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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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knallte die Sektflasche so, und ich wollte irgendwie was anderes sagen, und heraus kam: «Fotz! Fotz!» Und seitdem musste immer beim Anstoßen «Fotz! Fotz!» gebrüllt werden. Über nun sechs Jahre hinweg. Es war mir äußerst unangenehm, aber es war mir herausgerutscht.
     
    Und sonst? Salz verstreuen? Spiegel kaputt?
     
Hinter der Bühne pfeifen soll man nicht.
     
    Ja. Das ist ein altes Ritual. Wegen der Gaslampen …
     
Ach so?
     
    Früher wurden die Theater mit Gaslampen beleuchtet. Und wenn der Sauerstoffgehalt der Luft sank, dann begannen die Lampen zu pfeifen. Da wusste man, es brennt. Das ist ein Aberglaube, der früher ’ne Sicherheitsverordnung war. Apropos früher! Hast du als Kind versucht, die Spalten auf den Straßen zu überhopsen?
     
Ja, und mein Sohn hat das auch gemacht. Und das war schlimm, weil das Kind natürlich, als es klein war, wesentlich kleinere Füße hatte. Ich habe Schuhgröße 41, und bei manchen Kacheln passte mein Fuß halt nicht innerhalb der Fugen.
     
    Oje!
     
Was also dazu führte, dass ich durch manche Geschäfte auf Zehenspitzen oder auf den Fersen laufen musste, damit mein Sohn keinen mordsmäßigen Anfall bekommen hat.
     
    Das heißt, der Donald hat nicht nur selber die Fugen vermieden, die Mutter durfte auch nicht.
     
Ich durfte auch nicht. Und er hat ganze Kaufhäuser zusammengebrüllt, wenn es nicht so klappte: «DAS GEHT SO NICHT, GABY!»
     
    Oh weia, oh weia, oh weia. Gibt es etwas bei Menschen – wenn die irgendwas haben oder tun, dass du denkst: Okay, mit dem Menschen möchte ich nichts zu tun haben?
     
Ich habe manchmal Angst bei Katholen und Nichtraucher.
     
    Amen!
     
    Amen!

Jens Riewa
    Mein Auto muss die Klappe halten
    Jens Riewa wurde am 2. Juli 1963 in Lübbenau geboren. Er ist Moderator und sicherlich der bekannteste Nachrichtensprecher bei der ARD-TAGESSCHAU. Jens gehört zu den Kollegen, die wir nur so «Mua … Mua» kennen. Soll heißen: Küsschen links, Küsschen rechts. Man sieht sich auf Preisverleihungen, begegnet sich hie und da mal in ’ner Sendung. Umso erfreuter waren wir, dass wir in folgendem Gespräch auf einen offenen, charmanten und humorvollen Zeitgenossen trafen, dem der TV-Ruhm keinerlei Starallüren eingebrockt hat.
    Jens erklärte sich wie Howie auf dem Sofa der «Ultimativen Chartshow» bereit, bei unsrem Büchlein mitzumachen. Als wir nach der Show auf dem Weg in seine Garderobe waren, kam er uns auf dem Gang entgegen und rief: «Wir haben etwas falsch gemacht! Wir haben etwas falsch gemacht! Kommt bitte und kuckt euch NENAS Garderobe an!» Wir folgten ihm also in zwei Garderoben, in denen Nena und Band den Mittag verbracht hatten. In der Tat bestaunten wir blass vor Neid die Reste eines opulenten Caterings, von denen sich halb Hürth noch ’ne Woche hätte ernähren können. Das Beeindruckendste war jedoch die Tatsache, dass sämtliche Möbel mit weißen Tüchern bedeckt waren. Es sah aus wie in diesen Filmen, wenn reiche Engländer zur Sommerfrische ihr Landhaus nach einem Jahr wieder aufsuchen. Allerdings, nachdem eine Bande Jugendlicher unbefugt ’ne Party gefeiert hat … die weißen Lappen waren etwas verrutscht. Na, immerhin war nicht extra ein Holzfußboden verlegt worden – wie Oliver Geissen es in der Show über einen amerikanischen Superstar andeutete … Wir trollten uns dann zum Interview zurück in seine Standardgarderobe, die – wie unsere – mit fünf innenschenkelwarmen Fläschchen Wasser, Cola light und dem obligaten Teller mit legosteingroßen Schokoriegeln, zwei Mandarinen und ’ner halben Kiwi mit Drachenzähnenrand unterm Zellophanmützchen ausgestattet war.
     
    HvS: Lieber Jens, du bist unser erster Interviewpartner, der in der DDR sozialisiert worden ist. Gibt es etwas, was du wirklich schmerzlich vermisst, Speisen oder Getränke, die es in deiner Kindheit gab und an die jetzt nicht mehr ranzukommen ist?
     
JR: Es ist vor allem das Brot, aber noch mehr sind es die DDR-Brötchen, die ich vermisse. Die Adressen von Bäckern, die diese Brötchen, so wie sie damals geschmeckt haben, noch heute zustande bekommen, werden in Berlin gehandelt wie Gold. Es ist wirklich ganz schwer, da ranzukommen. Dieser typische Geschmack. Dazu muss man erklären, dass wir ja keinerlei Konservierungsstoffe hatten.
     
    Stimmt. Ihr hattet ja nüscht.
     
Eine Salami, abgeschnitten vom Stück oder irgendein Bierschinken, der rollte sich nach zwei Tagen. Der wurde grün, der wurde blau, da war null Chemie drin.

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