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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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erkennen. Sie?«
    Diana holte eine Lupe aus einer Schublade und musterte das Fundstück eine Weile schweigend. »Nein, zu stark beschädigt, wie ich schon sagte. Aber es gibt nicht mehr viele Leute, die ihre eigenen Kugeln herstellen.«
    »Einer Ihrer Kunden vielleicht?«, fragte Mia. »Jemand von der Liste der Scharfschützen, die Sie uns gegeben haben?«
    Die alte Frau dachte nach. »Es gibt da einige, aber keiner hat ein Markenzeichen.« Wieder sah sie den schwarzen Koffer an. »Also – was ist da drin, Detective Mitchell?«
    Mia ließ die Verschlüsse aufschnappen. »Die Waffe meines Vaters.« Sie lächelte, als Diana die Augen bewundernd aufriss. »Ein echter Schatz.« Als die Frau die Hand danach ausstreckte, klappte Mia den Deckel wieder zu. »Vielleicht später.«
    Diana zog eine Braue hoch. »Quid pro quo?«
    »Kommt drauf an. Mein Partner und ich brauchen unbedingt Informationen über diese Patrone. Wenn wir eine vernünftige Zeichnung anfertigen können, würden Sie sie dann an Ihr schwarzes Brett hängen?«
    Diana willigte mit einem würdevollen Nicken ein. »Ich bin, wie gesagt, von der kooperativen Sorte. Tatsächlich setze ich noch einen drauf, Detective Mitchell. Ich bitte die enthusiastischsten meiner Scharfschützen zu einem kleinen Treffen, und dann schreiben wir Ihnen auf, an welche Markierungen wir uns erinnern können.«
    Kristen hörte Reagans leises, tiefes Lachen hinter sich. »Sie ist gut, nicht wahr?«, fragte er, und Kristen legte den Kopf zurück, um sein Profil zu betrachten. Sein Blick fixierte Mia, und sie konnte darin sowohl Stolz als auch Vergnügen entdecken. Er war ganz offensichtlich kein Mann, der sich durch die Fähigkeiten anderer bedroht fühlte, und dass es sich hier um eine Frau handelte, hob ihn erst recht aus der Masse der Männer, die sie kannte, heraus.
    »Ja, da haben Sie Recht. Wohin gehen wir als Nächstes?«
    »Mia und ich müssen zur King High School. Die Überwachungskamera hat uns ein gutes Bild von dem Jungen geliefert, der die Schachtel bei Ihnen abgeliefert hat, und wir wollen es herumzeigen. Heute, am Samstag, finden wir garantiert ein paar Kids auf dem Basketballplatz.«
    »Ist es ein Problem, wenn Sie eine halbe Stunde später dort auftauchen?«
    Er schaute verwirrt auf sie herab. »Ich denke nicht. Wieso?«
    Kristen wandte sich der Glastheke zu. »Weil ich mir eine Waffe kaufen will.«

Samstag, 21. Februar, 17.00 Uhr
    »Kann ich dich einen Moment sprechen, Jacob?«
    Jacob Conti schaute auf und sah Elaine in der Tür seines Büros stehen. Sie rang die Hände. »Was ist denn, Elaine?« Aber er wusste es bereits.
    Sie näherte sich ihm so zögernd, wie es ihre Gewohnheit war. Als er sie vor fünfundzwanzig Jahren kennen gelernt hatte, hatte er sofort an einen ängstlichen Vogel gedacht. Auch jetzt noch kam ihm dieser Vergleich in den Sinn. »Ich habe den ganzen Tag schon versucht, Angelo zu erreichen. Langsam mache ich mir Sorgen. Er war mit seinen Freunden im Club zum Racquetball verabredet, ist aber nicht aufgetaucht. Kannst du Drake losschicken und ihn suchen lassen?«
    Conti nickte. »Natürlich, Liebes. Mach dir keine Sorgen.«
    Sie trat zu ihm und küsste ihn auf die Wange. »Ich versuch’s. Danke, Jacob.«
    Er sah ihr nach, ohne ihr zu erzählen, dass er bereits Drake Edwards und drei andere auf die Suche nach Angelo geschickt hatte. Bisher erfolglos.
    Übelkeit setzte sich in seinem Magen fest.
Angelo, warum musstest du auch dein großes Mundwerk aufreißen? Als ob du nicht von vornherein zu den Zielobjekten gehört hättest. Nein, du musstest dich an die Presse wenden und große Töne spucken!
    Wenn seinem Sohn etwas geschehen war … dann würde jemand dafür büßen müssen.
    Und Jacob Conti war niemand, der leere Drohungen ausstieß.

Samstag, 21. Februar, 19.00 Uhr
    Sie war tatsächlich immer wieder für eine Überraschung gut, dachte Abe, während er zuhörte, wie sie ihr Essen auf Italienisch bestellte und sich dann, ohne zu stocken, in derselben Sprache mit dem Kellner unterhielt. Er hatte sie ins
Rossellini’s
mitgenommen, einem italienischen Restaurant, das er seit seiner Kindheit kannte. Der Laden war ausgesprochen behaglich, das Essen großartig. Und anders als Mia schien Kristen offen für neue kulinarische Erfahrungen zu sein.
    Während er ihr Lächeln und die klangvolle Sprache genoss, fragte er sich unwillkürlich, ob sie auch offen für andere neue Erfahrungen sein würde. Den ganzen Tag über hatte sie neben ihm in seinem

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