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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Telefon.
    »Abe, Sie werden das Lager nicht betreten, bevor Verstärkung eingetroffen ist. Das ist ein Befehl.«
    Abe erwiderte nichts. Kristen war dort, dessen war er sich sicher. Er würde alles tun, um sie zu befreien. Lebend und unangetastet. Seine Hände zitterten, als er hinter das Steuer des Geländewagens rutschte und startete.
Gott, bitte mach, dass er sie nicht angerührt hat.
    »Abe«, kam es aus dem Handy. »Haben Sie mich gehört?«
    Reifen quietschten, als er fast seitwärts wieder auf die Straße einbog und Gas gab. »Ja. Habe ich.«

Samstag, 28. Februar, 15.45 Uhr
    Owen schnitt die Fesseln an ihren Füßen durch, während er zu ihr aufsah. »Sie wissen es?«
    »Seit etwa einer Stunde.«
    Er richtete sich auf. »Wer hat das getan?«
    »Jacob Conti.« Kristen stand auf und rieb sich die Handgelenke. »Er hatte etwas gegen den Mord an seinem Sohn.«
    Owen sah sie an, und der kalte, entschlossene Blick ließ sie schaudern. So hatte sie ihn noch nie gesehen, aber im Grunde genommen hatte sie ihn auch noch nie wirklich betrachtet. Er war Owen, ihr Freund. Ihm gehörte ein kleines Restaurant. Er machte wunderbares Brathähnchen und Kirschkuchen.
    Er hat, ohne mit der Wimper zu zucken, dreizehn Menschen getötet.
    »Wenn ich Sie damit nicht in Gefahr gebracht hätte, würde ich weitermachen.«
    »Und dafür werden Sie bezahlen.«
    Ohne Überraschung sahen sie und Owen sich um und entdeckten Jacob Conti und Drake Edwards am Ende einer Reihe von gestapelten Kisten. Edwards hatte gesprochen und kam nun näher, eine Halbautomatik in der Hand und ein genussvolles Lächeln im Gesicht.
    Kristen wurde eiskalt.
Bitte, Abe. Bitte komm und hilf mir.
    »Drake, such ihn nach Waffen ab. Und dann gehen wir alle irgendwohin, wo es anheimelnder ist, einverstanden?« Contis Stimme klang glatt und zuvorkommend.
    Edwards tastete Owen ab und fand im Schulterholster und im Bund der Hose jeweils eine Pistole. Dann führten er und Conti die beiden durch die Halle, wo normalerweise Gabelstapler riesige Kistentürme bewegten. Nun war es still. Als sie die Verladerampen erreichten, blieb Owen stehen.
    »Sie können mich gleich hier töten«, sagte er. »Ich gehe nicht weiter.«
    »Sie tun, was wir sagen«, fuhr Edwards ihn an.
    »Sie haben, was Sie wollten«, fuhr Owen fort, als hätte Edwards nichts gesagt. »Lassen Sie sie gehen.«
    Contis Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Um damit den schönsten Teil meines Racheplans aufzugeben? Nein, sicher nicht.«
    Edwards’ Blick erinnerte Kristen an den eines Raubtiers. Als er sie gierig von Kopf bis Fuß musterte, verstand sie. Owen hatte für sie getötet. Nun würden sie sie benutzen, um ihn zu quälen. Sie schluckte.
    Edwards lachte leise. »Kluge Frauen sind doch etwas Feines. Schau, Jacob, sie reimt es sich bereits zusammen.«
    Owen erbleichte, schwieg aber, und Conti lachte. »Sehen Sie, Sie einfach nur zu töten reicht mir nicht. Sie werden leiden, wie mein Sohn gelitten hat. Drake wird sie sich nehmen, und Sie sehen zu. Dann wird Drake sie töten, und Sie sehen zu. Und dann … werden Sie wünschen, Sie wären tot.«
    »Kommen Sie, Miss Mayhew.« Edwards nahm ihren Arm, und sie riss sich entsetzt los. Etwas Dunkles huschte über Edwards’ Gesicht, und er griff wieder zu, diesmal brutaler. »Ich sagte, komm.« Er zog sie an sich, und sie wehrte sich, drückte ihn weg, schüttelte den Kopf, als er sie zu küssen versuchte.
    Conti lachte wieder. »Was meinst du, Drake – ob sie so unterhaltsam wie Zoe Richardson ist?«
    Edwards packte sie an den Schultern und schüttelte sie, bis kleine weiße Lichter vor ihren Augen explodierten. »Bestimmt, Jacob. Ich mag’s, wenn sie schreien und sich vor Angst ins Höschen machen.«
    Kristen blinzelte in dem Versuch, das Gleichgewicht zu behalten und bei Bewusstsein zu bleiben. Sie glaubte, dass es nur ein Trick ihrer Einbildung war, als Owen auf ein Knie niederging und Edwards plötzlich zusammenfuhr. Einen Moment lang stand er mit aufgerissenen Augen da, ein sauberes kleines Loch in der Stirn, dann sackte er zu Boden. Bevor sie noch einmal Luft holen konnte, schlang Conti ihr von hinten einen Arm um den Oberkörper und presste ihr den Lauf einer Pistole an die Stirn.
    Owen war noch immer auf einem Knie. Er hielt eine kleine Pistole in der Hand, die er aus seinem Stiefel gezogen haben musste. Er atmete schwer, und seine Augen waren zu Schlitzen verengt, und Kristen begriff zum ersten Mal wirklich, dass sie den Mann vor sich hatte,

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