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Des Teufels Novize

Des Teufels Novize

Titel: Des Teufels Novize Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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wo er doch besser unversteckt geblieben wäre. Und du schleppst deinen armen, idiotischen Bruder mit, und hinter ihm auch noch euren Vater!
    Daß ich einem so elenden Helfer eine so wichtige Aufgabe anvertraute!«
    »Daß ich auf einen so glaubwürdigen Versucher hörte!« gab Nigel niedergeschlagen zurück. »Nun haben wir keine Hoffnung mehr. Das Tier kann nicht gehen – du siehst es ja! Die Stadt mehr als eine Meile entfernt, und die Nacht kommt…«
    »Und ich hatte einen guten Vorsprung«, wütete Janyn, während er auf dem dichten, gebleichten Gras herumstampfte.
    »Und großes Glück vor mir, und das Biest mußte straucheln!
    Und du wirst verschwinden, um die Belohnung einzuheimsen, die uns beiden zusteht – du, der vor der kleinsten Schwierigkeit zurückscheut! Gott verfluche diesen Tag!«
    »Halt den Mund!« Nigel drehte sich verzweifelt um und streichelte dem lahmenden Pferd die schwitzende Flanke. »Ich wünsche bei Gott, ich hätte dich nicht gesehen und wäre nicht diesen Weg geritten, doch ich werde dich nicht verlassen.
    Wenn du zurückgeschleppt wirst – glaubst du, daß sie noch weit hinter uns sind? –, dann werden wir zusammen gehen.
    Doch laß uns wenigstens versuchen, Stafford zu erreichen. Laß uns das Pferd hier anbinden, damit es gefunden wird, und abwechselnd auf dem anderen reiten…«
    Er hatte immer noch dem anderen den Rücken gekehrt, als ihm der Silberdolch von hinten zwischen die Rippen glitt. Er sackte zusammen, stürzte, er wunderte sich, fühlte keinen Schmerz, sondern nur das Schwinden des Lebens und seiner Kraft, und landete fast weich im Gras. Blut strömte aus seiner Wunde und wärmte seine Seite, strömte um ihn herum und breitete sich auf dem Boden unter ihm aus. Er versuchte, sich zu erheben, doch er konnte keinen Finger rühren. Janyn stand einen Augenblick über ihm und betrachtete ihn leidenschaftslos.
    Er bezweifelte, daß die Wunde selbst tödlich war, doch er schätzte, daß sein ehemaliger Freund in weniger als einer halben Stunde ausbluten würde, und das wäre genauso gut. Er stieß den reglosen Körper achtlos mit dem Fuß an, wischte den Dolch im Gras ab und wandte sich um, um das Pferd zu besteigen, das Nigel geritten hatte. Ohne einen Blick zurück gab er dem Tier die Sporen und ritt in raschem Handgalopp zwischen den düsteren Bäumen nach Stafford.
    Hughs Offiziere, die in vollem Galopp herankamen, fanden etwa zehn Minuten später den halbtoten Mann und das lahmende Pferd. Sie teilten sich; zwei Männer ritten weiter, um Janyn einzuholen, während die anderen beiden Mann und Tier retteten. Sie gaben Isoudas Pferd auf dem nächsten Hof zur Pflege ab und trugen den bleichen, bandagierten und bewußtlosen Nigel lebend nach Shrewsbury zurück.
    »… er versprach uns raschen Aufstieg, Burgen und Kommandos – William von Roumare. Es geschah, als Janyn im Mittsommer mit mir nach Norden ritt, um mein Anwesen zu besichtigen. Janyn überzeugte mich.« Nigel brachte die traurigen, gestammelten Fragmente seines Geständnisses spät am Abend des folgenden Tages heraus. Er war wieder bei Bewußtsein und wünschte fast, er wäre es nicht. So viele Augen um sein Bett. Sein Vater saß aufrecht und mit eingefallenem Gesicht am Fußende und starrte seinen Erben mit bekümmerten Augen an; Roswitha kniete an seiner Seite, ohne Tränen jetzt, doch das Gesicht vom Weinen aufgedunsen; Bruder Cadfael und Bruder Edmund, der Krankenwärter, blieben aufmerksam im Schatten, falls ihr Patient seine Kräfte überforderte. Und zu seiner Linken war Meriet, wieder in Hemd und Hose und des schwarzen Gewandes ledig, das ihm nie recht gepaßt und ihn nie recht gekleidet hatte; er wirkte seltsam größer, schlanker und älter als vor seinem Eintritt ins Kloster.
    Seine Augen, abwesend und streng wie die seines Vaters, waren die ersten, die Nigels erwachender, wandernder Blick bemerkt hatte. Es war nicht zu sehen, was im Kopf dahinter vorging.
    »Von dieser Zeit an waren wir seine Männer… wir wußten, wann man in Lincoln losschlagen wollte. Wir wollten zusammen mit Janyn nach der Trauung nach Norden reiten – doch Roswitha wußte nichts davon! Und nun haben wir verloren. Die Nachricht kam zu früh durch…«
    »Sprecht nun über den Todestag«, sagte Hugh, der neben Leoric stand.
    »Ja – Clemence. Beim Abendessen verriet er uns, in welchem Auftrag er unterwegs war. Und sie waren dort in Chester, mit allen Unterführern und Vögten… sie waren schon bei den Vorbereitungen! Als ich

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