, schlug Fallon vor. Aber Larsen schüttelte den Kopf.
    »Die Brückenwache würde Sie im Scheinwerferlicht sehen«, sagte er: »Sie würden schon auf halber Strecke entdeckt werden.«
    »Auf alle Fälle sollten wir den Kutter mit einer Haftladung präparieren«, sagte Fallon.
    »Diese Möglichkeit hat Swoboda auch schon in Betracht gezogen«, antwortete Larsen. »Das Boot wird ans Heck verholt, wo es im Scheinwerferlicht liegt.«
    Fallon zuckte mit den Schultern.
    »Dann bleibt nur ein Frontalangriff übrig«, meinte er. »Wir setzen mehr Männer ein, kommen schießend aus dem Wasser, erledigen die Wachen, sprengen die Tür auf und durchsuchen eine Kabine nach der anderen.«
    »Ausgeschlossen!« widersprach Larsen energisch. »Bevor Sie über die Reling kommen, hat Swoboda Sie bereits gehört und sprengt uns alle in die Luft.«
    »Ja, ich bin auch der Meinung von Kapitän Larsen«, sagte Ministerpräsident Grayling. »Ich glaube nicht, daß die niederländische Regierung ein Himmelfahrtskommando billigen könnte.«
    »Auch die Bundesregierung wird da kaum zustimmen«, meinte Voss.
    Fallon unternahm einen letzten Versuch.
    »Sie sind viel mit ihm allein, Kapitän Larsen«, stellte er fest. »Brächten Sie es fertig, ihn zu töten?«
    »Ich glaube, ja!« antwortete Larsen. »Aber sparen Sie sich die Mühe, mir eine Waffe mitzugeben. Nach meiner Rückkehrwerde ich gründlich durchsucht. Sollte dabei eine Waffe gefunden werden, wird ein weiterer meiner Seeleute erschossen. Ich bin nicht bereit, irgend etwas mit an Bord zu nehmen. Weder Waffen noch Gift.«
    »Dann ist leider nichts zu machen, Major Fallon«, sagte Preston bedauernd. »Die harte Option dürfte damit ausscheiden.«
    Er stand auf.
    »Meine Herren, hat noch jemand eine Frage an Kapitän Larsen zu richten? Nein? Ich fürchte, wir können vorerst nichts unternehmen. Die Angelegenheit muß jetzt von den betroffenen Regierungen entschieden werden. Kapitän Larsen, ich danke Ihnen für Ihre Auskünfte und Ihre Geduld. Darf ich Sie jetzt in meine Kabine bitten? Dort ist jemand, der Sie sprechen möchte.«
    Thor Larsen wurde von Preston hinausbegleitet. Mike Manning blickte dem Kapitän der Freya nach. Nachdem Major Fallons Angriffsplan gescheitert war, hatte die grauenvolle Vorstellung den Amerikaner wieder in Besitz genommen, nun doch den Befehl des Präsidenten ausführen zu müssen.
    Der Kreuzerkommandant führte den Norweger zu seiner Kabine. Lisa Larsen erhob sich von dem Sessel vor dem Bullauge, durch das sie die verschwommene Silhouette der Freya angestarrt hatte.
    »Thor«, sagte sie. Larsen stieß die Tür mit dem Fuß hinter sich zu. Er breitete die Arme aus, als Lisa auf ihn zulief, und fing seine Frau auf.
    »Hallo, kleine Schneemaus.«
    Im Arbeitszimmer der Premierministerin in der Downing Street Nr.   10 hatte man die Übertragung von Bord der Argyll aufmerksam verfolgt.
    »Verdammter Mist!« sagte Sir Nigel und drückte damit aus, was sie alle dachten. Die Premierministerin wandte sich an Munro.
    »Was Sie in Erfahrung gebracht haben, Mr.   Munro, scheint jetzt doch für uns von größter Wichtigkeit zu sein. Falls es uns gelingt, mit Hilfe Ihrer Informationen aus dieser Sackgasse herauszukommen, hat sich das Risiko, das Sie eingehen mußten, doch gelohnt. Mit einem Wort: Was ist in Maxim Rudin gefahren?«
    »Ganz einfach, Ma’am: Seine Führungsrolle im Politbüro ist äußerst gefährdet. Wie wir alle wissen, ist sie das schon seit Monaten …«
    »Ja, aber das liegt an seiner Bereitschaft, den Amerikanern bei der Rüstungsfrage Konzessionen einzuräumen!« unterbrach ihn die Premierministerin. »An diesem Punkt setzt Wischnajew an, um Rudin zu Fall zu bringen.«
    »Ma’am, Jefrem Wischnajew kämpft um die Führung der Sowjetanion. Er kann nicht mehr zurück. Er wird mit allen Mitteln versuchen, Rudin zu stürzen, denn falls ihm das nicht gelingt, wird Rudin ihn nach der Unterzeichnung des Dubliner Vertrags innerhalb einer Woche vernichten. Die beiden in Berlin inhaftierten Männer können Wischnajew die Argumente liefern, die er braucht, um ein oder zwei weitere Politbüromitglieder auf seine Seite, auf die Seite der Falken zu ziehen.«
    »Wieso sollen diese Männer

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