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Des Teufels Novize

Des Teufels Novize

Titel: Des Teufels Novize Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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Buße auf und gab ihm die Absolution.
    Leoric richtete sich steif auf und ging ungewohnt demütig und furchtsam hinaus, um den einen Sohn zu suchen, den er noch hatte.
    Das Klopfen an der verschlossenen, verriegelten Tür von Cadfaels Hütte kam, als der Wein, eins von Cadfaels drei Jahre alten Gebräuen, Meriet einigermaßen erwärmt und mit dem Leben ausgesöhnt hatte; denn die scharfen Erinnerungen an den Betrug begannen sich zu verwischen. Cadfael öffnete die Tür, und in den sanften Lichtkreis der Kohlenpfanne trat Isouda in ihrem damenhaften Feiertagskleid, rot und rosa und elfenbeinfarben, ein Silberband im Haar, das Gesicht feierlich und ernst. Hinter ihr stand ein größerer Schatten in der Tür, der den Blick in die winterliche Dämmerung draußen versperrte.
    »Ich dachte mir, daß wir euch hier finden«, sagte sie, und das Licht vergoldete ihr leichtes, selbstsicheres Lächeln. »Ich komme als Botin. Du wirst überall gesucht. Dein Vater bittet dich um Erlaubnis, mit dir zu sprechen.«
    Meriet hatte sich versteift, denn er wußte, wer hinter ihr stand. »So wurde ich noch nie zu meinem Vater gerufen«, sagte er, indem er, an Bosheit und Schmerz erinnert, zusammenzuckte. »Diese Höflichkeit gab es nicht in seinem Haus.«
    »Nun, auch gut«, sagte Isouda ungerührt. »Dann befiehlt dein Vater dir, ihn einzulassen, oder ich tue es an seiner Stelle, und du solltest es genau und respektvoll bedenken.« Und sie trat zur Seite, wobei sie es nicht versäumte, Bruder Cadfael und Bruder Mark einen auffordernden Blick zuzuwerfen. Leoric trat in die Hütte und streifte mit dem Kopf die raschelnden Bündel getrockneter Kräuter, die an den Deckenbalken hingen.
    Meriet erhob sich von der Bank und vollzog eine langsame, feindselige und förmliche Ehrenbezeugung. Sein Rücken war steif vor Stolz, seine Augen brannten. Doch seine Stimme war ruhig und selbstsicher, als er sagte: »Seid willkommen. Wollt Ihr Euch setzen, Vater?«
    Cadfael und Mark drückten sich zur Seite und folgten Isouda in die kalte Dämmerung hinaus. Hinter sich hörten sie Leoric sehr leise und demütig sagen: »Du willst mir doch nicht den Kuß vorenthalten?«
    Es gab ein stilles, drohendes Schweigen; dann sagte Meriet rauh: »Vater…« und Cadfael schloß die Tür.
    Im hochliegenden, unwirtlichen Heideland südlich der Stadt Stafford ritt Nigel Aspley etwa zu dieser Stunde Hals über Kopf auf dickem, federndem Torf durch dichtes Buschwerk und warf dabei beinahe seinen Freund, Nachbarn und Mitverschwörer Janyn Linde um, der auf einem böse lahmenden Pferd fluchte und schwitzte. Das Tier war mit der Hinterhand ausgerutscht und auf den harten Boden gestürzt. Nigel begrüßte ihn mit einem erleichterten Ruf, denn er hatte keine große Lust, sich allein in ein Abenteuer zu stürzen. Er stieg ab und besah sich den Schaden. Doch Isoudas Pferd schien kurz vor dem Zusammenbruch; es konnte gewiß nicht weitergehen.
    »Du?« rief Janyn. »Dann konntest du fliehen? Gott verfluche dieses verdammte Vieh. Er hat mich abgeworfen und sich dabei verletzt.« Er packte seinen Freund am Arm. »Was hast du mit meiner Schwester gemacht? Hast du es ihr überlassen, die Antworten zu geben? Sie wird wütend sein!«
    »Es geht ihr gut und sie ist sicher. Wir können nach ihr schicken, sobald wir… du wagst es, mich anzuschreien!« fauchte Nigel, der sich hitzig zu ihm umdrehte. »Du bist rechtzeitig geflohen und hast uns bis zum Hals in Schwierigkeiten zurückgelassen. Wer hat uns denn in diesen Morast geführt? Ich bat dich nur, einen Reiter mit einer Warnung vorauszuschicken, damit sie alles aufräumen konnten, bevor er kam. Das wäre ihnen auch gelungen! Wen sollte ich schicken? Der Mann war in unserem Hause abgestiegen, ich konnte niemand schicken, der nicht vermißt würde… aber du – du mußtest ihn ja niederschießen…«
    »Ich hatte das schwere Los, um unsere Sicherheit Sorge zu tragen, wo du zurückgewichen bist«, spuckte Janyn, indem er verächtlich den Mund verzog. »Ein Reiter wäre zu spät dort angekommen. Ich sorgte dafür, daß der Lakai des Bischofs gar nicht erst ankam.«
    »Und du ließest ihn liegen! Mitten auf dem Reitweg!«
    »Und du warst so dumm, dorthin zu rennen, sobald ich es dir gesagt hatte!« zischte Janyn verächtlich angesichts solcher Willens-und Nervenschwäche. »Wenn du ihn gelassen hättest, wo er lag, wie hätte da herauskommen sollen, wer ihn niederschoß? Doch du hast Angst bekommen und bist losgerannt, um ihn zu verstecken,

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