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Des Teufels Novize

Des Teufels Novize

Titel: Des Teufels Novize Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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zwischen ihnen liegen. Und ich, spät geboren und zu jung. Ihr habt Roswitha gesehen. Kennt Ihr auch Janyn?«
    »Ich traf ihn auf dem Weg herauf«, sagte Cadfael. »Er zeigte mir die Richtung.«
    »Sie sind Zwillinge. Hättet Ihr das gedacht? Doch ich glaube, er hat allein den Verstand bekommen, der für zwei gedacht war. Sie ist nur in einer Hinsicht schlau«, sagte Isouda kritisch, »nämlich wenn es darum geht, Männer an sich zu binden und sie gebunden zu halten. Sie hat erwartet, daß Ihr Euch umdreht und ihr nachseht, und sie hätte Euch mit einem raschen Blick belohnt. Und nun glaubt Ihr, ich sei nichts weiter als ein albernes Mädchen, das auf eine Hübschere eifersüchtig ist«, sagte sie, und Cadfael war etwas aus der Fassung gebracht.
    Sie lachte, als sie sah, wie er abwehrte. »Ich möchte gern schön sein, und warum auch nicht? Doch ich beneide Roswitha nicht, denn in unserer widerborstigen Art waren wir uns alle sehr nahe. Sehr nahe! All die Jahre müssen doch einiges aufwiegen.«
    »Mir scheint«, sagte Cadfael, »daß Ihr von allen Leuten diesen jungen Mann am besten kennt. So sagt mir, wenn Ihr könnt, warum er Gefallen am klösterlichen Leben fand? Ich weiß so gut wie nur einer, wie sehr er sich an diese Absicht klammert, doch ich kann keinen Grund dafür erkennen. Seid Ihr da klüger als ich?«
    Sie war es nicht. Sie schüttelte heftig den Kopf. »Es läuft allem zuwider, was ich von ihm weiß und kenne.«
    »Dann erzählt mir alles, was Ihr aus der Zeit wißt, als er seinen Entschluß faßte. Und beginnt«, sagte Cadfael, »mit dem Besuch des bischöflichen Gesandten Peter Clemence in Aspley. Ihr wißt ja inzwischen sicher – wer wüßte das nicht! –, daß der Mann seine nächste Unterkunft nicht erreichte und seitdem nicht mehr gesehen wurde.«
    Sie drehte den Kopf herum und starrte ihn scharf an. »Und wie man hört, wurde sein Pferd gefunden. In der Nähe der Grenze von Cheshire. Ihr glaubt doch nicht, Meriets Marotte hätte etwas damit zu tun? Wie könnte das sein? Und doch…«
    Sie hatte einen raschen und entschlossenen Geist und zog bereits beunruhigende Verbindungen. »Es war die achte Nacht des Septembers, die er in Aspley verbrachte. Es war nichts Seltsames dabei, nichts Bemerkenswertes. Er kam früh am Abend, allein. Onkel Leoric ging hinaus, um ihn zu empfangen, und ich brachte seinen Mantel hinein und wies die Mädchen an, ihm ein Nachtlager zu bereiten. Meriet versorgte sein Pferd. Er konnte schon immer gut mit Pferden umgehen. Wir nahmen den Gast freundlich auf. In der Halle war noch lange Musik, nachdem ich ins Bett gegangen war. Und am nächsten Morgen frühstückte er, und Onkel Leoric und Fremund und zwei Burschen ritten ein Stück mit ihm.«
    »Wie war er, der Gesandte?«
    Sie lächelte; es war eine Mischung zwischen Nachsicht und mildem Spott. »Wundervoll, und er wußte es. Kaum älter als Nigel, würde ich meinen, doch weit gereist und sehr selbstsicher. Hübsch und höflich und klug, überhaupt nicht wie ein Kirchenbeamter. Zu höflich für Nigels Geschmack! Ihr habt ja Roswitha gesehen, wie sie ist. Dieser junge Mann war ebenso sicher, daß alle Frauen auf ihn fliegen müßten. Sie paßten zusammen wie Hand und Handschuh, und Nigel war nicht gerade erbaut. Doch er hielt den Mund und benahm sich ordentlich; zumindest solange ich dabei war. Meriet gefiel die Tändelei auch nicht, und er ging schon früh in den Stall hinaus.
    Das Pferd gefiel ihm besser als der Mann.«
    »Blieb auch Roswitha über Nacht?«
    »Oh, nein. Nigel brachte sie heim, als es dunkel wurde. Ich sah sie gehen.«
    »Dann war ihr Bruder an diesem Abend nicht dabei?«
    »Janyn? Nein, Janyn hat kein Interesse an der Gesellschaft von Verliebten. Er lacht immer über sie. Nein, er blieb zu Hause.«
    »Und am nächsten Tag… hat Nigel den scheidenden Gast nicht begleitet? Und Meriet auch nicht? Was taten sie an diesem Morgen?«
    Sie dachte stirnrunzelnd nach und versuchte sich zu erinnern. »Ich glaube, Nigel ist ziemlich früh zu den Lindes hinübergegangen. Er ist oft eifersüchtig, wenn er auch den Fehler nicht bei ihr sieht. Ich glaube, er blieb den größten Teil des Tages fort; ich glaube, er kam nicht einmal zum Abendessen heim. Und Meriet – ich weiß, daß er bei uns war, als Herr Clemence abreiste, doch danach sah ich ihn bis zum Spätnachmittag nicht wieder. Onkel Leoric war nach dem Essen mit Fremund und dem Kaplan und seinem Hundeknecht hinausgegangen. Ich erinnere mich, daß Meriet mit ihnen

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