Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
Vieles, was typisch war für diese österreichisch-tschechische Küche, gibt es heute nicht mehr, aber das bedauere ich auch nicht dramatisch.
War dein Umzug von Berlin zurück nach Köln eine gute Entscheidung?
Ja. Jetzt lebe ich wieder ganz anders als die vergangenen Jahre in Berlin. Interessant, dass dieser Unfall, den ich hatte, eben auch sein Positives hat. Heute lebe ich in einer ganz anderen Welt, in der ich mich sehr wohl fühle.
Bezeichnest du rückblickend dein Leben als reich und erfüllt?
Oh ja! Ich lebe ein sehr schönes, angenehmes, gutes Leben. Ich habe auch keine Probleme, an den Tod zu denken. Wenn ich mal irgendwann da liege und weiß, jetzt ist es vorbei, dann lasse ich einfach nochmal all diese tollen Jahre an mir vorbeiziehen.
Darf ich fragen, ob du glaubst, dass es danach weitergeht?
Da bin ich mir unsicher. Ich weiß es nicht. Ich bin katholisch und sehr streng katholisch erzogen worden. Aber das hat sich im Laufe der Jahre aufgelöst. Ich habe noch einen gewissen Bezug zur Religion und bin auch noch zahlendes Mitglied der katholischen Kirche. Ob und wie es weitergeht, davon habe ich keine richtige Vorstellung. Weder dass es auf keinen Fall etwas gibt, noch dass es etwas gibt.
Dass du noch Mitglied in dem Club bist, wundert mich jetzt. Da laufen doch so viele Dinge, über die man die Nase rümpft.
Ich glaube, wenn ich ausgetreten wäre, hätte sich meine Mutter –
– im Grabe umgedreht?
Aber nicht nur ein Mal! Das wäre so laut gewesen, dass die Leute, die auf den Friedhof spazieren, sagen würden: «Was ist denn da los? Das ist ja ein Wahnsinnsgeräusch!» Meine Mutter hätte sich nicht nur ein Mal um die eigene Achse gedreht, sie hätte gar nicht mehr aufgehört, sich zu drehen.
Also gibt es doch was danach, wenn du davon ausgehst, dass deine Mutter keine Ruhe gefunden hätte.
Wahrscheinlich, aber ich weiß nicht, was.
David Imper
«Ich mache tatsächlich ein Handyfoto.»
David Imper kam am 19. Februar 1979 in Bern in der schönen Schweiz zur Welt.
Gut 32 Jahre später fiel uns dieser Götterknabe wie ein Geschenk des Himmels vor das Mikrophon. Am 25. Mai 2011 feierte ich ( Hella ) die Dernière meiner Lesung «Ich kann auch ANDERSen» in der Kulturkneipe «Mittelblond». An diesem Abend hatte auch Alfred Biolek sein Kommen angekündigt. Er erschien in Begleitung eines attraktiven, aufgeräumten jungen Mannes, den er uns als begabten Schweizer Theater- und Filmschauspieler vorstellte.
In der Pause kam ich ( Conny ) mit dem schönen Jüngling ins Gespräch und erzählte nebenbei von unserem munteren Buchprojekt. David zeigte sich darüber sehr begeistert und behauptete, er sei der ungekrönte König der Zwänge und Macken. Im Anschluss an die Lesung saßen wir noch eine Weile zusammen, und David gab uns eine Kostprobe seiner Alltagszwänge. Ehe er sich versah, saß er in der darauf folgenden Woche in unserem Wohnzimmer bei einem Stück Käsekuchen und war um keine Antwort verlegen. Auch wenn er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit Autogrammwünschen geflutet wird, sind wir beide der felsenfesten Überzeugung, dass der junge Mann sich karrieremäßig bereits auf der Überholspur befindet. Watch our words: «And the Oscar goes to: David Imper.»
HvS: Lieber David, du bist gewillt, uns etwas von deinen Marotten zu berichten. Schieß los!
DI: Ich vertraue mir selbst nicht so ganz, ob ich den Herd wirklich ausgemacht habe. Das trifft auch auf das Bügeleisen zu, nachdem ich es benutzt habe. Zur Sicherheit fotografiere ich das ausgesteckte Bügeleisen. So verfahre ich übrigens auch fast täglich mit dem Herd.
Du machst tatsächlich ein Handyfoto vom Herd und vom Bügeleisen?
Ich mache tatsächlich ein Handyfoto.
(David kramt nach seinem Handy und zeigt uns ein Bild von seinem ausgeschalteten Herd.)
CS: Das ist von heute?
Das ist von jetzt gerade, bevor ich mich auf den Weg zu euch gemacht habe.
Das ist unglaublich, das haben wir auf Seite 178 noch Martin Reinl empfohlen, und du tust es tatsächlich? Was hast du gemacht, bevor es Fotohandys gab?
Davor bin ich immer wieder zurückgelaufen. Diesen Stress habe ich jetzt nicht mehr. Wenn ich im Aufzug bin und denke: «Habe ich alles ausgemacht?», kann ich jetzt auf mein Handy schauen. Das ist entspannend.
Wie oft bist du im Schnitt nochmal zurück? Hat ein Mal gereicht zu sagen: «Okay, es ist aus!» Oder gab es diesen Kontrollgang auch
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