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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Ihrem Büro? Was ist mit der Staatsanwaltschaft?« Seine Stimme war noch immer täuschend sanft.
    Sie stieß den Atem aus. »Steht vor Ihnen, Detective Reagan.«
    »Aber Sie haben doch sicher auch Assistenten, oder, Kristen?«, fragte Mia neutral. »Eine Sekretärin?«
    Tatsächlich, daran hatte sie nicht gedacht. Es war nur fair, wirklich alle auf die Liste zu setzen, gerade jetzt, da es deutlich geworden war, dass der Täter mehr wusste, als ein Außenstehender wissen konnte. »Ich überarbeite die Liste und schicke sie Ihnen nach dem Lunch ins Büro.« Sie schulterte ihre Laptoptasche und richtete den Riemen. »Wir sehen uns später.«
    »Wohin gehen Sie?«, fragte Reagan barsch, und augenblicklich flammte ihr Zorn auf.
    »Um neun Uhr ist Anhörung.« Sie starrte ihn kühl an. »Wir alle haben eine Arbeit, der wir nachgehen müssen, Detective.«
    Er nickte steif und hielt die Ausdrucke hoch. »Vielen Dank. Wir hätten für eine ähnliche Zusammenstellung Stunden gebraucht.« Das war ein Friedensangebot, und sie akzeptierte es mit einem höflichen Nicken.
    »Tage«, korrigierte Mia. »Wir beginnen damit, die ursprünglichen Opfer zu befragen.«
    Kristen spürte die Kälte in ihren Eingeweiden. »Was bedeutet, dass sie ein weiteres Mal vom System überrollt werden.« Sie wandte sich an Mia. »Ich würde gerne mitkommen. Besonders zu Rameys und Kings Opfern.«
    Mia nickte mitfühlend und wollte gerade den Mund öffnen, als Reagan ihr das Wort abschnitt, ehe sie eins hatte äußern können.
    »Warum, Frau Staatsanwältin?«, fragte er mit einer Stimme, die fast – aber nur fast! – beißend war. »Glauben Sie, dass wir aus irgendeinem ein Geständnis herausprügeln?«
    Mia seufzte frustriert. »Jetzt mal halblang, Reagan. Sie –«
    Kristen hob die Hand. »Nein, Mia, schon gut. Ich kann verstehen, dass Detective Reagan unter diesen Umständen zu einer falschen Beurteilung meiner Motive kommt.« Sie fixierte ihn prüfend und wartete, bis er sie ebenfalls ansah, bevor sie weitersprach. »Lassen Sie uns ein paar Dinge richtig stellen, Detective. Ich habe eine recht gute berufliche Beziehung zu Spinellis Büro. Jeder dort wird Ihnen sagen, dass ich fair und gründlich arbeite. Ich habe keine Ahnung, ob wir es hier mit einem Cop oder einem Anwalt oder irgendeinem Durchgeknallten mit hervorragenden Quellen zu tun haben, aber im Augenblick kann keiner von uns es sich leisten, einen potenziellen Verdächtigen zu übersehen. Selbst wenn es sich um einen Cop handelt. Insbesondere, wenn es sich um einen Cop handelt. Eben
weil
ich Ihre Dienstmarke respektiere und nicht will, dass Ihr Ruf durch einen faulen Apfel im Korb befleckt wird.«
    Er öffnete den Mund, aber dieses Mal schnitt sie ihm das Wort ab. »Ich bin noch nicht fertig«, sagte sie mit ruhiger Stimme. Wenn die umstehenden Personen nur gewusst hätten, wie viele Jahre der Übung es gekostet hatte, die Stimme so ruhig zu halten, obwohl ihr Inneres zitterte wie Wackelpudding bei einem Erdbeben! »Auf der Grundlage meiner beschränkten Erfahrung glaube ich nicht, dass Sie ein Vergewaltigungsopfer, das ohnehin schon durch die Hölle gegangen ist, bedrängen würden. Aber die letzten Minuten haben die Jury an Ihrer Sensibilität zweifeln lassen.« Er blickte beschämt zur Seite, und sie seufzte. »Die Menschen, die ich vertreten habe, glaubten fest daran, dass ich ihnen Gerechtigkeit verschaffe, und neun von zehn machen mich dafür verantwortlich, dass wir nicht durchgekommen sind. Ich weiß, dass ich ihnen deswegen nichts schuldig bin, aber ich empfinde es dennoch so. Deshalb will ich etwas tun. Nennen Sie mich sentimental oder masochistisch, aber bezeichnen Sie mich nicht als unfair, wie Sie es eben indirekt getan haben.«
    »Es tut mir Leid«, sagte er ruhig. Er sah sie mit durchdringenden blauen Augen an. »Ich habe mich im Ton vergriffen.«
    Einen Moment lang starrte Kristen ihn wortlos an. Sie spürte seinen Blick wie eine echte Berührung. Sie schluckte und schüttelte den Kopf, doch sie wusste nicht, ob sie damit den Bann brechen oder seine Worte leugnen wollte. »Schon okay, Detective. Ich kann es verstehen.«
    Mia räusperte sich, und Kristen fuhr zusammen. Sie hatte beinahe vergessen, dass Mitchell auch noch anwesend war. »Wir rufen Sie an, wenn wir anfangen, mit den Opfern zu reden, Kristen«, sagte sie trocken.
    Kristen spürte, wie sie rot wurde. Du lieber Himmel.
Wie ein liebeskranker Teenager beim Glotzen ertappt.
Aber dieser Mann hatte nun einmal so

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