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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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verrotten drohen, Bauern oder Gutsbesitzern abkaufen. Diese werden dann im Bedarfsfall restauriert und ausgestellt. Ich fuhr also zu besagtem Händler, da ich dringend einen Tisch benötigte, und entdeckte in einer seiner Hallen ungefähr 15 identische Exemplare dieses Tisches. Ich habe mir dann einen ausgewählt und gekauft. Zwei Jahre später war ich in einem Restaurant in München, und dort standen die anderen «Geschwistertische». Begeistert fragte ich den Geschäftsführer nach Herkunft und Bezeichnung seiner Tische. Er hatte sie tatsächlich beim selben Händler erworben und nannte sie Rhön-Tische, was sich bei meiner Recherche als falsch herausgestellt hat. Bis heute kenne ich den korrekten Namen meines Tisches nicht.
     
    Ich glaube, ich weiß, wie dieser Tisch heißt. Der heißt «Lieblingstisch». Alfred, so leid es mir tut, du hast einen Lieblingstisch!
     
    Obwohl dieser Tisch offensichtlich ja Brüderchen und Schwesterchen hat, würdest du so weit gehen zu sagen, der hat so etwas wie Magie für dich?
     
Ja, wenn ich einen anderen von denen gekauft hätte, wäre das aber auch der Fall.
     
    Wenn du so über dich nachdenkst, würdest du sagen, du hast einen Tick? Gibt es irgendeine Macke, von der du sagst: «Das haben andere nicht, die hab nur ich»?
     
Die Ticks, die ich habe, sind nicht so dominant, dass ich sie spontan benennen könnte. Wenn mich jemand darauf aufmerksam machen würde, würde ich sagen: «Ja, das stimmt!»
     
    Was ist denn mit deiner Brille? Du trägst, seitdem ich dich kenne, runde Brillen. Du hast dich nie für ein eckiges Modell entschieden. Würdest du sagen, das ist eine Marotte?
     
Vielleicht.
     
    Eine liebgewordene Angewohnheit?
     
Diese Brille hat mir meine erste große Liebe empfohlen. Mit der Zeit wurde es ein Teil von meinem Image, und dann habe ich es halt gelassen. Hätte er mir damals zu einer eckigen Form geraten, hätte ich heute ’ne viereckige Brille auf der Nase.
     
    Willst du uns damit sagen, dass du ein Gewohnheitsmensch bist? Hast du Veränderung nicht gerne?
     
Ich denke, ja. Ja, ich bin ein Gewohnheitsmensch!
     
    Was wäre für dich auf der berühmten einsamen Insel unverzichtbar?
     
Menschen! Das Einzige, was ich immer vermissen würde, wären Menschen. Ich brauche Menschen.
     
    Begleiten dich Lampenfieber, Höhen- oder Platzängste im Leben?
     
Im Grunde genommen habe ich keine Ängste. Früher allerdings, bei meinen allerersten Auftritten hatte ich mit leichtem Lampenfieber zu kämpfen. Das verflog dann aber im Laufe der Jahre.
     
    Du sprichst jetzt von deiner ersten Talkshow «Kölner Treff»?
     
Ja, wobei die ersten Gehversuche nicht im Fernsehen, sondern im «Senftöpfchen» stattfanden.
Dort habe ich eine Talkshow ohne Fernsehen gemacht. Die Idee dazu stammt aus Israel und fand dort jeden Sonntag in einem Hotel nur für geladene Gäste statt. Dieses Konzept gefiel mir auf Anhieb, ich wählte jedoch ein kleines Theater als geeigneten Ort dafür. Ich erfuhr, dass der Besitzer des «Senftöpfchens» kurz zuvor verstorben war. Dort lief wenig Programm, und so wurde ich bei der Witwe, die heute noch immer die Prinzipalin dieses Hauses ist, vorstellig. «Pardon, mein Name ist Alfred Biolek. Ich würde gerne bei Ihnen eine Talkshow machen.» Daraufhin hat sie, ich weiß es noch wie heute, wörtlich gesagt: «Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber bitte, machen Sie.»
     
    Hast du das da schon mit Dieter Thoma zusammen gemacht?
     
Nein, das habe ich ganz alleine, natürlich mit meinen wechselnden Gesprächsgästen moderiert. Der WDR fand das ganz toll, hat es mir aber allein nicht zugetraut.
     
    Alfred, wie kommt es, dass ich mir dich nicht mit Tieren vorstellen kann?
     
Wir hatten in meiner Kindheit unheimlich viele Tiere, aber nur, um sie zu essen. Sehr viele Kaninchen, viele Hühner und Gänse. Ich habe als Kind Tiere nur als Nahrungsmittel kennengelernt.
     
    Wie schön, dass du heute keine Tiere mehr hast.
     
    Bist du jemand, der ins Meer schwimmen geht? Oder sagst du: «Das ist alles mein Essen, was im Meer schwimmt.»
     
Nein, nein, ich schwimme im Meer.
     
    Erinnerst du dich an ein Gericht aus deiner Kindheit, das es nicht mehr gibt und was du schmerzlich vermisst?
     
Nein.
     
    Nein? Kannst du heute noch alles nachkochen, was deine Mutter damals auf den Tisch gezaubert hat?
     
Ja, wir haben ja anfangs schon über Serviettenknödel mit Wild geschwärmt. Das waren so die typischen Speisen, die meine Mutter häufig gemacht hat.

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