Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)
Scharlatanen « , sagte Jenny.
» Scharlatane? «
» Du weißt schon, was ich meine « , erwiderte sie. » Sei einfach vorsichtig. «
47
Nightingale sah keine Betonkühe, als er nach Milton Keynes kam, aber er musste tatsächlich ein halbes Dutzend Verkehrskreisel passieren, bevor er vor Adrian Millers Haus hielt. Es war eine kleine Doppelhaushälfte mit einem winzigen Vorgarten hinter einer ordentlich geschnittenen Hecke. Zwei Rosensträucher wuchsen unter einem Erkerfenster. Es sah wirklich nicht wie das Haus eines Teufelsanbeters aus, und Nightingale schaute noch einmal auf die SMS mit der Adresse. Er steckte sich eine Zigarette an und rauchte sie bis zum Filter runter. Dann stieg er aus dem Wagen und ging zur Haustür. Er drückte auf die Klingel. Ein Mann mit rasiertem Schädel und Tätowierungen am linken Unterarm machte auf. Er trug ein schwarzes Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln und eine schwarze Hose. Er streckte Nightingale lächelnd die Hand hin.
» Sind Sie Jack? « Nightingale nickte und schüttelte ihm die Hand. Miller bat ihn herein. » Kommen Sie von weit her? « , fragte er, als er die Haustür schloss.
» Aus London. «
» Ich wollte gerade Kaffee machen – trinken Sie auch einen ? «
» Sehr gern « , antwortete Nightingale und folgte Miller in eine moderne Einbauküche mit glänzend weißen Fronten. Am Kühlschrank hingen Familienfotos und Mitteilungen der Schule.
Miller folgte Nightingales Blick. » Meine Frau und die Kinder übernachten heute bei meiner Schwiegermutter « , sagte er. » Keiner wird bei uns reinplatzen. Milch und Zucker? «
» Nur Milch « , antwortete Nightingale.
Miller griff nach einem Glas Instantkaffee und machte ihnen zwei Tassen. » Wie lange kennen Sie Joshua schon? « , fragte er.
» Eine Weil e « , antwortete Nightingale. » Er ist ein guter Typ . «
» Einer der besten « , sagte Miller und gab Milch zum Kaffee.
» Er hält sehr viel von Ihnen « , bemerkte Nightingale.
Miller errötete und wischte das Kompliment beiseite wie ein Schulmädchen, dem man gerade gesagt hat, dass es hübsch sei. » Und Sie haben so etwas vorher noch nie gemacht? « Er reichte Nightingale den Becher.
» Ich weiß ja nicht genau, was wir tun werden « , erwiderte Nightingale.
» Es ist eine Zeremonie « , erklärte Miller. » Wir werden zu fünft sein. Sie, ich und noch drei Leute. Die anderen drei werden Masken tragen. Sie betrachten Außenstehende mit Misstrauen. «
» Kein Problem « , sagte Nightingale. » Sie haben das schon früher gemacht? «
» Schon oft « , antwortete Miller. » Hier in Milton Keynes gibt es viele Gleichgesinnte. Es ist eine richtige kleine Gemeinde. « Er lächelte. » Sagen Sie mir also, wen Sie kontaktieren möchten. «
» Ein neunjähriges Mädchen « , antwortete Nightingale. » Sie heißt Sophie Underwood. Ich sagte neun, aber inzwischen ist sie elf. «
» Die Zeit vergeht nicht mehr, wenn man sich erst einmal in der Geisterwelt befindet. «
» Woher wissen Sie das? «
» Wir haben schon Geister beschworen, die vor mehr als fünfzig oder hundert Jahren verstorben sind. Wenn die Zeit verginge, wären sie inzwischen Skelette, oder? «
» Sophie wird also jetzt, da sie ein Geist ist, niemals älter werden? «
» Anscheinend nicht. Altern ist etwas, das in dieser Welt geschieht, nicht in der nächsten. « Miller trank seinen Kaffee aus und nickte zur Tür hinüber. » Dann zeige ich Ihnen jetzt mal den Raum. «
Er führte Nightingale durch den Flur und die Treppe zum ersten Stock hinauf. Hinten im Haus befand sich ein kleines Zimmer mit einer Klapptür in der Decke, aus der eine Aluminiumleiter nach unten ragte. Miller bedeutete Nightingale mit einem Nicken hochzusteigen. Der kletterte die Sprossen langsam hinauf. Der Dachboden war so lang wie das Haus, oben waren Balken und am Boden nackte Bretter. Der Raum hatte keine Fenster, und das einzige Licht kam von einer Glühbirne, die in der Mitte herunterhing.
Nightingale trat von der Luke weg und blickte sich um, während Miller heraufstieg. In der Mitte des Dachbodens lag ein purpurrotes Tuch, das etwa vier auf vier Schritte maß. Mit Kreide war ein Pentagramm daraufgezeichnet.
Nightingale nickte zu dem Pentagramm hinüber. » Ich dachte, das verwendet man nur beim Beschwören von Teufeln « , sagte er. » Zum eigenen Schutz. «
» Das Pentagramm dient vielen Zwecken « , antwortete Miller.
Die Spitze des Pentagramms war von einem kleinen Holzaltar gekrönt. Darauf war ein weiteres,
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