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Des Teufels Kardinal

Des Teufels Kardinal

Titel: Des Teufels Kardinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Folsom
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da irrst du dich. Ich bin dir dankbar. Ohne deine oder Eatons Hilfe wäre ich jetzt nicht hier. Ihr habt beide viel für mich riskiert, bestimmt nicht uneigennützig, aber jedenfalls habt ihr mir geholfen.
    Daß du mit mir ins Bett gegangen bist, hat dem Ganzen einen Anflug von menschlicher Wärme gegeben.«
    »Das habe ich getan, weil ich es wollte. Und weil du es wolltest.
    Und weil es uns beiden Spaß gemacht hat. Erzähl mir nicht, das sei dir noch nie passiert. Das gehört zu deinem Lebensstil, sonst hättest du längst Frau und Kinder.«
    »Warum sagst du mir nicht einfach, was ich jetzt tun soll?«
    »Also gut.« Adrianna beobachtete ihn einen Augenblick, dann lehnte sie sich mit ihrem Glas in der Hand an den Toilettentisch.
    »Du fährst mit dem letzten Tragflügelboot nach Bellagio. Dort gehst du ins Hôtel du Lac gegenüber der Anlegestelle, in dem ein Zimmer für Pater Jonathan Roe von der Georgetown University reserviert ist. Du bekommst die Telefonnummer des Mannes mit, der die Villa Lorenzi verwaltet. Er heißt Edward Mooi.«
    »Ich soll ihn anrufen?«
    »Ja.«
    »Wieso glaubst du, daß er weiß, wo Danny ist?«
    »Weil die Polizei das glaubt.«
    »Dann hört sie sein Telefon ab.«
    »Und was bekommt sie dabei zu hören?« Adrianna nahm einen Schluck aus ihrem Glas. »Ein amerikanischer Priester bietet seine 250
    Hilfe an, weil er von dem Fall gehört hat und irgendwie helfen möchte .«
    »An seiner Stelle würde ich glauben, dieser Anruf sei ein Trick. Ei-ne von der Polizei gestellte Falle.«
    »Richtig. Aber bevor du ihn anrufst, bekommt er ein Fax von einer theologischen Buchhandlung in Mailand. Er wird den Sinn nicht gleich verstehen, ebensowenig wie die Polizei, falls sie das Fax ab-fängt, weil es nach Verkaufswerbung aussieht. Aber als gebildeter Mann wird Edward Mooi nach deinem Anruf das Fax noch einmal heraussuchen, selbst wenn er es aus dem Müll herauswühlen muß.
    Und dann wird er es verstehen.«
    »Welches Fax?«
    Adrianna stellte ihr Glas ab, zog ein Blatt Papier aus ihrer achtlos auf das Bett geworfenen Umhängetasche und gab es ihm. Dann stützte sie eine Hand in die Hüfte und lehnte sich wieder an den Toilettentisch. Dabei öffnete ihr Bademantel sich etwas. Nicht viel, aber doch so weit, daß Harry den Ansatz einer Brust und ein Bein bis zu dem dunklen Vlies zwischen ihren Schenkeln sehen konnte.
    »Lies den Text…«
    Harry zögerte, dann warf er einen Blick auf die wenigen Zeilen: Leset!
    »1. Buch Mose 4,9.«
    Ein neues Buch von
    Pater Jonathan Roe.
    Das war alles. Ordentlich getippt, sonst nichts.
    »Du bist doch bibelfest, Harry? Erstes Buch Mose vier, neun…«
    »›Soll ich meines Bruders Hüter sein?‹« Er ließ das Blatt Papier auf das Bett fallen.
    »Mooi ist ein gebildeter Mann. Er wird verstehen, was das bedeutet.«
    »Was passiert dann?«
    »Wir warten. Ich bin auch in Bellagio, Harry. Vielleicht schon vor dir.« Adriannas Stimme wurde verführerisch sanft. Ihr Blick ließ Harry nicht mehr los. »Und ich weiß, wie ich dich erreichen kann.

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    Über das Mobiltelefon in deiner Tasche, weißt du.« Sie machte eine Pause. »Wie wir’s… in Rom gemacht haben…«
    Harry schwieg sekundenlang, stand einfach nur da und sah sie an.
    Zuletzt ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern.
    »Dein Bademantel steht offen…«
    »Ich weiß…«
    Er nahm sie von hinten, wie sie es am liebsten mochte, wie er es in ihrem Apartment in Rom gemacht hatte. Aber diesmal brannte helles Licht, und sie standen in dem luxuriösen Bad. Adrianna mit leicht nach vorn gebeugtem Oberkörper vor dem Marmorwaschbecken, auf dessen Rand sie sich mit den Händen stützte, beide vor dem großen Spiegel, in dem sie sich beobachten konnten.
    Er sah ihre Lust aufflammen, als er in sie eindrang. Sah sie mit jedem seiner langsamen Stöße intensiver werden. Er konnte sich selbst hinter ihr sehen. Sein Kinn energisch vorgereckt. Entschlossen. Dann noch mehr, als seine Stöße schneller und kräftiger wurden.
    »Ja«, flüsterte sie. »Ja…«

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    68
    Hefei, Provinz Anhui, Wasseraufbereitungsanlage »A.«
    Dienstag, 14. Juli, 4.30 Uhr
    Li Wen betrat die Anlage wie bei jedem seiner Kontrollbesuche: Er kam mit einer schweren Aktentasche in der rechten Hand und seinem Dienstausweis am Aufschlag seines Jacketts durch den Haupteingang herein und nickte dem halb schlafenden Sicherheitsoffizier, der an seinem Tisch saß, flüchtig zu. Dann öffnete er eine weitere Tür, ging einen Flur entlang und

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