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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sagte Mia. Kristen öffnete den Mund, als wollte sie protestieren, schloss ihn dann aber wieder.
    »Danke.«
    »Und bis dahin«, sagte Abe, »bleiben Sie immer bei einem von uns.«
    Mias Handy klingelte, und sie klappte es auf. »Mitchell.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln, während sie zuhörte. »Was Sie nicht sagen. Es lebe die Technologie. Wir hören voneinander.« Sie sah zu Abe. »Man hat Skinners Wagen auf der anderen Seite der Stadt gefunden. In der Kiste ist ein GPS eingebaut.«
    Abes Puls beschleunigte sich. Endlich ein Durchbruch. »Dann können wir vielleicht zurückverfolgen, wo der Wagen Donnerstagnacht gewesen ist.«
    Mia grinste. »Können wir. Sie haben es schon. Wie es scheint, können wir auf der Karte endlich auch mal ein paar Kreuzchen machen.«

Samstag, 21. Februar, 7.00 Uhr
    Er taumelte zurück gegen die Wand in seinem Keller und spürte Übelkeit. Langsam rutschte er an der Wand abwärts. Er keuchte. Sein Herz hämmerte, als wollte es aus seiner Brust springen. Seine Hände, Arme, sein Oberkörper, sein Gesicht … alles war voller Blut.
Ich war das. Lieber Gott, ich habe das getan.
    Er schloss die Augen.
Ruhig. Atme tief durch. Reiß dich zusammen.
    Er holte tief Luft, rang um Atem, stieß ihn bebend wieder aus, spürte, wie er sich langsam, ganz langsam wieder in den Griff bekam. Er war fertig. Angelo Conti war tot. Sehr, sehr tot.
    Er stemmte die Füße gegen den Boden und drückte sich hoch, bis er wieder stand. Dann wagte er, das Schlachtfest, das er angerichtet hatte, zu betrachten. Er hatte die Kontrolle über sich verloren. Das durfte nicht wieder geschehen.
    Aber Conti hatte es verdient, dieser miese Schuft. Es war nicht gerade schwer gewesen, ihn gestern Abend zu finden. Er hatte nur warten müssen, bis der Mann betrunken aus seiner Lieblingsbar gekommen war. Er war auf seine brandneue Corvette zugetorkelt, ganz offensichtlich entschlossen, sich hinters Steuer zu klemmen. Dass er zu blau zum Gehen gewesen war, hatte ihn nicht gekümmert, und dass er betrunken Paula Garcia und ihr Ungeborenes ermordert hatte und dafür beinahe ins Gefängnis gekommen war, war anscheinend ebenfalls bereits vergessen. Angelo Conti hielt sich für unangreifbar und für unsterblich.
    Da hatte er sich leider geirrt.
    Er hat mich nicht einmal kommen sehen.
Er hätte Conti einfach eins überziehen und ihn in den Lieferwagen schleppen können, aber der Anblick der torkelnden Person und des neuen Autos hatte ihn plötzlich zum Kochen gebracht. Also hatte er ihm zuerst beide Knie zerschmettert, ihn dann bewusstlos geschlagen und in seinen Keller gebracht.
    Dort hatte er gewartet und sich auf den Moment gefreut, an dem Conti das Bewusstsein wiedererlangen würde. Hatte sich auf die Furcht in den Augen des Jungen gefreut, auf das Verstummen, das Ende des Lallens. Aber nein. Angelo war erwacht, war überraschend munter gewesen und hatte in wenigen Sekunden begriffen, wo er war.
    Und wer ich bin.
    Conti hatte nicht mehr zu reden aufgehört, und bevor er es gemerkt hatte, hatte er den Wagenheber schon in der Hand gehabt. Der erste Schlag sollte nur Contis Aufmerksamkeit wecken. Doch der Bursche hatte einfach die Klappe nicht halten können. Und dann hatte er angefangen, über Kristen zu reden.
    Und ich habe die Beherrschung verloren.
    Was Conti gesagt hatte … bösartige, gemeine Dinge. »Was hat sie dir denn bezahlt, damit du ihre Drecksarbeit erledigst, hä? Wie war sie? Ich wette, unter dem biederen Kostümchen ist sie wild wie eine Tigerin!« Er hatte geredet und geredet, hatte ihn und Kristen beleidigt. Und er hatte einfach nicht aufhören wollen.
    Und das habe ich auch nicht.
    Er holte erneut tief Luft. Niemand würde Conti jetzt noch wiedererkennen. Sein Gesicht war völlig zertrümmert. Es hatte keinen Sinn, Polaroids zu machen. Er ging zu der Stelle, wo er Contis Sachen hatte liegen lassen, und fand seine Brieftasche. Seinen Führerschein war er schon lange wegen Trunkenheit am Steuer los, aber Conti hatte noch einen Ausweis mit Foto. An der Universität ausgestellt. Das musste reichen.
    Er richtete sich auf und fuhr mit seiner Aufgabe fort. Das scharfe Krachen seiner Pistole und der beißende Geruch des Pulvers beruhigten ihn. Ab jetzt war alles Routine.
    Er sah auf die Uhr und zog ein Gesicht. Schon so spät. Er musste aufwischen und zur Arbeit fahren. Den Grabstein würde er später machen. Das wenigstens hatten Paula Garcia und ihr ungeborenes Kind verdient.

Samstag,

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