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Des Teufels Kardinal

Des Teufels Kardinal

Titel: Des Teufels Kardinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Folsom
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Kardinal Parma ermordet haben soll.«
    »Er ist in Gefahr, Schwester Elena, deshalb ist er hier«, sagte Edward Mooi gelassen. »Deshalb hat er eine neue Identität erhalten und ist mehrmals verlegt worden.«
    Elena starrte ihn an. »Warum beschützen Sie ihn?«
    »Wir sind damit beauftragt worden.«
    »Von wem?«
    »Eros Barbu.«
    »Der weltberühmte Autor schützt einen Mörder?«
    Edward Mooi gab keine Antwort.
    »Luca und die anderen haben das gewußt? Auch meine Mutter Oberin?« Elena starrte ihn ungläubig an.
    »Das weiß ich nicht.« Edward Moois Augen verengten sich. »Aber ich weiß, daß die Polizei uns auf Schritt und Tritt beobachtet. Deshalb bitte ich Sie, nach Bellagio zu fahren. Würde einer von uns sich mit dem Priester treffen, würde die Polizei uns alle sofort verhaften oder uns von diesem Augenblick an beschatten.«
    »Dieser Priester«, sagte Schwester Elena, »ist Pater Addisons Bruder, nicht wahr?«
    »Das nehme ich an.«
    »Und ich soll ihn herbringen?«
    Edward Mooi nickte. »Es gibt einen Weg über Land. Den zeige ich Ihnen.«
    »Was wäre, wenn ich statt dessen zur Polizei ginge?«
    »Sie wissen nicht bestimmt, daß Pater Daniel ein Mörder ist. Und ich habe beobachtet, wie Sie ihn umsorgen. Er ist Ihr Schutzbefohlener, deshalb gehen Sie nicht zur Polizei.«

    267
    73
    Villa Lorenzi.
    5.30 Uhr
    Edward Mooi stand ungekämmt, barfuß und im Bademantel an der Tür des Verwalterhauses, zuckte lediglich mit den Schultern und ließ Roscani und seine Armee aus Kriminalbeamten der Gruppo Cardinale, schwerbewaffneten Carabinieri und einem Spürhundetrupp des italienischen Heeres – fünf belgische Malinois mit ihren Hundeführern – zum zweiten Mal die Villa Lorenzi durchsuchen.
    Erneut durchsucht wurden das palastartige Haupthaus, der Gäste-flügel mit seinen sechzehn Zimmern, der zweite Flügel, in dem Eros Barbu wohnte, und sämtliche Räume beider Kellergeschosse. Die Spürhunde, für die Kleidungsstücke aus Pater Daniels Wohnung in der Villa Ombrellari in Rom und Harry Addisons Zimmer im Hotel Hassler eingeflogen worden waren, liefen ihnen überallhin voraus.
    Anschließend durchkämmten sie den riesigen Kuppelbau hinter dem Haupthaus, der unten einen Swimmingpool und Tennisplätze und im ersten Stock einen prachtvollen Ballsaal mit Stuckdecke enthielt. Danach kamen die Garage für acht Fahrzeuge, die Unterkünfte des Hauspersonals, die Stallungen und Remisen und schließlich das dreitausend Quadratmeter große Gewächshaus an die Reihe.
    Roscani war überall dabei. Er ging von einem Raum zum anderen, von einem Gebäude zum nächsten, leitete die Durchsuchung, achtete auf das Verhalten der Hunde, machte Einbauschränke auf, suchte Geheimtüren, klopfte Wände und Böden ab und kümmerte sich persönlich um alle Details. Gleichzeitig dachte er immer wieder an die Morde in Pescara und den Mann mit dem Eispicker: Wer er war oder sein konnte, in dieser Sache hatte er eine dringende Anfrage an die Interpolzentrale in Lyon gerichtet, um sich eine Liste der in Europa vermuteten Terroristen und Berufskiller schicken zu lassen, möglichst mit genauer Personenbeschreibung und Persönlichkeitsprofil.
    »Haben Sie genug gesehen, Ispettore capo?« Edward Mooi trug noch immer seinen Bademantel.

    268
    Erst als Roscani aufsah, wurde ihm klar, wo sie waren: an der Treppe im Bootshaus der Villa Lorenzi. Draußen malte die Morgensonne einen glänzenden, rotgoldenen Streifen über den stillen See, während im Halbdunkel unter ihnen zwei Spürhunde leise winselnd und blaffend das am Steg vertäute große Motorboot beschnüffelten.
    Ihre Führer ließen die Hunde gewähren, und vier bewaffnete Carabinieri sahen interessiert zu. Roscani drehte sich wie Edward Mooi nach den Hunden um, behielt den Südafrikaner dabei aber im Auge.
    Schließlich gaben die Hunde nacheinander auf, liefen nur noch über den Steg und schnüffelten ziellos herum. Einer der Hundeführer sah zu Roscani auf und schüttelte den Kopf.
    »Grazie, signore«, sagte Roscani zu Mooi.
    »Prego.« Edward Mooi nickte knapp, verließ das Bootshaus und ging in Richtung Haupthaus davon.
    »Schluß für heute!« rief Roscani den Hundeführern zu und beobachtete, wie sie mit ihren Hunden und den vier Carabinieri die Treppe heraufkamen und in Richtung Haupthaus davongingen, vor dem die Polizeifahrzeuge geparkt standen.
    Roscani folgte ihnen langsam. Sie waren seit über zwei Stunden hier und hatten nichts entdeckt. Er hatte zwei Stunden vergeudet und

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