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Des Todes Dunkler Bruder

Des Todes Dunkler Bruder

Titel: Des Todes Dunkler Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, sagte ich langsam. »Wo auch immer er das Zeug hingebracht hat, es ist Teil seiner Aussage. Und wir wissen nach wie vor nicht, was er uns sagen will, oder?«
    »Gottverdammt, Dexter –«
    »Ich weiß, dass er es uns unter die Nase reiben will. Er muss uns sagen, wie unglaublich blöd wir gewesen sind, und selbst wenn wir es nicht wären, dass er klüger ist als wir.«
    »Womit er Recht hat«, sagte sie und setzte wieder ihr Therapiekandidaten-Gesicht auf.
    »Gut … wo immer er das Zeug verstaut hat, es gehört zu seiner Aussage. Dass wir dumm sind … Nein, falsch. Dass wir etwas Dummes getan haben.«
    »Richtig. Ein bedeutender Unterschied.«
    »Bitte, Deb, so wirst du dir noch das Gesicht verunstalten. Es ist wichtig, weil er damit das SCHAUSPIEL kommentiert, nicht die SCHAUSPIELER.«
    »Mhmhm. Wirklich gut, Dexter. Dann sollten wir uns zum nächsten Theater aufmachen und nach einem Schauspieler suchen, der bis zu den Ellbogen mit Blut bespritzt ist.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Kein Blut, Deborah. Überhaupt kein Blut. Das ist eins der wichtigsten Details.«
    »Wie kannst du dir so sicher sein?«
    »Weil an keinem der Tatorte das geringste bisschen Blut war. Das ist gewollt und einer der Kernpunkte seiner Aktionen. Und dieses Mal wiederholt er die wichtigen Szenen, aber kommentiert, was er bis jetzt getan hat, weil wir es nicht begriffen haben – kannst du das nicht erkennen?«
    »Sicher erkenne ich das. Klingt völlig einleuchtend. Warum überprüfen wir dann nicht das Eisstadion? Vielleicht hat er die Päckchen wieder ins Netz gesteckt.«
    Ich öffnete den Mund zu einer wunderbar schlagfertigen Antwort. Das Stadion war vollkommen falsch, vollkommen und offensichtlich falsch. Es war ein Experiment gewesen, etwas anderes, aber ich war überzeugt, dass er es nicht wiederholen würde. Ich setzte gerade an, Deborah zu erklären, dass der einzige Grund, aus dem er wieder die Eisfläche benutzen würde – und erstarrte mit offenem Mund. Natürlich, dachte ich. Selbstverständlich.
    »Nun, wer zieht denn jetzt ein Fischgesicht, he? Was ist los, Dex?«
    Einen Moment lang blieb ich stumm. Ich war zu sehr damit beschäftigt, meine wirbelnden Gedanken zu ordnen.
    Der einzige Grund, das Stadion noch einmal zu benutzen, bestand darin, uns zu zeigen, dass wir den falschen Mann eingesperrt hatten.
    »O Deb«, sagte ich endlich. »Natürlich. Du hast Recht, die Arena. Du hast aus vollkommen falschen Gründen Recht, aber trotzdem …«
    »Immer noch verdammt viel besser als Unrecht zu haben«, sagte sie und lief zu ihrem Wagen.

21
    » D ir ist aber klar, dass es ein Schuss ins Blaue ist, oder?«, fragte ich. »Vermutlich werden wir dort überhaupt nichts finden.«
    »Ich weiß«, sagte Deb.
    »Außerdem haben wir hier keinerlei Rechte. Wir sind in Broward, und die Browardjungs mögen uns nicht, deshalb …«
    »Um Himmels willen, Dexter«, schnappte sie. »Du schnatterst wie ein Schulmädchen.«
    Vielleicht war das richtig, obwohl es sehr unfreundlich von ihr war, es zu erwähnen. Deborah andererseits schien wie ein Bündel stählerner, fest geflochtener Nerven. Als wir vom Sawgrass Expressway abbogen und auf den Parkplatz des Stadions fuhren, biss sie die Zähne noch fester zusammen. Ich konnte ihre Kiefer fast knirschen hören. »Dirty Harriet«, murmelte ich in mich hinein, aber offensichtlich hatte Deborah es gehört.
    »Verpiss dich«, fauchte sie.
    Ich richtete den Blick von Deborahs Granitprofil auf das Stadion. Einen Moment lang, in dem das Sonnenlicht genau im richtigen Winkel auftraf, sah es so aus, als kreisten fliegende Untertassen um das Gebäude. Natürlich war es nur die Außenbeleuchtung, die rund um die Arena angebracht war wie übergroße, stählerne Pilze. Irgendjemand musste dem Architekten eingeredet haben, sie seien etwas Besonderes. »Modern und kraftvoll« wahrscheinlich außerdem noch. Und ich war sicher, dass das in der richtigen Beleuchtung auch zutraf. Hoffentlich würden sie die richtige Beleuchtung bald finden.
    Ich fuhr auf der Suche nach etwaigen Lebenszeichen einmal rund um die Arena. Während der zweiten Runde tauchte ein zerbeulter Toyota an einer der Seitentüren auf. Seine Beifahrertür wurde von einer Seilschlaufe zugehalten, die aus dem Fenster hing und sich um den Türgriff schlang. Die Fahrertür öffnete sich, als ich meinen Wagen parkte, und Deborah sprang heraus, noch bevor unser Wagen ausgerollt war.
    »Entschuldigen Sie, Sir«,

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